Zwei Todesopfer nach heftigem Sturm am Dienstag
Österreich hat einen turbulenten Dienstag hinter sich - zumindest so gut wie. Ein kleinräumiges Tief namens PETRA sowie dessen zugehörige markant ausgeprägte Kaltfront brachten verbreitet schwere Sturmböen.
Sturmtief Petra hat Österreich fest im Griff
Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten gilt generell erhöhte Vorsicht. Bis Mittwoch soll sich der Sturm in Richtung Süden verlagern.
Sturm fordert zwei Todesopfer: Baggerfahrer fiel in Gusen
Nachdem bereits am Montag ein 47-jähriger Forstarbeiter durch einen umstürzenden Baum getötet wurde, forderte der Sturm am Dienstag ein zweites Todesopfer.
Ein Baggerfahrer ist in Langenstein (Bezirk Perg) tödlich verunglückt, als er Verklausungen in der Gusen lösen wollte. Das bestätigte die Polizei am Nachmittag. Der 52-Jährige war 300 bis 400 Meter abgetrieben worden. Reanimationsversuche blieben erfolglos.
Der Baggerfahrer aus Perg sollte eine Straße nach dem Unwetter reinigen. Nahe der Ruine Spilberg sah er, dass der angrenzende Fluss viel Geäst mitführte und sich das Material unter einer kleinen Brücke sammelte. Er wollte die beginnende Verklausung entfernen. Dazu stieg er von seinem Bagger und ging in Richtung Wasser. Am Weg dorthin dürfte der 52-Jährige ausgerutscht sein. Er fiel in die Gusen und wurde mehrere hundert Meter abgetrieben.
Der Rettungshubschrauber Christophorus 10 kreiste knapp über der Wasseroberfläche und einem Sanitäter gelang es, den Mann herauszuziehen. Der Mühlviertler wurde ans Ufer gebracht, Reanimationsversuche blieben aber ohne Erfolg.
Burgenland: Wind warf Kleinlaster um
Im flachen Burgenland war der Wind sogar so heftig, dass auf der B50 zwischen Jois (Bezirk Neusiedl am See) und Winden am See eine Windböe einen Klein-Lkw erfasste und umwarf.
Das Fahrzeug schlitterte in den Straßengraben. Der Lenker blieb laut Feuerwehr unverletzt. Einsatzkräfte aus Neusiedl am See und aus Jois stellten den beschädigten Klein-Lkw wieder auf die Räder.
300 Feuerwehreinsätze in Wien
In Wien waren die Einsatzkräfte vor allem am Vormittag gefordert. Zu Spitzenzeiten lagen bis zu 100 Einsatzanforderungen vor. Die meisten Notrufe bezogen sich auf umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, Schäden an Dächern sowie lose Bauteile. Besonders heikel war der Einsatz in einem Umspannwerk, wo Blechteile des Daches beinahe in die elektrische Anlage geweht wurden.
Stürmischer Dienstag im Liveticker
Aktuelle Infos zu Sturmtief Petra
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Wiener Berufsfeuerwehr in Alarmbereitschaft
Derzeit laufen laut Berufsfeuerwehr bis zu 50 Einsätze in der Stadt. "Wir haben alle Fort- und Ausbildungen für heute abgesagt, damit wir mehr Einsatzkräfte zur Verfügung haben", sagt Sprecher Gerald Schimpf. Die meisten Einsätze laufen derzeit im Zentrum der Stadt. Bisher wurden aber nur kleinere Schäden wie umgestürzte Bäume oder herabgefallene Äste gemeldet.
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Hunderte Feuerwehren kämpfen gegen Sturm und Fluten
In Melk gibt es derzeit kleinräumige Überflutungen. In Hadersdorf, im Bezirk Krems-Land deckte der Wind das Dach einer Mittelschule ab. Der Schaden ist noch nicht zu beziffern.
