Statt Neutor-Sperre rollt Verkehr langsamer
Dass Veränderungen notwendig sind, will beim Bürgerdialog in der Fördererlounge des Festspielhauses mit Blick auf das Planungsgebiet niemand wegdiskutieren: Knapp hundert Bewohner und Geschäftsleute haben sich versammelt. Man will die Chance nutzen, bei der Neugestaltung vom Neutor bis zum Haus der Natur mitreden zu dürfen. Eine Neutor-Sperre, die seit Jahren immer wieder intensiv diskutiert wird, ist für die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) kein Thema. Motto: nicht aussperren, beruhigen. Eine leichte Verlagerung in andere Stadtteile wie Leopoldskron oder den Müllner Hügel erwarten sich Verkehrsplaner aber auch so.
Als die Experten dann zwei Varianten für den Bereich Münz- und Gstättengasse (derzeit Einbahnregelung) vorlegen, geht ein Raunen durch den Saal. Man ist sich einig: Die Verkehrsführung soll so bleiben, wie sie ist. Auch Michael Valentin, Gastronom mit zwei Standorten in dem Bereich, sieht das so: „Die Münzgasse zweispurig zu befahren, ist die schlechteste Idee.“ Die Gstättengasse sei durch die Lage am Berg viel zu schattig für eine Fußgängerzone. Das enge Gstättentor wird als Nachteil für den Verkehr bleiben.
Keine Busbuchten mehr
Ein weiters Detail erntet viel Zustimmung: Die Ampel am Herbert-von-Karajan-Platz soll abgebaut werden, Busse dafür nicht in einer Bucht, sondern auf der Straße halten. „Dadurch gewinnen wir Platz. Das ist vor allem bei der Pferdeschwemme ein großer Gewinn“, heißt es aus dem Büro Unterkofler. Haltende Busse würden die Ampel indirekt ablösen und den Verkehr bremsen. In eine Rotphase passen etwa drei Bus-Stopps in der Haltestelle.
Weit oben steht auf der Wunschliste auch „Mehr Grün“. Die Bürger stellen sich den Bereich „Lebendig, gemütlich und einladend“ vor. Am Karajan-Platz ist genug Platz für Bäume da, andere Bereiche eignen sich mehr für Beete. Und viele wünschen sich für ein optimales Verweilen auch noch mehr Wasser. Den unterirdischen Almkanal an die Oberfläche zu bringen, wird aber technisch schwierig, weil er in rund zwei Metern Tiefe verläuft. Unter den Wünschen findet sich eine Sprühnebelanlage, wie jener Prototyp, der heuer im Mirabellgarten aufgebaut wird.
Ergebnisse bis Herbst
Diskutiert wird das Vorhaben, das Teil des „Masterplan Gehen“ ist, schon seit rund zwei Jahren. Die Versammlung am Montag war bereits der zweite Schritt in dem Beteiligungsverfahren. Die Ideen fließen jetzt in weitere Planungen ein. Im Herbst soll es Ergebnisse geben.
Begegnungszone Nonntal
Eine Begegnungszone ist auch an der Alten Nonntaler Hauptstraße geplant. „Wir haben dort eine wichtige Radachse. Die Platzverhältnisse sind beengt“, so Unterkofler. Parkplätze, die derzeit auch von Einpendlern oder Touristen genutzt werden, sollen reduziert werden, der Erhardplatz ein neues Gesicht bekommen. Mehr Sicherheit auf der Straße ist ein Ziel.
Außerdem ist eine Neugestaltung von Waag- und Mozartplatz in der Warteschleife. Zentraler Punkt: Durch einen Ausbau der Mönchsberggarage würden geparkte Autos verschwinden. Allen Maßnahmen gemein ist: „Wir attraktivieren öffentlichen Raum“, so Unterkofler.
Durch Corona kamen Planung und Umsetzung etwas ins Stocken. Fertigstellung aller Projekte: spätestens 2025.
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