Video auf TikTok: Jugendlicher (14) forderte, "Graz zu zerstören"

Rathaus in Graz
Verfassungsschutz forschte Verdächtigen aus. Indes tagte die steirische Landesregierung mit Sicherheitsbehörden wegen der erhöhten Terrorwarnstufe.

Bilder aus Israel in Dauerschleife, versehen mit pro-palästinensischen Aufrufen. Und eine Drohung: Graz solle "zerstört" werden  - seit Dienstag kursierte dieses Video auf der Plattform TikTok, das auch zu Gewalt am Hauptplatz in Graz aufforderte.

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Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) begann zu ermitteln - und meldete am Donnerstag einen Erfolg. Der Verdächtige, der das Video veröffentlicht haben soll, wurde ausgeforscht.

Bei dem Verdächtigen handle es sich um einen erst 14-jährigen Burschen, einen Syrer, der seit 2015 in Graz lebt, wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Donnerstag mitteilte. Er ist nicht geständig und behauptet, "ein Freund" habe das Video von seinem "Tiktok"-Account aus gepostet."

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Allerdings konnte dieser gleichaltrige Freund ein Alibi vorweisen, wie es seitens der Exekutive hieß.  Der 14-Jährige wird nun wegen des Verdachts der Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen sowie der Verleumdung auf freiem Fuß angezeigt.

Es gab keine konkreten Anschlagspläne

Gezielte Anschlagspläne waren bei den bisherigen Ermittlungen nicht festzustellen, beruhigte die Polizei.

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Unterdessen trafen am Donnerstag auch die Landesregierung mit Vertretern der Sicherheitsbehörden zusammen, um über Maßnahmen infolge der bundesweiten Erhöhung auf die zweithöchste Terrorwarnstufe  zu beraten.

In der Steiermark wurden die bereits laufenden Schutzmaßnahmen "weiter verstärkt. Dabei werden zivile sowie uniformierte Kräfte, aber auch Sonderkräfte von Bereitschafts- und Einsatzeinheit die Präsenz neuerlich erhöhen", berichtete Landespolizeidirektor Gerold Ortner. Das meine vor allem jüdische Einrichtungen, aber auch stark frequentierte Plätze im öffentlichen Raum.

Die Sicherheitslage ist angespannt

"Der jüngste Ermittlungserfolg des steirischen Staatsschutzes zeigt, wie angespannt die Sicherheitslage ist", merkte Ortner in Bezug auf den 14-Jährigen an. "Die Bedeutung von Social-Media-Kanälen und deren Radikalisierungs-Potenzial sind dabei nicht außer Acht zu lassen."

Polizeipräsenz wird "präventiv erhöht"

Auch Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) mahnten, aufmerksam zu sein. "Das aktuelle Weltgeschehen mit kriegerischen Auseinandersetzungen, Terroranschlägen und islamistischer Propaganda gibt immer mehr Anlass zur Sorge", teilten sie mit.  "Es ist daher ein wichtiger Schritt, die Polizeipräsenz präventiv zu erhöhen und weiter ruhig und besonnen zu agieren."

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