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Graz-Umgebung: Betrieb von Seilbahn eingestellt
Die Schöckl Seilbahn in St. Radegund wurden aufgrund von Sturmböen mit bis zu 80 km/h vorübergehend geschlossen. Wie lang die Sperre dauern wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
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Vorarlberg: Feuerwehren waren 29 Mal im Einsatz
Das Sturmtief „Petra“ ist am Dienstag in den frühen Morgenstunden mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h über Vorarlberg hinweggefegt. Die Feuerwehr rückte ab 3.00 Uhr zu bisher 29 Einsätzen aus, größere Schäden blieben aber aus. Verletzt wurde niemand.
In den Bergen herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei, am Nachmittag wurde allerdings Stufe vier („große Gefahr“) erwartet. Wetterstationen registrierten in der Nacht Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern am Bodensee, knapp 95 km/h in Lustenau sowie über 80 km/h im Großraum Bregenz.
Im Gebirge wurden laut „Wetterring Vorarlberg“ die 100 Stundenkilometer überschritten. Am Karren oberhalb von Dornbirn wurden knapp 117 km/h gemessen, am Diedamskopf im Bregenzerwald über 143 km/h.
Am frühen Vormittag ließ der Wind deutlich nach, laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen die Spitzen gegen 8.00 Uhr landesweit noch bei etwa 30 Stundenkilometern.
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Salzburg: 1.500 Haushalte ohne Strom
Die Sturmfront hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden das Bundesland Salzburg erreicht und vor allem im Flachgau Bäume entwurzelt oder geknickt. Im Flachgau und Tennengau kam es zu Stromausfällen, betroffen waren rund 1.500 Haushalte. Die Feuerwehr rückte bis kurz vor 10 Uhr zu insgesamt 65 Einsätzen aus, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos.
Die stärksten Sturmböen dürften eine Geschwindigkeit von 100 bis 110 km/h erreicht haben, die höchste gemessene Windgeschwindigkeit in den Niederungen gab es in Mattsee (Flachgau) mit 90 km/h, am Salzburger Flughafen waren es 85 Stundenkilometer, sagte Bernhard Niedermoser von der ZAMG Salzburg. Noch höher waren die Windspitzen auf den Bergen: Auf dem Kolomansberg bei Thalgau wurden 115 km/h gemessen, auf dem Feuerkogel im benachbarten Oberösterreich 140 km/h.
In Wals fiel ein Baum auf ein Auto, verletzt wurde dabei nach ersten Angaben niemand. Umgestürzte Bäume kappten auch Stromleitungen, sodass seit den Morgenstunden rund 1.500 Haushalte ohne Strom waren. Betroffen waren die Gemeinden Hallwang, Hof, Faistenau und St. Gilgen sowie St. Jakob am Thurn und das Wiestal. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiteten an der Behebung der Störungen.
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Viele Skigebiete geschlossen
In Tirol blieben am Dienstagvormittag zunächst zahlreiche Skigebiete gesperrt – so etwa in Ischgl oder Galtür im Paznauntal – oder konnten nur mit stark eingeschränktem Pistenbetrieb starten – so etwa in Sölden im Ötztal oder in Kitzbühel. Auch in und um Salzburg ist heute nicht an Skifahren zu denken. Gesperrt sind unter anderem der Dachsteingletscher, der Feuerkogel, Hinterstoder, Abtenau und Rauris.
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Freie Fahrt zwischen Zell am See und Saalfelden
Die Aufräumarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Zell am See und Saalfelden wurden beendet und die Sperre aufgehoben. Der Zugverkehr läuft wieder ohne Probleme.
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Zahlreiche Sturmeinsätze in Deutschlandsberg
Insgesamt 6 Einsätze innerhalb einer Stunde hielten die Einsatzkräfte im Bezirks Deutschlandsberg am Dienstagvormittag auf Trab. Aufgrund des heftigen Sturms waren Bäume auf Straßen und Häuser gestürzt und mussten entfernt werden.
