Nach Regenrekorden und Hochwasser: Die Wetterlage ändert sich
Das Tief "Anett" hat Regenmengen und Windspitzen gebracht, die dramatische Folgen hatten: In Niederösterreich starben fünf Menschen, dutzende Gemeinden sind abgeschnitten, der Sachschaden ist noch gar nicht bezifferbar.
Die Niederschlagsmengen der vergangenen paar Tage brachen bisherige Rekorde. So gab es etwa in St. Pölten mit 361 Liter pro Quadratmeter binnen vier Tagen mehr Regen als im bisher nassesten Herbst der Messgeschichte, berichtet Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst Ubimet. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden 225 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Die größten Niederschlagsmengen überhaupt wurden in den Ybbstaler Alpen gemessen, etwa in Lackenhof am Ötscher: In fünf Tagen kamen 458 Liter pro Quadratmeter zusammen.
Septemberrekorde gab es auch im Bergland, etwa mit einer Schneehöhe von 145 Zentimeter auf der Rudolfshütte. Und in St. Radegund bei Graz sowie am Schöckl wurden mit Böen bis 135 bzw. 157 km/h sogar neue Allzeitrekorde aufgestellt.
"Frühzeitig erkannt"
Das Extremwetterereignis sei aber frühzeitig erkannt worden: "Gute Modellprognosen, die Expertise unserer Meteorologen sowie ein funktionierender Warnservice haben es uns ermöglicht, bereits vergangenen Mittwoch Warnungen der höchsten Stufe für das Wald- und Mostviertel sowie den Wienerwald auszugeben", schildert Zimmermann.
Doch wie geht es nun weiter?
Die meisten Pegel sinken bereits
Zunächst der Blick auf die Gewässer: Die meisten Flusspegel seien derzeit "konstant oder sinken", betont der Meteorologe. Nur vereinzelt gäbe es noch Anstiege, wie etwa an der March und der Leitha.
Auch die Donau sei derzeit relativ konstant: "Es ist kein nennenswerter Anstieg mehr zu erwarten", analysiert Zimmermann. "In den kommenden Tagen gelangen zwar noch größere Mengen an Schmelzwasser in die Flüsse der Nordalpen, dies betrifft aber nicht die Hochwassergebiete in Niederösterreich."
Die Sonne zeigt sich wieder
"Anett" zieht aber nun endgültig ab, Österreich bekommt statt dessen die Ausläufer eines Hochs zu spüren - und das ist nach Unwetter gut so. Es bleibt nun großteils trocken, die Temperaturen steigen wieder auf das für September übliche Niveau.
Prognose im Detail
Am Mittwoch halten sich zunächst verbreitet Restwolken und Nebelfelder, doch bald setzt sich die Sonne durch. Im Süden kann noch etwas Regen dabei sein, aber die Menge ist nicht ergiebig. Die Tageshöchstwerte pendeln sich bei 16 bis 23 Grad ein.
Der Donnerstag ist ähnlich und bringt im Osten viel Sonnenschein. Von Unterkärnten bis in die West- und Obersteiermark halten sich aber noch hartnäckige Wolkenfelder. Wie am Mittwoch werden Tageshöchstwerte von 16 bis 23 Grad erwartet.
Am Freitag scheint vor allem an der Alpennordseite und im Osten häufig die Sonne, im Süden und im zentralen Bergland ziehen weiterhin einige Wolken durch.
Für das Wochenende ändert sich an der erfreulichen Prognose wenig: Ruhiges Herbstwetter mit etwas Hochnebel und einigen Sonnenstunden, die Temperaturen "liegen auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau", betont Meteorologe Zimmermann.
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