Steiermark: Grundwasser wurde durch Löschschaum kontaminiert

Grundwasser ist die mit Abstand wichtigste Wasserressource
Über Jahre hinweg wurde bei Übungen in der Feuerwehrschule Löschschaum eingesetzt. Trotz gesetzeskonformer Verwendung gelangten Substanzen in den Boden.

Ein Löschschaum, der viele Jahre bei der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring (Bezirk Leibnitz) eingesetzt wurde, hat zur Verunreinigung des Grundwassers in einem Teilbereich des nördlichen Leibnitzerfeldes geführt. Die Kontamination wurde bereits 2021 entdeckt, nun wurde die Ursache lokalisiert, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Kommunikation Land Steiermark.

Der fluortensidhaltige Löschschaum wurde zwar stets unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und Richtlinien verwendet und sei in der Zwischenzeit stark reglementiert, doch durch den in der Vergangenheit ausgebrachten Schaum auf einem Teil des Übungsgeländes drangen sogenannte Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in den Boden und offenbar das Grundwasser ein, wie entsprechende Messungen zeigen würden.

80 Brunnen untersucht

Bereits 2021 wurden wegen der Kontamination zwei Brunnen der öffentlichen Wasserversorgung in der Marktgemeinde Lebring-St. Margarethen vom Netz genommen. Die Untersuchungen durch das Umweltministerium und das Land Steiermark wurden aus dem Altlastensanierungsfonds finanziert.

In der Folge wurden aus insgesamt 80 Brunnen und Grundwassersonden zweimal Proben gezogen und diese chemisch analysiert. In einem Teil der beprobten Brunnen und Messstellen, ausgehend von Lebring-Sankt Margarethen bis Tillmitsch, wurde PFAS vorgefunden. Die Eigentümer wurden informiert.

Bei PFAS handelt es sich um in der Natur schwer bzw. gar nicht abbaubare chemische Substanzen, die in vielen Bereichen von Industrie und Konsumgütern zur Oberflächenbeschichtung sowie in Löschschäumen verwendet wurden oder teilweise noch werden. Bis heute sind derartige Löschmittel ob ihres hohen Wirkungsgrades bei bestimmten Brandeinsätzen weltweit alternativlos.

Strengere Vorgaben

Früher war sich die Wissenschaft noch zu wenig der Auswirkungen auf die Umwelt bewusst, nun sind Sanierungsarbeiten die Folge, obwohl die Verwendung stets gesetzeskonform war, betonte das Land Steiermark. Die Löschmittel erfüllen nun deutlich strengere gesetzliche Vorgaben, dennoch werde am Schulgelände in Lebring kein PFAS-haltiger Schaum mehr in den Boden eingebracht, sondern bei Übungen ausschließlich in flüssigkeitsdichten Wannen versprüht. Dadurch wird der Schaum gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Zudem werden PFAS-haltige Löschschäume nur dann verwendet, wenn es unbedingt erforderlich ist.

Die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring wurde nun als Verdachtsfläche ausgewiesen. Um mit der Sanierung des Schadensherdes rasch beginnen zu können, werden in den kommenden Monaten zusätzliche und detaillierte Untersuchungen am Schulstandort stattfinden. Finanziert werden diese Untersuchungen wiederum aus dem Altlastenfonds.

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