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Sturm: Sperren in Wien
Das Sturmtief „Petra“ hat am Dienstag auch in Wien seine Spuren hinterlassen. Sowohl der Tiergarten Schönbrunn als auch der Schlosspark wurden in den Morgenstunden gesperrt. Zudem riegelten die Bundesgärten auch den Augarten, den Burggarten, den Volksgarten und das Grünareal im Schloss Belvedere ab.
Die Sperre bleibe aufrecht, bis die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Entwarnung gebe. Dann fänden Begehungen in den betroffenen Arealen statt, im Zuge derer der Baumbestand kontrolliert werde. Ist alles okay, werden die Erholungsflächen wieder zugänglich gemacht. „Wir hoffen, dass wir das in den Nachmittagsstunden hinbringen werden“, sagte ein Sprecher.
Obwohl auch der Schlosspark in Schönbrunn betroffen ist, bleibt das Schloss selbst zugänglich, wie eine Sprecherin betonte. Die imperiale Sehenswürdigkeit kann also nach wie vor besucht werden.
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Oberösterreich: 11.000 Haushalte ohne Strom
Rund 11.000 Kunden der Netz Oberösterreich GmbH, Tochterunternehmen der Energie AG, sind Dienstagvormittag wegen des Sturms in Oberösterreich ohne Strom gewesen. Besonders betroffen waren Haushalte und Betriebe im Bezirk Schärding, teilte Unternehmenssprecher Wolfgang Denk mit. Mit Spitzen von 110 km/h fegte der Sturm ab 6.30 Uhr über das Bundesland. Die Feuerwehr rückte zu 476 Einsätzen aus.
138 Wehren mit rund 2.000 Einsatzkräften wurden innerhalb von drei Stunden zu den 476 Einsätzen gerufen. In erster Linie waren Bäume auf Straßen, Stromleitungen, Häuser und vereinzelt auf Autos gestürzt. Verletzt wurde jedoch niemand. Ab dem späteren Vormittag bemerkte die Feuerwehr eine erste Entspannung der Situation.
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Verzögerungen am Wiener Flughafen
Alle Flüge von und nach Wien-Schwechat können trotz Böen um die 100 km/h derzeit wie geplant abgewickelt werden. Es kommt aber zu Verzögerungen, wie Sprecher Peter Kleemann sagt: "Kleinere Probleme treten vor allem in der Bodenabfertigung auf. Die Passagierbrücken können bei starkem Wind beispielsweise nur schwer angedockt werden. Daher muss abgewartet werden, um keinen Schaden an den Maschinen zu riskieren."
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Verzögerungen bei den Wiener Linien
Die Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel müssen heute in Wien etwas mehr Geduld mitbringen. Die Wiener Linien melden einige Störungen wegen umgestürzter Bäume und Hindernissen auf den Straßen und informieren laufend auf ihrer Homepage.
Aktuell werden Störungen auf folgenden Linien gemeldet: 40, 46 und 49 - die Feuerwehr ist im Einsatz.
Die Linke Wienzeile musste gegen 10 Uhr Vormittag stadtauswärts sogar gesperrt werden, weil ein Baum in der Hadikgasse umgestürzt war.
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Tödlicher Unfall in der Steiermark
Wie erst heute bekannt wurde, ist gestern, Montag, ein 47 Jahre alter Forstarbeiter bei Holzschlägerungsarbeiten im obersteirischen Tragöß (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) ums Leben gekommen. Eine Windböe brachte einen beinahe schon abgesägten Baum zum Stürzen, dieser traf den Mann am Kopf und verletzte ihn tödlich, wie die Landespolizeidirektion mitteilte.
Der 47-Jährige hatte gegen 15.45 Uhr bei einem bereits gefällten Baum Äste entfernt, als ein Kollege in einer Entfernung von etwa 25 Metern eine Fichte zu fällen begann. Als der Stamm fast durchgeschnitten war, fuhr eine starke Windböe in die Äste und verdrehte den Baum. Die Fichte stürzte in die Richtung, in welcher der 47-Jährige gerade beim Entasten war. Kollegen alarmierten die Rettungskräfte, der Notarzt konnte aber nur mehr den Tod des Verunglückten feststellen.
