Tiefenrausch LIVE: Die Besonderheiten des Traunsees
Mit seinen 20 bis 25 Zentimetern Länge ist der Riedling kein besonders großer Fisch. Aber ein einzigartiger: Diese Art kommt nämlich ausschließlich im Traunsee im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes vor und lebt dort in bis zu 60 Meter Tiefe.
Der Riedling – der ursprünglichste der in der Region beliebten Steckerlfische – isolierte sich nach der Eiszeit und entwickelte eigene Charakteristika, wie Philipp Schubert-Zsilavecz, Fischereiexperte der Österreichischen Bundesforste, erläutert. „In den meisten Voralpenseen gibt es Arten, die nur in den jeweiligen Seen vorkommen. Wenn sich eine Art isoliert entwickelt, dann ist die Population meist nicht sehr groß, aber reproduktiv.“
Wie alt genau und wie groß die Population im Traunsee heute noch ist, lasse sich mangels genauer Daten nicht sagen. Um diese spezielle Art weiterhin zu schützen und zu erhalten, wurde aber für drei Jahre der Befang ausgesetzt: Der Riedling darf vorerst bis 2023 nicht aus dem See gefischt werden. So soll sich die bereits dezimierte Population erholen.
50 Millionen Jahre
Die Fischart ist aber nur ein Teil des besonderen Ökosystems des Traunsees. Der Gschliefgraben gilt in der Forschung als Fenster zur Vergangenheit. Der Graben ist etwa drei Kilometer lang und liegt zwischen dem Traunstein und dem Grünberg: Er bildete sich bei der Entstehung der Alpen, dort wurden unter anderem Kalkgehäuse von Nummuliten – also von einzelligen Meerestieren – entdeckt, die bis zu 50 Millionen Jahre alt sind.
Zudem ist der Traunsee der tiefste See Österreich. Von der Fläche her ist der viertgrößte.
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