Strahlenunfall: Professor und Assistentin angeklagt

Strahlenunfall: Professor und Assistentin angeklagt
Größter radioaktiver Unfall in der Geschichte Österreichs mit vier Verletzten.

Knapp vier Jahre nach dem schwersten Strahlungsunfall den es in Österreich bisher gegeben hat, wird nun Anklage erhoben. Dabei waren vier Personen verstrahlt, die Folge war ein enormer Sachschaden. Ein Chemie-Professor und seine Assistentin müssen sich wegen Verdacht "des fahrlässigen, unerlaubten Umgangs mit Kernmaterial, radioaktiven Stoffen und Strahleneinrichtungen" verantworten – Strafrahmen bis zu zwei Jahren. Einen entsprechenden Bericht der Tiroler Tageszeitung bestätigte die Staatsanwaltschaft dem KURIER.

Im April 2013 hatten die beiden eine radioaktive Americum-241-Probe verpackt. Das radioaktive Material lag jahrelang in einem Labor, das von Mitarbeitern aufgesucht wurde. Später wurde das Material zur Entsorgung nach Seibersdorf (NÖ) gebracht und wegen eines falschen Etiketts als harmlos eingestuft. Zwei Arbeiter wurden dort anschließend verstrahlt. Befürchtungen, wonach eine Halle in Seibersdorf abgerissen werden muss, bewahrheiteten sich nicht.

Laut Staatsanwaltschaft gibt es noch keinen Prozesstermin, auch die Ermittlungen gegen weitere Personen sind laut KURIER-Informationen bisher noch nicht abgeschlossen. Es ist denkbar, dass es noch zu weiteren Anklagen in dem Fall kommen könnte.

Kommentare