Transport unmöglich: Bergretter blieben über Nacht bei Verletztem

Transport unmöglich: Bergretter blieben über Nacht bei Verletztem
Helfer biwakierten auf rund 2.000 Meter Höhe mit Deutschem, der acht Meter abgestürzt ist.

Gemeinsam mit Bergrettern mussten zwei Deutsche die Nacht zum Samstag auf rund 2.000 Meter Höhe verbringen: Ein 60-Jähriger stürzte vor den Augen seines Begleiters unterhalb des Selbhorns beim Steinernen Meer in Salzburg acht Meter in die Tiefe und verletzte sich schwer.

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Kurz vor 20 Uhr wurde Freitagabend die Bergrettung Saalfelden-Maria Alm  alarmiert, die Helfer - unter ihnen ein Notarzt - stiegen auf, da eine Hubschrauberbergung wegen des schlechten Wetters nicht möglich war.

"Der Mann ist auf einem pickelharten Schneefeld über schroffe Felsen gestürzt“, erläuterte Einsatzleiter Bernd Tritscher am Samstag. Seine Kollegen und er
versorgten den Deutschen unter anderem mit Wärmepackungen, doch an einen Transport in der Nacht war nicht zu denken.

Also errichteten die Einsatzkräfte ein Notbiwak, Bergretter aus Leogang brachten unter anderem Sauerstoff und weiteres Versorgungsmaterial an die Unglücksstelle, um den Schwerverletzten über Nacht versorgen zu können.

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Ein Hubschrauberteam barg den Mann Samstagfrüh  "bei äußerst schwierigen Verhältnissen per Tau", berichtete Tritscher.  Im Tal wurde er dem Roten Kreuz übergebe, das ihn in ein Spital brachte.

Die beiden Deutschen hatten sich im Bereich der Buchauer Scharte Richtung Wasserfallscharte auf etwa 2.000 Metern verstiegen. Das Selbhorn ist mit einer Höhe von 2655 Metern der höchste Gipfel des Steinernen Meeres.

Diese schwere Tour erfordere ausgezeichnete Kondition, Kletterkenntnisse, äußerste Trittsicherheit und sei nur bei guten Wetterbedingungen zu bewältigen, mahnte die Bergrettung.

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