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Kärnten: Skilifte mussten Betrieb einstellen
Kärnten ist vom Sturmtief „Petra“ am Dienstag lediglich gestreift worden. Laut Landesalarm- und Warnzentrale gab es bis zum späten Vormittag lediglich sechs Feuerwehreinsätze. Stärker betroffen waren die Skigebiete, wo zahlreiche Seilbahnen wegen zu starken Windes den Betrieb einstellen mussten. Meldungen über größere Schäden oder Stromausfälle gab es vorerst nicht.
Sowohl auf der Turracher Höhe als auch am Katschberg standen die meisten Lifte still, ebenso in Bad Kleinkirchheim, Heiligenblut und am Ankogel. Auch die kleineren Skigebiete im Norden Kärntens waren betroffen. Am Katschberg sorgte zudem ein umgestürzter Baum für Behinderungen, die B99, die Katschbergstraße, musste zwischen Rennweg und Katschberg für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Die Windspitzen lagen dort am Vormittag bei knapp 100 km/h. Am stärksten bliesen die Böen am Dobratsch, laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wurden dort Spitzenwerte von 136 Stundenkilometern registriert.
Beim Energieversorger Kelag gab es kurzfristige Stromausfälle im Bereich von Sirnitz im Bezirk Feldkirchen und in Bad St. Leonhard im Bezirk Wolfsberg. Es seien aber nur einige 100 Haushalte betroffen gewesen, man habe die Versorgung rasch wiederherstellen können, sagte ein Sprecher.
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Staus und Verkehrsbehinderungen in Wien
An der Wiener Westeinfahrt bildete sich auf der Hadikgasse wegen einer Sperre aufgrund eines umgestürzten Baumes gegen 10 Uhr ein Stau, der laut ÖAMTC am Vormittag bis zur U4-Station Meidling reichte. Da eine Oberleitung beschädigt wurde, gab es auch Einschränkungen beim Öffi-Verkehr. Betroffen waren die Straßenbahnlinien 10, 52 und 60. „Der umgestürzte Baum liegt auf der Fahrleitung“, hieß es von den Wiener Linien. Wie lange die Behinderungen dauern, sei vorerst unklar. In Döbling verursachte ein umgestürzter Baum auf der Heiligenstädter Straße (B14) im Bereich Kahlenbergerdorf einen Rückstau von rund einem Kilometer, teilte der ÖAMTC mit.
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Baum stürzte auf Auto
Großes Glück hatte eine Autofahrerin in Preinsbach in der Stadtgemeinde Amstetten. Dort krachte auf einer Landesstraße ein Baum auf den Frontbereich eines Pkw. Die Fahrt der Lenkerin wurde gestoppt, sie selbst blieb nach Angaben der Feuerwehr unverletzt.
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Salzburg: Wetterwarnung für die A10
Der Autobahnbetreiber Asfinag hat am Dienstag eine Wetterwarnung für die Tauernautobahn (A10) in Salzburg ausgegeben. Ab der kommenden Nacht sollen bis in den Mittwoch hinein rund 50 Zentimeter Neuschnee fallen. In der Vergangenheit sorgten ähnliche Bedingungen auf der Scheitelstrecke zwischen Eben (Pongau) und Rennweg (Kärnten) immer wieder für Sperren und Verzögerungen durch hängengebliebene Lkw.
Wie die Asfinag informierte, sei man zwar personell wie auch mit zusätzlichen Winterdienst-Fahrzeugen für den Einsatz gerüstet. Außerdem wurden Abschleppunternehmen entlang der Strecke alarmiert, um sich für den Ernstfall bereit zu halten. Sollte der Wintereinbruch heftig ausfallen, könne es jedoch zu präventiven Anhaltungen des Schwerverkehrs auf dem rechten Fahrstreifen kommen. Mit dieser Maßnahme soll zumindest der Pkw-Verkehr am Laufen gehalten werden.
