„Es gibt keine strikte Lehrmeinung für die Unterstützung des Immunsystems“, schickt Reitl voraus. Doch einige Wirkstoffe helfen nachgewiesener Maßen, andere haben eher Placeboeffekt. Fest steht, dass das Angebot an Präparaten riesig ist, es reicht von Drops über Säfte bis zu speziellen Diäten.
Vitamin C, Ingwer und Kurkuma stärken die Abwehrkräfte
„Mit Vitamin C ist es vergleichsweise einfach“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Ascorbinsäure stärkt bekanntermaßen die Abwehrkräfte. Katzen und Hunde können Vitamin C selbst produzieren. Sie brauchen nur in Ausnahmefällen eine Supplementierung. Meerschweinchen dagegen sind auf die Zufuhr angewiesen.
Nicht nur für Vitamin C, auch für Ingwer ist eine positive Wirkung auf das Immunsystem belegt. Kaninchen etwa profitieren von der Knolle. Kurkuma wiederum – in kleinen Mengen ins Futter gemischt – hält Hunde fit.
„Es gibt verschiedenste Produkte, Hersteller und Preiskategorien. Jeder Halter hat andere Präferenzen“, sagt Reitl. Hat der Besitzer seine Wahl getroffen, sollte er sie mit dem Tierarzt des Vertrauens besprechen.
Produkte in Absprache mit dem Tierarzt verabreichen
Der Experte weiß, welche Inhaltsstoffe tatsächlich sinnvoll sind bzw. welche der Gesundheit gar schaden können. Einige Präparate basieren auf Getreide, für Allergiker ist der Trägerstoff mitunter ungeeignet. Was für geriatrische Patienten Lebenselixier sein kann, verursacht bei gesunden Vierbeinern eventuell eine üble Überversorgung.
„Körperöffnungen sind Eintrittspforten für Erreger aller Art. Die Stärkung der Darmgesundheit ist jedenfalls sinnvoll“, sagt der Zoodoc und verweist auf seriöse Studien. Passt das Mikrobiom im Verdauungstrakt, profitiert auch das Immunsystem. Nur eine intakte Darmwand kann Nährstoffe gut aufnehmen.
Darmgesundheit kann mit Bakterien unterstützt werden
Darmbakterien schützen und ernähren diese, sie verhindern als Platzhalter, dass sich schädliche Bakterien ansiedeln, und produzieren etwa Vitamine und Botenstoffe. Sind die Mikroorganismen aus dem Gleichgewicht, können dem Patienten Bakterien mit Pasten, Kapseln oder in Pulverform verabreicht werden. Dabei kommt es auf die Anzahl kolonienbildender Einheiten an und auf das Ablaufdatum. „Für alle Immunstärker gilt: Lesen Sie das Kleingedruckte und fragen Sie nach“, rät der KURIER-Tiercoach: „Es gibt nicht nur im Preis Unterschiede, sondern auch in der Qualität.“
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