SPÖ Salzburg nimmt mit Frauenumfrage im Wahlkampf nun Fahrt auf

SPÖ Salzburg nimmt mit Frauenumfrage im Wahlkampf nun Fahrt auf
Die Mehrheit ist von der Politik enttäuscht. Sorge Nummer eins: die Kinderbetreuung

Was beschäftigt die Frauen in Salzburg? Was sind ihre größten Sorgen? Das wollte die SPÖ in einer aktuellen Umfrage mit 500 Teilnehmerinnen im Vorfeld der Landtagswahl in einem Jahr wissen. Die Zahlen sind alarmierend: „Dabei war zum Zeitpunkt der Umfrage im Februar die Teuerung noch gar kein großes Thema“, sagt Andrea Brandner, SPÖ-Klubvorsitzende in der Stadt, nachdenklich. Hauptsorge sei die Kinderbetreuung. „Das beschäftigt Frauen aus allen Altersgruppen, denn, wenn die Mutter keinen Platz bekommt, muss oft die Oma einspringen“, so Stadträtin Anja Hagenauer.

Kinderbetreuung in Not

Aufgrund von Personalnot in Pflege und Kinderbetreuung kam es auch in der Stadt gerade zu massiven Einschnitten: Der Kindergarten in Aigen musste vorübergehend geschlossen werden. „Wir bekommen kein Personal“, schlägt Hagenauer einmal mehr Alarm und fordert von Bund und Land neben besseren Arbeitsbedingungen für den von Frauen dominierten Zweig mehr Ausbildungsplätze in der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik. Auch die Pflege, ebenso im Ressort der Sozialstadträtin, bleibe Frauenthema. Die Situation ist dort genauso angespannt. Das Seniorenheim Bolaring muss mit Juni wegen Personalnot schließen. Die Sorgen bleiben in vielen Familien weiblich.

Im Job benachteiligt

Auffällig in der Umfrage: 24 Prozent der Frauen klagen über Benachteiligung gegenüber männlichen Kollegen am Arbeitsplatz. In der Stadt liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent. Hagenauer: „Das sagt uns, dass Frauen in höher qualifizierten Jobs größere Probleme haben.“ Im privaten Umfeld ist das genau umgekehrt: Größere Nachteile seien am Land zu verspüren.

Die Mehrheit aller Frauen sei mit der Landesregierung unglücklich, 17 Prozent davon gar nicht zufrieden. „Die Stimmung im Land ist völlig gekippt“, gibt Landesgeschäftsführer Gerald Forcher die Kritik an die schwarz-grün-pinke Landesregierung weiter. Im November 2020 hätten Umfragewerte noch ein ganz anderes Bild ergeben. Auch Gewalt wird im Sog der Corona-Pandemie wieder verstärkt zum Problem: Die Thematik steht in der Umfrage bei den Hauptsorgen auf Platz drei.

Beliebtheitsranking

Die Sympathiewerte der Politikerinnen aus den Reihen der SPÖ wurden ebenso abgefragt: Stadträtin Hagenauer sehen 81 Prozent als „sehr sympathisch“, bei der Frauenvorsitzenden Sabine Gabath sind es 87 Prozent. Und auch die Landtagsabgeordnete Karin Dollinger, die vor allem Ausverkauf der Heimat aufzeigt und gegen Zweitwohnsitze kämpft, brachte es mit 72 Prozent auf einen hohen Beliebtheitswert.

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