Frauen gehen mehr zu Fuß als Männer

Frauen gehen mehr zu Fuß als Männer
Frauen fahren deutlich weniger mit dem Auto und gehen mehr zu Fuß, so eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich.

Eine Nachricht geht noch am heutigen Internationalen Frauentag: Frauen sind in ihrer Mobilität energiesparender als Männer.

Oder anders ausgedrückt: Frauen sind mehr zu Fuß unterwegs als Männer.

Alle Mobilitätserhebungen kommen zum gleichen Ergebnis: Frauen gehen mehr zu Fuß und fahren weniger mit dem Auto. Österreichweit gehen Frauen rund 40 Prozent mehr Kilometer zu Fuß als Männer, Männer wiederum legen fast doppelt so viele Kilometer mit dem Auto zurück wie Frauen, berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in seiner aktuellen Aussendung.

Blick auf Wien und NÖ

In Wien beispielsweise legten Frauen im Zeitraum 2015 bis 2019 im Schnitt 31 Prozent ihrer Wege zu Fuß zurück und nur 24 Prozent mit dem Pkw, bei Männern ist das Verhältnis genau umgekehrt.

In Niederösterreich gehen Frauen 19 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß, Männer mit zwölf Prozent um ein Drittel weniger. Frauen nutzen für 46 Prozent ihrer Alltagswege ein Auto, der Anteil bei Männern ist mit 58 Prozent um ein Viertel höher.

Auch die Wegzwecke unterscheiden sich nach wie vor zwischen den Geschlechtern. Frauen leisten deutlich mehr Versorgungswege, wie etwa Einkaufen oder Betreuungswege von Kindern oder älteren Angehörigen. 

"Frauen haben andere Anforderungen"

Die heutige Verkehrsplanung richtet sich nur nach einem Teil der Mobilitätsbedürfnisse. "Viele Frauen haben andere Anforderungen", schreibt der VCÖ. So zeigen Untersuchungen, dass die Wegeketten von Frauen im Schnitt komplexer und vielfältiger sind als von Männern.

"Diese Lebensrealitäten spiegeln sich in der Verkehrsplanung oft nicht wider. Wir planen für das, was wir kennen. Umso wichtiger ist es, verschiedene Blickwinkel in die Planung einzubringen. Vielfalt in den Planungsteams, mehr Diversität, verbessert die Qualität eines Mobilitätssystem für alle Bevölkerungsgruppen", erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Das umweltverträglichere Mobilitätsverhalten der Frauen ist übrigens auch sicherer, nicht nur für die Frauen selber, sondern für alle. Im Jahr 2020 waren in Österreich zwei Drittel der Hauptverursachenden von Verkehrsunfällen mit Personenschaden Männer, informiert der VCÖ. Und drei Viertel der Verkehrstoten waren Männer.

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