Der Autobahnbetreiber empfahl Lkw-Lenkern, am Dienstag und Mittwoch die A10 zu umfahren und auf die Pyhrnautobahn (A9) auszuweichen. Dort sind zwar ebenfalls Schneefälle vorhergesagt, diese sollten aber deutlich schwächer als in Salzburg ausfallen.
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200 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
In Niederösterreich hat es am Dienstag vorerst etwa 200 sturmbedingte Feuerwehreinsätze gegeben. 850 Mann waren ausgerückt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando am späten Vormittag mit. Hotspots waren die Bezirke Baden, Mödling, Korneuburg und St. Pölten. Im Westen des Bundeslandes hatte sich die Lage wieder beruhigt.
Auf der Südautobahn (A2) zwischen Leobersdorf (Bezirk Baden) und Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) in Fahrtrichtung Graz dürfte laut dem Sprecher ein Lkw mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst worden sein. Das Zugfahrzeug kam jedenfalls von der A2 ab. Der Anhänger stand quer und blockierte zwei Fahrstreifen. Verletzt wurde niemand.
In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) wurde Resperger zufolge das Dach einer Wohnhausanlage teilweise abgetragen. Ein ähnliches Szenario gab es in Mitterndorf a.d. Fischa, ebenfalls im Bezirk Baden. Dort drohte ein Blechdach auf Bahngleise zu stürzen.
Größere Schäden gab es laut dem Sprecher bis zum späten Vormittag nicht. Auch Verletzte waren nicht zu beklagen.
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ÖBB: Keine Züge zwischen Mixnitz und Frohnleiten
Aufgrund der Unwetterschäden ist der Zugverkehr zwischen Mixnitz und Frohnleiten im Bezirk Bruck an der Mur derzeit eingestellt, teilen die ÖBB via Twitter mit. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Fernverkehrszüge müssen die Dauer der Sperre abwarten.
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Parks in Wien gesperrt
In Wien mussten aufgrund des heftigen Sturms einige Parkanlagen gesperrt werden, so zum Beispiel auch der Rathauspark oder der Park beim Volksgarten.
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Sturm-Einsätze in der Steiermark
Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat am Dienstagvormittag für mehrere Einsätze im steirischen Bezirk Deutschlandsberg gesorgt. In Deutschlandsberg und Rosegg stürzte ein Baum auf ein Haus, in Stainz, Wetzelsdorf, Stallhof, Preding und Gundersdorf wurden Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert, teilte der Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg mit.
Im weststeirischen Bezirk standen Dienstagvormittag sieben Feuerwehren mit 50 Mann im Unwettereinsatz. Am Grazer Hausberg Schöckl (Bezirk Graz-Umgebung) musste wegen Böen mit bis zu 80 km/h der Betrieb der Seilbahn vorerst eingestellt werden, teilte die Holding Graz online mit.
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Petra bringt Schnee und Lawinengefahr
Eine Niederschlagsfront bringt den Winter zurück nach Tirol. Der schlechte Schneedeckenaufbau und der starke Wind im Hochgebirge lässt aber auch die Lawinengefahr steigen, wie der Mediendienst des Landes Tirol berichtet.
Aktuell herrscht in Innsbruck dichtes Schneetreiben. „Auf die durch Regen durchfeuchtete Schneedecke fällt jetzt wieder bei starkem Wind Schnee. In der Regel bildet sich dadurch eine dünne, durchwegs störanfällige Schwachschicht, die ein eigenes Gefahrenmuster darstellt und in der Bewertung eine besondere Herausforderung mit sich bringt“, betont Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese Schwachschicht unmittelbar nach dem Einschneien noch nicht vorhanden ist und sich erst im Laufe der folgenden Tage bildet. Derzeit haben wir noch die Lawinengefahrenstufe Drei.“
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Wetterwarnung bleibt aufrecht: Windspitzen über 150 km/h
Mit Böen von mehr als 150 km/h ist das „Sturmtief Petra“ in den vergangenen 24 Stunden über den Semmering (1.500 Meter Seehöhe) in Niederösterreich gefegt. Das berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag.
