Pendler mixen Straße und Schiene
Mehr als zwei Millionen Österreicher müssen tagtäglich ihre Heimatgemeinde verlassen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Das Bild vom Pendler, der dabei entweder ausschließlich mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, ist mittlerweile überholt. Vielmehr sind immer mehr von ihnen bereit, beide Varianten zu nutzen.
Die Umfrage zeigt auch, dass das Auto zunehmend unbeliebter wird: Insgesamt haben bereits 71 Prozent der Autofahrer Alternativen ausprobiert und wären auch bereit, auf Öffis umzusteigen. Die Motivation dahinter: Weniger Stress, dafür mehr nutzbare Zeit und gleichzeitig geringere Kosten (siehe Grafik unten). Bereits 58 Prozent der Befragten geben an, dass das Auto durch den zunehmenden Zeitverlust in Staus unattraktiver wird.
Und: Je jünger die Pendler, desto eher sind sie bereit, umzusteigen. Regional betrachtet wollen das vor allem die Pendler im südlichen und östlichen Umland Wiens sowie rund um Linz und Salzburg. Kein Wunder also, dass beispielsweise die S-Bahn in Wien, Graz und Salzburg laufend Fahrgastzuwächse verbucht. „Ein weiterer Ausbau der Öffi-Kapazitäten würde das Pkw-Aufkommen auf Österreichs Straßen noch weiter reduzieren“, ist VCÖ-Verkehrsexperte Markus Gansterer überzeugt.
Vernetzung
Doch welche Schlüsse ziehen ÖBB und Asfinag aus der Studie? Sie wollen Schiene und Straße näher zueinander führen. Bereits im Vorjahr starteten die ÖBB das Forschungsprojekt eMORAIL, bei dem es um die vernetzte Nutzung von Bahn, E-Bikes und Elektroautos geht. Hinzu kommt der weitere Ausbau von Fahrradabstellplätzen bei Bahnhöfen und von Park-&-Ride-Anlagen sowie Car-Sharing.
Die Asfinag wiederum will ihre Hardware besser mit dem öffentlichen Verkehr vernetzen, also beispielsweise Umstiegspunkte stärker in der Planung berücksichtigen. Geplant sind aber auch Verkehrsinfo-Systeme, die die Situation auf den Straßen mit allen Infos zum öffentlichen Verkehr und Umsteigemöglichkeiten verknüpfen.
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