Wachau-Marathon abgesagt: "Aufbruchsstimmung ist Ernüchterung gewichen"

Wachau-Marathon abgesagt: "Aufbruchsstimmung ist Ernüchterung gewichen"
Die steigenden Zahlen von Corona-Neuinfektionen und die unsichere Lage hätten laut Organisatoren zu dem Schritt geführt.

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Nach einer langen Zeit der Unsicherheit klang Michael Buchleitner, Organisator des Wachau-Marathons, vor wenigen Wochen im Interview mit dem KURIER eigentlich noch sehr optimistisch. Die raschen umfassenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen ließen bei ihm und seinem Team die Hoffnung wachsen, dass das Event in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Nun musste man doch  die Absage verkünden.

„Wir waren wirklich sehr euphorisch“, sagt Buchleitner nun. Zwischenzeitlich sei diese "Aufbruchsstimmung einer Ernüchterung" gewichen. Man sei auch der Meinung gewesen, dass die Stimmung, die ihm vermittelt wurde, anhalten könnte. Viele hätten ihm versichert, sich auf die Veranstaltung zu freuen. Doch für den Lauf, der im September stattfinden hätte sollen, haben sich erst knapp 500 Personen angemeldet. Interessierte würden zuwarten, wie sich die Lage entwickelt. „Eine kostendeckende Teilnehmerzahl ist unter diesen Umständen nicht zu erwarten“, sagt Buchleitner.

Wachau-Marathon abgesagt: "Aufbruchsstimmung ist Ernüchterung gewichen"

Normalerweise laufen rund 10.000 Sportbegeisterte beim Laufevent in der Wachau mit.

Virus-Variante

Zwischenzeitlich sei im Team die  Aufbruchsstimmung einer Ernüchterung gewichen. „Scheinbar ist die Zeit doch noch nicht reif für ein Sportevent wie den Wachau-Marathon“, informierten die Veranstalter daher nun. „Die neuen Corona-Mutationen, divergierende Experten-Aussagen und erneut steigende Zahlen im Ausland verunsichern große Teile der Bevölkerung und verhindern die Rückkehr zur Normalität“, sagt Buchleitner.

Aus wirtschaftlichen Gründen und auch, um die Versprechen an Partner und Sponsoren nicht brechen zu müssen, habe man sich für eine Absage  entschieden.  „Wir haben viele Gespräche geführt und sind schnell draufgekommen, dass wir nicht die Einzigen sind, die mit diesen Problemen zu kämpfen haben.“

Heikle Situation

Für eine Durchführung des Laufs hätte das Team nun viel Geld auslegen müssen – für Hotelzimmer, Züge und Merchandising. „Da muss jeder selber entscheiden, gehe ich das Risiko ein oder nicht“, sagt der Sportbegeisterte. In dem Fall sei ihm die Situation zu heikel gewesen, auch in Bezug auf die Gesundheit der Teilnehmenden. Mittlerweile habe man schon wieder das kommende Jahr im Blick. „Lieber heuer nicht und dafür 2022 richtig g’scheit“, sagt der Organisator motiviert. „Ich will die Tradition des Wachau-Marathons weiter hochhalten.“ Als Läufer breche es ihm aber das Herz, auch heuer wieder nicht "diese einzigartige Stimmung" genießen zu können.

Die bereits registrierten Läuferinnen und Läufer bekommen das Startgeld rückerstattet. Am 25. September 2022 soll es wieder an die Startlinie gehen.

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