Rodungen für das geplante Murkraftwerk haben begonnen

Staustufe Puntigam
Bürgermeister Nagl machte sich für den Bau des Kraftwerks stark, Gegner kritisieren, dass die Finanzierung nicht gesichert sei.

Die Rodungen für die Staustufe Puntigam in Graz haben Montagfrüh entlang der Mur begonnen. Seit 6.00 Uhr werden Bäume am Ufer entfernt. Bis zum 15. März sollen die Rodungen abgeschlossen sein, so sieht es der Umweltverträglichkeitsbescheid vor. Das Holz soll teils zur freien Entnahme sein und teils an soziale Einrichtungen gespendet werden, erklärte Energie Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris.

Der Baustart war bereits Anfang Jänner, die ersten Bäume fielen aber erst am Montag - einen Tag nach der Grazer Gemeinderatswahl, bei der ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl als deutlicher Sieger hervorging. Er hatte sich für den Bau des umstrittenen Kraftwerks stark gemacht.

Radfahrer, die den Murradweg benutzen wollen, werden seit Montagfrüh umgeleitet. Bald muss auch die Mur selbst umgeleitet werden und zwar über die Olympiawiese, damit die Bauarbeiten am Kraftwerk in einem trockenen Bachbett erfolgen können. Vermutlich bis kurz vor der Fertigstellung - geplant ist sie für Sommer 2019 - wird die Mur durch ihr Ersatz-Bachbett fließen.

Kritik von Kraftwerks-Gegnern

Laut der Plattform "Rettet die Mur" haben die Rodungen an der Olympiawiese begonnen. Wenig später starteten die Baumfällungen auch an beiden Seiten der Mur zwischen Puntigamer Brücke und Puchsteg. Die Kraftwerks-Gegner kritisierten, dass die Rodungen gestartet wurden, obwohl die Finanzierung für das Murkraftwerk nicht gesichert sei: "Nach wie vor gibt es kein Grazer Budget für den Kanal, der untrennbar mit dem Projekt verbunden ist", hieß es in einer Aussendung am Montag.

Laut Harnik-Lauris sollen die Grazer und Grazerinnen von den gerodeten Bäumen etwas haben: Das Holz soll nach der Trocknung teilweise zur freien Entnahmen zur Verfügung stehen. Der andere Teil geht an soziale Einrichtigen.

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