Obwohl die Marke „Bärenland“ international vertreten ist, ist die Filiale in der Rotenturmstraße, sowie eine weitere Filiale in Graz, in fester Hand der Familie Auer. Vor 25 Jahren eröffnete Gabriele Auer ihren ersten Fruchtgummiladen in Baden, vor acht Jahren zog es sie nach Wien.
Schon ihre Mutter betrieb ein Kaufhaus in der Steiermark, Gabriele Auer hatte aber andere Zukunftspläne: „Ich wollte das eigentlich nie. Für mich war immer klar, dass ich Kosmetikerin werde.“ In den 1990ern kehrte sie dennoch der Kosmetikbranche den Rücken.
Früh übt sich
Der damals 4-jährige Jakob Auer saß vor 25 Jahren noch vor dem Geschäft. Mit Sprüchen wie „Kommen Sie herein, meine Mama hat Gummibären“, machte der heute 29-Jährige auf das Geschäft aufmerksam. Eine Übernahme sei nie geplant gewesen: „Ich habe Jakob hier nie gesehen, alles im Geschäft habe ich für mich gemacht“, sagt Auer. Umso mehr freue es sie, dass nun Sohn und Schwiegertochter das Handwerk von ihr lernen möchten. „Ich sag immer, Freundlichkeit ist am wichtigsten, das soll man bei uns im Geschäft spüren“, sagt sie.
Mittlerweile sitzt Jakob Auer auch nicht mehr vor dem Laden, sondern packt mit an: „Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber mit der Zeit gehen“, sagt er zur Übernahme. So möchte er beispielsweise das Geschäft über Social Media bewerben – bisher kam die Kundschaft nämlich über Mundpropaganda.
Eines darf aber fix beim Alten bleiben: Die Einrichtung. Sie war ursprünglich Teil eines Kindertrachtenmodengeschäfts und stammt noch aus 1954. Statt Dirndln und Lederhosen sind heute Gummibärchen in den bunten Laden zu finden. „Man spürt die Wärme der Vorbesitzer. Das wollte ich beibehalten“, so Gabriele Auer.
Gute Laune verbreiten
Und das soll auch künftig so bleiben: Man wolle den Besuch im Geschäft zu einer schönen Erfahrung machen, ergänzt Célia Martin. Gerade in Krisenzeiten sei es wichtig, Menschen eine Freude zu bereiten. „Man merkt aber, dass die Leute hier drinnen nicht schlecht gelaunt sind“, sagt sie.
Dazu tragen unter anderem die Kostproben bei. Am beliebtesten sind die „Hirnis“, Fruchtgummihirne mit Erdbeerfüllung. Von Sektbärchen, sauren Fruchtgummis bis hin zu traditionellen Bären dürfen Besucher alles verkosten. „Am häufigsten teile ich die Kaffeebohne aus, weil ich die selbst am liebsten mag“, sagt Jakob Auer. Hergestellt werden die Produkte in Deutschland, mehr als 100 Sorten werden über das Jahr verteilt in der Rotenturmstraße angeboten.
Gekauft werden die bunten Bären von Jung und Alt – die älteste Stammkundin ist laut Gabriele Auer 94 Jahre alt. Damit die Stammkundschaft weiter so zufrieden ist wie bisher, sollen Auer und Martin nun rund ein Jahr lang in ihre neue Aufgabe hineinwachsen. „Das Geschäft ist ein Learning by Doing, aber ich freue mich, es in so guten Händen zu wissen“, sagt Gabriele Auer.
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