Veränderter Fahrplan: Protestaktion im Waldviertel geplant

Westbahn und ÖBB
In Etsdorf-Straß hält der Zug bald seltener, das sorgt für Aufregung im Ort. Am Dienstag wird protestiert.

Es ist wie immer, wenn ein neuer Fahrplan angekündigt wird: Während es in vielen Regionen mehr Angebot und Verbesserungen gibt, sehen sich manche im Nachteil. So hält etwa in Etsdorf-Straß (Gemeinde Grafenegg) künftig der Zug nicht mehr so oft, für die Schüler in der Früh gar nicht mehr. Dort haben nun Betroffene einen Protest für Dienstagmorgen angekündigt.

Beim Verkehrsbund VOR erklärt man auf Nachfrage, dass es nicht immer in der Fahrplanerstellung gelinge, derartige Verbesserungen umzusetzen, ohne in dem einen oder anderen Fall negative Betroffenheiten zu erwirken. Man argumentiert aber damit, dass die Umstellung auch massive Verbesserungen für die Region bringe: Etwa könne man den Vollknoten Hadersdorf am Kamp umsetzen. „Damit gelingt es, einen optimalen Umstieg von der Kamptal- bzw. Kremser Bahn auf die Franz Josefs Bahn zu organisieren. In Hadersdorf begegnen sich die dann im Takt verkehrenden Züge und man kann in jede Richtung umsteigen“, heißt es vom VOR. Zusätzlich würde man die Verbindung Wien – Tulln – Krems (Linie REX4) an Werktagen (außer Samstag) extrem verdichten.

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Kritik von Bürgern

Michaela Arndorfer, die in Etsdorf lebt, hat sich mit einigen Betroffenen im Ort sowie Gemeindevertretern zusammengetan, die die Umstellung kritisieren. Der Zug um 7.03 Uhr bleibt ab 10. Dezember nicht mehr in Etsdorf-Straß stehen. Das würde Schulkinder und damit auch die Eltern vor Herausforderungen stellen. Außerdem, so sagt Manfred Denk, ÖVP-Bürgermeister von Grafenegg, werde der Bahnhof auch von Personen aus Hadersdorf am Kamp, Straß und Grafenwörth benutzt.

Ab Dezember wird jedoch eine Alternative mit einer veränderten Linienführung der Regionalbuslinie 703 angeboten: Die Fahrgäste kommen weiterhin nach Krems, müssen aber mit dem Bus zum Bahnhalt Hadersdorf fahren, wo es eine 14-minütige Umstiegsphase gibt. Dass es ein Busangebot geben wird, beruhigt die Betroffenen aber nicht.

Auch Gemeindevertreter hätten in den vergangenen Wochen versucht, eine Änderung zu erzielen, sagt Denk. Weil man noch nicht zufrieden ist, wird kommenden Dienstag, am 28. November, in der Früh am Bahnhof Etsdorf protestiert. Auf allen Seiten ist man gesprächsbereit. Der Zug ist also noch nicht abgefahren.

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