Auf dem zweiten Platz bei den Windspitzen landete der Buchberg mit 145,4 km/h (NÖ, 460 Meter). Mit 140,4 km/h brauste der Wind auf dem Feuerkogel in Oberösterreich auf einer Seehöhe von 1.618 Metern.
In Tirol wurden Windgeschwindigkeiten von fast 129 km/h auf dem Galzig (2.079 Meter) registriert.In der Wiener Innenstadt wehte der Wind mit immerhin noch knapp über 110 km/h.
Wetterwarnungen der ZAMG aufgrund des Windes gelten am Dienstag noch für sämtliche Bundesländer.
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Lainzer Tiergarten bleibt bis Mittwoch gschlossen
Neben dem Schlosspark Schönbrunn und großen Parks wie Volks-, Burg- oder Augarten ist am Dienstag auch der Lainzer Tiergarten im Westen der Stadt infolge des Sturms gesperrt worden. Das berichtete Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz.
Die Schließung werde auch am morgigen Mittwoch noch aufrechterhalten, da es für diesen Tag ebenso Sturmwarnungen für den Raum Wien gebe. Gegen Mittag befanden sich laut dem Forstdirektor noch Menschen in dem Naherholungsgebiet: „In der Früh war die Situation noch nicht so abschätzbar, deshalb waren die Tore zum Lainzer Tiergarten noch offen.“ Nun habe man sich aber zur Sperre entschlossen. Mitarbeiter der Forstdirektion würden das Areal abfahren und Besucher bitten, das Gelände zu verlassen.
Januskovecz warnte außerdem vor Spaziergängen im Wienerwald. Bei Sturmspitzen von über 100 km/h sei dies mitunter lebensgefährlich, da Äste herabfallen oder ganze Bäume umstürzen könnten.
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Burgenland: Feuerwehren im Einsatz
Aktuell sind die Feuerwehren wegen des Sturmes in Illmitz, Marz, Parndorf, Pöttsching, Eisensatdt, Donerskirchen, Stotzing, Gattendorf und Neusiedl am See im Einsatz. "Es geht vor allem darum, abgebrochene Äste und umgefallene Bäume zu entfernen", sagt ein Sprecher der Landessicherheitszentrale (LSZ).
Die Stadtfeuerwehr Eisenstadt musste bis zu Mittag drei Mal wegen Sturmschäden ausrücken, sagt FF-Sprecher Philipp Dorner. "Bei einem Haus wurden Dachziegel abgetragen, ein Baum wurde entwurzelt und auf der Landesstraße Richtung Siegendorf ist ein Plakat umgefallen." Verletzt wurde niemand. Im Burgenland rüsten sich die Feuerwehren für weitere Sturmeinsätze in den kommenden Stunden.
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25.000 Haushalte kurzfristig ohne Strom
Bedingt durch das Sturmtief „Petra“ ist es in Niederösterreich am Dienstag zu zahlreichen Stromausfällen gekommen. Am frühen Nachmittag waren aber nur mehr knapp unter 1.000 Haushalte betroffen - „Tendenz stark fallend“, wie EVN-Sprecher Stefan Zach mitteilt. In der Früh war ein massiver Ausfall verzeichnet worden, 25.000 Haushalte waren zumindest kurzfristig ohne Elektrizität.
Während die Schwerpunkte zunächst im Wald- und Weinviertel lagen, war am Nachmittag der Süden des Bundeslandes hauptbetroffen. Etwa 200 Monteure von Netz Niederösterreich standen im Einsatz.
Behinderungen gab es am Vormittag auf der Mariazellerbahn. Laut NÖVOG-Sprecherin Katharina Heider-Fischer waren Bäume wegen des Sturms umgeknickt und in die Oberleitung gestürzt. Mehrere Züge auf der Verbindung St. Pölten - Mariazell wurden im Schienenersatzverkehr geführt. Ab dem frühen Nachmittag war wieder Normalbetrieb vorgesehen.
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Sturm flaut langsam ab
Wir beenden hiermit den Liveticker zum stürmischen Dienstag - danke fürs Mitlesen, bis zum nächsten Mal.
