„Utz“ sei Dank, der Sommer kommt

„Utz“ sei Dank, der Sommer kommt
Ab Mitte kommender Woche geht es mit den Temperaturen in Richtung Hitze, zuvor ist es noch unbeständig.

Durchtauchen. Ein paar Tage noch ist es regnerisch, wolkig und unbeständig. Dann endlich „baut sich langsam ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa auf“, prognostiziert Manfred Spatzierer, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet.

Es wird warm, wärmer, heiß

Schon am Dienstag könnte in Kärnten oder der Steiermark der 30er auf dem Thermometer geknackt werden, ehe es in der zweiten Wochenhälfte in ganz Österreich in Richtung Hitzetage geht. Speziell im Osten könnten dann um die 32 Grad Tageshöchsttemperaturen drin sein.

Das ist „Utz“ zu verdanken. Das Azorenhoch baut sich gerade in östlichen Atlantik auf und schiebt sich vom Wochenende von den Britischen Inseln kommend in Richtung Mitteleuropa und somit auch über Österreich: Hier treibt „Utz“ einen Hochdruck-Keil zwischen die noch über der Region hängenden Tiefs „Petra“ und „Nadine“, der immer breiter wird.

Astronomischer Sommerbeginn

„Utz“ beschert Österreich schließlich das hochsommerliche (Bade-)Wetter ab Mittwoch, auch wenn der eigentliche astronomische Sommerbeginn morgen, Samstag, noch wenig Badelaune aufkommen lässt. Es wird zwar trocken, doch es werden von Vorarlberg bis Wien nur um die 20 Grad Tageshöchstwerte erwartet. Etwas begünstigt sind vielleicht die föhnigen Regionen Kärntens und des Mittel- und Südburgenlandes, dort kann es bis zu 25 Grad warm werden.

Statistisch völlig gewöhnlich

Wer jedoch glaubt, dass dies alles nun viel zu untypisch für Juni ist, irrt – das beweist die Statistik. „Der Monat ist im langjährigen Vergleich bisher relativ durchschnittlich“, sagt Meteorologe Spatzierer. Über den gesamten Monat gerechnet, liegt der Juni 2020 nämlich um nur 0,1 Grad unter dem durchschnittlichen Wert der vergangenen 20 Jahre; rechnet man den Westen Österreichs extra heraus, liegen die Temperaturen dort um ein Grad unter dem Juni-Mittel von 19 Grad.

Gefühlt ist der Juni freilich eindeutig zu kalt, doch das liegt an der tückischen Erinnerung an den Rekordsommer 2019: Der Juni des Vorjahres ist nämlich der eigentliche statistische Ausreißer in der Messgeschichte er ging als der bisher heißeste Juni seit dem Beginn der Aufzeichnungen in die Wetterannalen ein. Er wich um plus fünf vom Grad vom langjährigen Schnitt ab.

Jeden Tag Sommer

Es gab 29 Sommertage mit mehr als 25 Grad, davon wurden an 15 Tagen mehr als 30 Grad gemessen, das sind dann schon Hitzetage. Dazu gab es 13 Tropennächte, bei denen die Nachttemperaturen nicht unter 20 Grad fielen. Dagegen muten vier Sommertage im Juni 2020 doch recht mickrig an. So war heuer 31,8 Grad die bisher höchste Temperatur (Hohenau, 13. Juni), während man im Vorjahr in Krems und in Innsbruck bei Maximaltemperaturen von 38,5 Grad schwitzte.

Zu früh für Ferienprognosen

Doch zurück zu „Utz“, dem aktuellen Sommerboten. Ist der Sommer gekommen, um zu bleiben? Die Ubimet-Meteorologen wagen noch keinen allzu weiten Blick über eine Woche hinaus, doch immerhin so viel: Die Wetterlage stelle sich jedenfalls um, sie werde beständiger. Für Prognosen bezüglich der demnächst beginnenden Sommerferien sei es zu früh, zu unsicher sei die Datenlage, bedauert die Ubimet.

Ein Lostag

Da bleibt immerhin noch ein Seitenblick in den Bauernkalender. Am 27. Juni ist ein Lostag und für ihn gibt es eine schöne Regel: „Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.“ Und wie lange wirkt „Utz“? Möglicherweise sogar bis dahin.

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