NÖ: Fahrpläne machen Meter

Fahrplanwechsel bringt mehr Kilometer und mehr Sitzplätze in Zügen
Als verlässlicher, schneller und komfortabler wird das öffentliche Bahn- und Busangebot in Niederösterreich und in der Ostregion angepriesen. Der Fahrplanwechsel erfolgt ab dem 10. Dezember

Überfüllte Züge, fehlende Kapazitäten und lästige Verspätungen und Zugausfälle sorgten in den vergangenen Monaten für Unmut bei den Pendlern des Landes. Mit dem anstehenden Fahrplanwechsel ab 10. Dezember soll nun vieles besser werden, wie der Verkehrsbund Ost-Region ankündigt. Auf zahlreichen Bahnstrecken wird es zu Verbesserungen bei den Takten oder im Abend- und Nachtverkehrsangebot kommen (siehe Grafik). Die geleisteten Bahnkilometer werden im neuen Fahrplan um rund 3,2 Million Kilometer auf über 50 Millionen Kilometer erhöht.

NÖ: Fahrpläne machen Meter

Noch vor vier Wochen übte Niederösterreichs Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) scharfe Kritik an den ÖBB. „Die versprochene Dienstleistung wird nicht gehalten“, berichtete er über tägliche Ärgernisse, die Pendler oder Schüler zu ertragen hätten. Die ÖBB habe ein Problem mit ihrer Qualitätsperformance und hinke bei den Beförderungsleistungen hinterher, sagte der blaue LH-Stellvertreter.

„Leistungsoffensive“

Gut möglich, dass Landbauer mit seiner Attacke in den Endverhandlungen des neuen Fahrplans noch Kilometer machen wollte. Bei seiner nun absolvierten ersten Fahrplanpräsentation mit VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll und dem ÖBB Regionalleiter Christof Hermann klang er wesentlich zufriedener.

„Mehr, besser, schneller – also mehr Angebot, bessere Taktungen und schnellere Verbindungen sorgen künftig für Verbesserungen für unsere Pendler, Schüler und Familien“, sagte Landbauer. Die Steigerung um über sechs Prozent bei den gefahrenen Bahnkilometern nannte er „eine echte Leistungsoffensive, mit der wir gezielt in die Lebensqualität unserer Landsleute investieren“.

200.000 Passagiere

An Spitzentagen nutzen 200.000 Menschen in NÖ den Schienennahverkehr. Das Land investiere im Rahmen seiner Mobilitätsoffensive mit 197 Millionen Euro so viel wie noch nie, so Landbauer. Davon fließen 144 Millionen in Bahnbestellungen und 53 Millionen Euro in den verbesserten Regionalbusverkehr.

Freuen wird die Pendler, dass zusätzliche 50.000 Sitzplätze auf der Schiene angeboten werden. 22.000 davon wird es auf Südbahn-Strecke geben, 8.000 auf der Franz-Josefs-Bahn. Eines der Top-Angebote im neuen Fahrplan, der übrigens auf der VOR-Homepage bereits abrufbar ist, betrifft ebenfalls die Südbahn. Die neue Nahverkehrslinie CJX9 fährt künftig jeden Tag stündlich in 25 Minuten zwischen Wiener Neustadt und Wien-Meidling.

Durchgängig enge Taktverbindungen auf den wichtigen Pendlerrouten, wie der Pottendorfer-Linie bis Ebreichsdorf mit der verkürzten Fahrzeit von 29 statt 42 Minuten, sind andere attraktive Angebote. Auf der Westbahn verkehrt künftig der „Wienerwald-Sprinter“ den ganzen Tag über im Halbstundentakt. Weiters wird mit der Errichtung des Knoten Hadersdorf der Kremser Ast der Franz-Josefs-Bahn mit der St. Pöltner- bzw. der Kamptalbahn verknüpft oder auch das Angebot auf der Ostbahn an der Linie S60 verdichtet.

Und übrigens: Rund und um die zirka 900 Buslinien im VOR wurden von den Verkehrsmanagern ebenfalls deutliche Verbesserungen angekündigt.

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