1530 wurde in einem Schriftstück des Dresdner Ratsarchivs der Stollen als „Christstollen“ bezeichnet, wie aus dem offiziellen Antrag zum Schutz der Bezeichnung „Dresdner Stollen“ hervorgeht. Entscheidend für dieses Gebäck war der sogenannte „Butterbrief“ von Papst Innozenz VIII. von zirka 1490; dieser erlaubte den Dresdner Bäckern auch in der Adventzeit mit Butter zu backen, die eigentlich als Fastenzeit galt.
Stollen mit 1,8 Tonnen Gewicht
Seit 1727 wurde der Dresdner Stollen zur Weihnachtszeit auch am sächsischen Hof gereicht. August der Starke ließ im Jahr 1730 für das „Zeithainer Lustlager“, eine Truppenschau mit 24.000 Gästen, einen Stollen mit einem Gewicht von 1,8 Tonnen backen.
„Die Tradition des qualitativ hochwertigen Stollenbackens wird seitdem kontinuierlich durch die im geografischen Gebiet ansässigen Bäcker und Konditoren fortgesetzt und überwacht; die traditionellen – teilweise bis in das Mittelalter zurückreichenden – Rezepturen werden innerhalb der einzelnen Betriebe weitergegeben“, wird in dem Papier zum Namensschutz ausgeführt.
Eigene Zunft
Die Geschichte des Lebkuchens dürfte noch weiter zurückreichen, wie die Universität Regensburg ausgearbeitet hat. Im Alten Ägypten sowie später in der westlichen Welt bei den Germanen, Griechen und Römern finden sich die frühesten Zeugnisse.
Was all diesen Kulturen gemeinsam ist: Die Verwendung des Honiggebäcks scheint einen primär religiösen Ursprung zu haben, und zwar als Opferkuchen oder als Grabbeilage. Bei Ausgrabungen im Orient wurden Honigkuchen in Form von Pflanzen, Tieren und Menschen gefunden. Horaz und Ovid wiesen dem Lebkuchen als göttliche Speise einen Platz im Olymp zu.
Zu Zeiten der Kreuzzüge erlangte der Lebkuchen breite Berühmtheit: Handelsrouten ermöglichten die Bevorratung der oft nur schwer zu beschaffenden Zutaten, außerdem waren exotische Gewürze verfügbar. Mit Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Lebküchner in manchen Gebieten Deutschlands sogar zu einer eigenen Zunft erhoben.
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