Tirol: Thaler gewinnt Duell um Führung des Wirtschaftsbunds

Tirol: Thaler gewinnt Duell um Führung des Wirtschaftsbunds
Bei der AK-Wahl in Igls erfährt ÖVP-Präsident Zangerl einen leichten Dämpfer. Das Rennen machte WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Das Duell um die Spitze des ÖVP-Wirtschaftsbunds, das am Freitagnachmittag im Congresspark Igls über die Bühne ging, war nicht nur eines um die Nachfolge von Franz Hörl.

Für die beiden Kontrahenten – Wirtschaftslandesrat Mario Gerber und WK-Präsidentin Barbara Thaler – ging es auch um eine Weichenstellung, was künftige Ambitionen betrifft.

Mächtige Organisation

Immerhin ist die ÖVP-Teilorganisation unter Anton Mattle, Günther Platters Nachfolger als Landeshauptmann, zum mächtigsten der schwarzen Bünde avanciert. Mit Mattle, Gerber und dessen Unterstützerin – Bildungslandesrätin Cornelia Hagele – stellt der Wirtschaftsbund drei von fünf ÖVP-Regierungsmitgliedern.

Das Rennen machte letztlich Barbara Thaler, erst Ende vergangenen Jahres zur Wirtschaftskammerpräsidentin gekürt, setzte sie sich mit 58,2 zu 41,8 Prozent der Stimmen von 290 Delegierten gegen Gerber durch. Für den karrierebewussten Landesrat ist das eine herbe Niederlage.

Er hatte im vergangenen Herbst seine Kandidatur für das Amt als Wirtschaftsbundchef bekannt gegeben und damit Hörl, der noch einmal verlängern wollte, vor den Kopf gestoßen. Der ÖVP-Nationalrat fühlte sich verraten und verzichtete zugunsten von Thaler, die er forcierte, auf eine Kandidatur. Das Ergebnis fiel nun überraschend klar aus.

Klare Nummer eins

Während im Innsbrucker Stadtteil Igls der Wirtschaftsbund mittags seine Sitzung begann, gab es in der Zentrale der AK Tirol bereits Ergebnisse – zum (vorläufigen) Ausgang der Wahl unter den Mitgliedern der Interessensvertretung, die für ein anderes ÖVP-Schwergewicht von größtem Interesse war. Die schwarze Liste von AK-Präsident Erwin Zangerl wurde mit 59,2 Prozent klar bestätigt, kam auf 43 von 70 Mandaten. Das bedeutet aber auch einen Verlust von zwei Mandaten und somit einen leichten Dämpfer.

In Zeiten, in denen es für die ÖVP österreichweit in Wahlen und Umfragen tendenziell abwärtsgeht, kann der 66-Jährige das aber leicht verschmerzen. In den vergangenen Monaten hatte er sich mit dem landeseigenen Energieversorger Tiwag einen öffentlichen Streit um zu hohe Strompreise geliefert – AK-Klage inklusive.

Die rote FSG kam auf 18,8 Prozent und verlor ein Mandat. Die FPÖ legte – dem aktuellen Trend entsprechend – zu, gewann drei Mandate und kommt somit auf 9. Die Grünen steckten eine Niederlage ein. 5,2 Prozent heißt 5 Mandate (–2). Zwei kleine Listen erhielten jeweils ein Mandat. Erfreulich: Die Wahlbeteiligung stieg auf 38,4 Prozent.

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