Wetter: Nadine, Petra und Octavia stehen dem Sommer im Weg

Großer Sachschaden in der Landwirtschaft
Der Juni ist zu nass, es bleibt weiterhin trüb. 800.000 Euro Schaden durch jüngstes Unwetter allein in der Steiermark.

29 Sommertage, davon 15 regelrechte Hitze-Spitzentage mit mehr als 30 Grad. Und 13 Tropennächte. Kein Wunder, dass sich der Juni 2020 im direkten Vergleich mit dem Juni 2019 so richtig kalt anfühlt. Der Eindruck stimmt, bestätigt Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet: „Der diesjährige Juni verläuft komplett gegensätzlich zu dem des Vorjahres.“

Eigentlich ungewohnt normal

Der Juni 2019 ging als der bisher heißeste seit Beginn der Messungen in die Statistik ein. Und 2020? „Da muss man sagen, heuer bewegen sich die Werte relativ am langjährigen Mittel“, beschreibt Zimmermann: Im Westen bisher zwar etwa um ein Grad zu kühl, im Osten dagegen liegen die bisherigen Tagestemperaturen im Durchschnitt. Immerhin vier Mal stiegen die Thermometer heuer schon regionsweise auf 30 Grad und mehr, in Wien oder Graz etwa. „Der Juni ist heuer von der Hitze her ungewohnt normal“, betont Zimmerman,

Nicht in der Norm liegen jedoch die Regenmengen. Obwohl erst Mitte des Monats steht schon fest: Der Juni 2020 ist zu nass. „Stellenweise ist jetzt schon so viel Niederschlag gefallen wie sonst im Monatsmittel“, beschreibt der Meteorologe.

Schäden durch Unwetter

Zuweilen zeigte sich das auch ab Sonntagnachmittag mit heftigen Unwettern: Allein in der Steiermark verursachten Starkregen und Hagel rund 800.000 Euro Schachen in der Landwirtschaft. Betroffen waren laut Hagelversicherung 2.500 Hektar Ackerflächen sowie Obst- und Gemüsekulturen.

Bis zum Ende der Woche kann Meteorologe Zimmermann nicht mit Wetterbesserung aufwarten. „Die Wetterlage ist festgefahren.“ Das hat mit drei Tiefs zu tun, im Westen Nadine, im Norden Petra und im Osten Octavia. „Direkt verantwortlich ist zwar keines für die aktuelle Wetterlage, wir liegen irgendwo im Niemandsland dazwischen“, beschreibt Zimmermann.

Ein Hoch bahnt sich an

Doch es gibt Hoffnung für all jene, die die Sonne vermissen: An die Britischen Inseln könnte sich zum Wochenende hin ein noch namenloses Hochdruckgebiet heranpirschen, zumindest sehen dies einige Wettermodelle so.

Trifft es tatsächlich ein, könnte dies auch Mitteleuropa endlich mehr Sonne bescheren und auch die derzeit stellenweise noch zu kühle Junibilanz auffetten. Zeitlich wäre dies auch eine ziemlich perfekte Punktlandung: Der astronomische Sommer beginnt am 20. Juni.

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