75 Personen nach Mure eingeschlossen
Im Westen sorgte anhaltender Regen für Probleme. Im Hattingberg (Bezirk Innsbruck-Land) waren Montagabend 75 Personen nach einem Murenabgang eingeschlossen gewesen. Der 40 Meter breite Erdrutsch erfasste die Oberdorfstraße, die bis dato gesperrt ist.
In Oberösterreich wurden Böen um die 100 km/h registriert. Insgesamt 45 Feuerwehren sind im Einsatz, um Sturmschäden zu beseitigen. Im Innviertel waren rund 14.000 Haushalte ohne Strom beziehungsweise mussten mit Unterbrechungen in der Versorgung rechnen.
Am Vormittag erreichte der Sturm auch Wien, Böen mit bis zu 120 km/h wurden gemessen. Der Tiergarten Schönbrunn wurde vorsorglich geschlossen, auch der Linzer Zoo blieb zumindest am Vormittag geschlossen.
Probleme im Bahnverkehr
Auch die ÖBB hatten Probleme im Zugverkehr. Zwischen Zell am See und Saalfelden hat der Sturm ein Dach neben den Gleisen abgedeckt. Aufgrund der Sicherungsarbeiten war die Strecke bis gegen 11 Uhr gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
"Aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten kann es immer wieder zu Streckenunterbrechungen kommen", informieren die ÖBB auf Twitter. "Wir halten euch auf unseren Social Media Kanälen am Laufenden."
3 Zentimeter Neuschnee im Mostviertel
In Niederösterreich waren derzeit über 50 Freiwillige Feuerwehren im Einsatz, um Äste und umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen. Betroffen waren zunächst vor allem die westlichen Bezirke Amstetten, Melk und Waidhofen an der Ybbs.
Franz Resperger vom Landeskommando berichtete am frühen Vormittag, dass rund 52 Feuerwehren mit etwa 650 Einsatzkräften ausgerückt waren. Auch im Waldviertel nahm die Stärke des Sturms zu. Resperger sprach diesbezüglich die Bezirke Gmünd und Zwettl an.
Im Mostviertel wurden in der Nacht auf Dienstag im Bereich von Gaming am Morgen bis zu drei Zentimeter Neuschnee gemessen, in allen anderen Landesvierteln gab es keinen Neuschnee. Im Raum Scheibbs, Lilienfeld und Gloggnitz kam es in höheren Lagen beziehungsweise an exponierten Stellen zu Glättebildung
Achtung im Straßenverkehr
Die Verkehrsexperten vom ARBÖ raten Autofahrern, auf massiven Seitenwind zu achten. Dieser kann vor allem für große Fahrzeuge zur Gefahr werden. "Lenkrad mit beiden Händen gut festhalten, Geschwindigkeit reduzieren und unnötige Autofahrten vermeiden", sagt Jürgen Fraberger. Da sich teilweise Schnee, Eis und Regen noch mit dem Sturm kombiniert, sei mit einem unfallreichen Dienstagvormittag zu rechnen.
Mit der Kaltfront greift der stürmische Wind auch in viele Alpentäler durch. Somit muss Dienstagfrüh und -vormittag selbst inneralpin kurzzeitig mit Sturmböen bis 80 km/h, am Bodensee, im Außerfern, im Raum Achenkirch und im Inntal bis 100 km/h gerechnet werden.
Südlich des Alpenhauptkamms kommt nach Durchzug der Front Nordföhn auf, in prädestinierten Tälern sind hier im Tagesverlauf Böen bis 80 km/h zu erwarten.
Wetterberuhigung ab Donnerstag
Ab Donnerstag herrscht dann wieder landesweit kräftiger Hochdruckeinfluss. Dieser hält den neuesten Modellberechnungen bis zum Ende der Woche an, dabei steigen die Temperaturen im Laufe des Wochenendes wieder auf ein vorfrühlingshaftes Niveau an. Stürmisch wird es dann erst wieder in der kommenden Woche.
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