Der Schokomichi kämpft ums Überleben: "Mein Leben ist Schokolade"

Der Schokomichi kämpft ums Überleben: "Mein Leben ist Schokolade"
Michael Reimer alias Schokomichi verkauft und produziert Schokolade mit höchster Qualität. Er kämpft ums Überleben am Markt.

Dass ihm die Liebe zu Schokolade in die Wiege gelegt wurde, trifft bei kaum jemandem besser zu. Als Baby im Kinderwagen stellte ihn seine Mutter in der Schokoladenfabrik neben die Tunkmaschine. Eine elf Meter lange Anlage. Mit großen Augen beobachtete der kleine Michael Reimer aus dem Kinderwagen heraus, wie die Pralinen auf dem Förderband an ihm vorbeigezogen, um am Ende mit flüssiger Schokolade übergossen zu werden. „Es war der wärmste Platz in der Fabrik, hie und da konnte ich eine Praline erwischen und war dann überall mit Schokolade verschmiert. Als das zu oft passierte, hat mein Vater dort hinten ein Kinderzimmer eingerichtet.“ Reimer zeigt auf Tapetenreste aus den 70ern. „Mein Leben ist Schokolade. Ich habe vor ein paar Jahren alles renoviert, um neu durchzustarten.“ Er selbst hat hier gestemmt und verputzt.

Hier, das ist in der Sechshauser Straße 43 im 15. Wiener Gemeindebezirk. In dieser Fabrik wird seit 1880 Schokolade hergestellt, erzählt er bei einer Führung durch die 800 Quadratmeter großen Räumlichkeiten. Michael Reimer alias Schokomichi ist passionierter Schokofabrikant. Bereits sein Vater und Großvater teilten diese Leidenschaft. Aufgrund des auffälligen Hutes, den er stets trägt, erinnert er an Willy Wonka aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Doch er betont, dass sich die Affinität zum Hut schon in seinen Kinderzeichnungen wiederfand und nichts mit Hollywood zu tun habe. Er deutet zum Beweis auf eine bunte Malerei mit Strichmännchen, das einen Zylinder trägt.

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