So wie alle Rezepte für die Bäckereien, die in der Backstube in Strasshof in Niederösterreich gebacken werden, von ihm oder einem seiner Vorfahren stammen. Denn in der Bäckerei Geier wird zwar Weihnachtsbäckerei im großen Stil gebacken, jedoch nach Familientradition. Und weil jede gute Weihnachtsbäckerei auch eine Portion Liebe braucht, wird hier noch per Hand gearbeitet – wie einst bei Oma und Opa Geier eben.
Handarbeit in jedem Stück
„In jedem Gebäckstück, das unsere Backstube verlässt, steckt Handarbeit“, sagt Geier. Die Maschinen übernehmen nur jene Arbeiten, die körperlich sehr an die Substanz gehen – eine Erleichterung, aber eben kein Ersatz.
Denn die Arbeit am Teig erfolgt heute noch genauso wie im Jahre 1902, als die Bäckerei von Mathias Geier in Stillfried an der March gegründet wurde. Gerald Geier hat das Unternehmen im Jahr 2000 in vierter Generation mit seiner Frau Erika übernommen – und auch das Konditorenhandwerk in den Betrieb eingebracht.
Was es ermöglicht, eine Reihe an saisonalen Gebäcken anzubieten: Stollen und Früchtebrot gehören ebenso zum Sortiment wie Punschkrampusse, Sacher- und Briochenikolos oder Marzipanfiguren, die vor dem Jahreswechsel gefertigt werden.
Aufwendige Weihnachtsbäckerei
„Die Weihnachtsbäckerei ist besonders aufwendig“, erklärt Geier, als er durch die Backstube führt. Dort mischen Konditorinnen und Konditoren Marmeladen, Ganache und Zuckerglasuren an, die aus den Teigstücken köstliche Kekse machen.
Wie schon bei Brot und Gebäck des Unternehmens, das eine Reihe von Filialen in Niederösterreich und Wien betreibt, gilt auch für das Kekssortiment: Die Zutaten, die verwendet werden, kommen aus der Region. 80 Prozent davon stammen sogar aus einem Umkreis von weniger als 50 Kilometern rund um den Produktionsstandort in Strasshof. Und: Fertige Backmischungen kommen Gerald Geier gar nicht erst ins Haus.
Dass das Teegebäck nur per Hand verpackt werden kann, versteht sich bei einem Blick auf die fertigen Kreationen von selbst: Diese sind kunstvoll verziert und filigran gefertigt. Gebäcke aus Meisterhand eben, aber dennoch selbst gemacht.
Kreativität
Die 22 Mitarbeiter der Konditorei arbeiten jedes Jahr ab Mitte Oktober daran, dass auf den Tischen ihrer Kundinnen und Kunden etwas Weihnachtszauber einzieht. Und auch Gerald Geier steht gerne in der Backstube; besonders Spaß macht dem Bäcker dabei, neue Rezepte und Kreationen zu entwickeln.
„Die Inspiration dafür finde ich meistens im Alltag“, schildert er. Auch andere Rezeptvorschläge nutzt er als Ansporn für neue Ideen. Wie das „Linzertörtchen“, das die traditionellen Zutaten neu kombiniert. „Das ist der schönste Teil unserer Arbeit“, so Geier, der gemeinsam mit seinem Team so lange in der Backstube herumtüftelt, bis ein neues Produkt für den Verkauf perfektioniert ist.
In der Weihnachtszeit stattet er aber am liebsten jenem Raum einen Besuch ab, in dem sich die Weihnachtskekse auf den Backblechen aneinanderreihen. Seine Lieblingssorte? Eine Frage, die sich für Geier nicht so mir nichts, dir nichts beantworten lässt. „Aber heuer sind es die Orangenkekse“, sagt er – und greift nochmals zu.
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