Tirol: "Lufthunderter" auf der Inntalautobahn aufgehoben

Der "Lufthunderter" ist auf einem Abschnitt A12, zwischen Imst und Landeck, vorerst Geschichte
Der "Lufthunderter" ist auf einem Abschnitt A12, zwischen Imst und Landeck, vorerst Geschichte.

Der "Lufthunderter" ist auf einem Abschnitt der Tiroler Inntalautobahn (A12) vorerst Geschichte. Wie die "Tiroler Tageszeitung" am Montag berichtete, wurde die Maßnahme - die nur mehr während der Wintermonate gegolten hatte - zwischen Imst und Landeck aufgehoben. 

Grund dafür sind verbesserte Luftschadstoff-Werte. 

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Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) forderte daher Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf, in nationaler Eigenregie die Grenzwerte zu senken.

"Rechtlich nicht mehr begründbar"

Die schwarz-rote Landesregierung hob den Lufthunderter, der zwischen 1. November und 31. Jänner gegolten hatte, per Verordnung auf. 

Laut Zumtobel hätte das Land nicht anders handeln können: "Die Aufrechterhaltung des Winter-100ers im Oberland ist deshalb jedenfalls bis zu einer möglichen Senkung der Luftgrenzwerte, die derzeit auf EU-Ebene diskutiert wird, rechtlich nicht mehr begründbar", sagte er. 

Die ehemalige schwarz-grüne Landesregierung hatte das Tempolimit im Jahr 2021 auf dem rund 17 Kilometer langen Abschnitt auf die stärker belasteten Wintermonate reduziert. Das Immisionsschutzgesetz-Luft (IG-L) gilt auf weiten Teilen der A12 sowie A13 Brennerautobahn weiterhin.

Österreich könnte jedoch - bis auf EU-Ebene eine entsprechende Senkung der Grenzwerte beschlossen wird - selbst handeln. Ein Beschluss wird vor dem Sommer 2024 erwartet. 

Das Verkehrsministerium zeigte sich "offen, eine raschere nationale Umsetzung der neuen Regelungen zu diskutieren". Aber erst die EU-weiten Maßnahmen würden die Tiroler Anti-Transitregeln "langfristig absichern", hieß es zur "TT".

Der "Lufthunderter" hatte in den vergangenen Monaten in Tirol und auch in anderen Bundesländern zu Diskussionen geführt. Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete und Wirtschaftsbundchef Franz Hörl hatte gegenüber der APA ein "Aus" der Verkehrsmaßnahme gefordert. Wenn die Rechtsgrundlage aufgrund stark verbesserter Messwerte fehle, sei auch das Tempolimit abzuschaffen, so Hörl. 

Transitforum Austria-Tirol-Obmann Fritz Gurgiser hatte indes dagegen argumentiert, denn die "ach so gute Luft" sei "gar nicht so gut" und verwies auf Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der EU-Kommission.

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