Spargelsaison startet: Wenn sie quietschen, sind sie richtig
Die Köpfchen sind fest geschlossen, die Stangen glänzen und quietschen, wenn man sie sachte aneinander reibt. Da sollte der Kenner zugreifen, dann sind sie nämlich frisch, die Spargelstangen. Sind die Stangen dagegen leicht zu biegen, ist der Spargel abgelegen und alt.
In nächster Zeit wird das grüne oder weiße Gemüse wohl sehr oft auf den Speisekarten der Restaurants stehen oder auch zu Hause serviert werden, denn die Ernte in Österreich hat eben begonnen. Der Niederschlag der vergangenen Tage war da durchaus hilfreich, er habe der Qualität des Spargels gutgetan, heißt es am Freitag aus der steirischen Landwirtschaftskammer. In der Steiermark bauen 15 Landwirte das kalorienarme Gemüse – 100 Gramm bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und haben nur 20 Kalorien – auf rund 40 Hektar an.
Niederösterreich führt
Österreichweit gab es laut Agrar Markt Austria Ende 2020 rund 740 Hektar Anbaufläche für Spargel, Hauptanbaugebiet ist mit rund zwei Dritteln Niederösterreich, dessen Domäne speziell der weiße Spargel ist. An die 3.000 Tonnen werden pro Jahr in Österreich geerntet, in etwa die gleiche Menge wird allerdings auch importiert. Der Selbstversorgungsgrad beträgt somit nur 50 Prozent.
Spargel ist zwar ein leichtes Essen, aber kein leichtes Produkt zum Ernten: Die Stangen werden händisch aus der Erde geholt, sie werden gestochen. Pro Hektar sind fünf oder sechs Arbeitskräfte dafür nötig. Rechnet man die Arbeit nach der Ernte – verpacken, transportieren, verkaufen – dazu, fallen über die Erntezeit pro Hektar bis zu 1.200 Arbeitsstunden an. Und diese Erntezeit ist lang: Rund zehn Wochen lang gibt es frischen heimischen Spargel zu genießen, denn eine Pflanze kann bis zu sieben Stangen produzieren.
Kirschen rot, Spargel tot
Gestochen wird üblicherweise bis 24. Juni, dem Johannistag, frei nach dem Motto „Kirschen rot, Spargel tot“. Theoretisch ließe sich die Erntezeit auch verlängern und bis in den Juli hineinziehen. Doch praktisch brauchen Spargelkulturen ausreichende Regeneration, damit sie im nächsten Jahr gute Erträge bringen. Damit sich frischer Spargel zu Hause gut hält, sollte er nie offen im Kühlschrank liegen, weil er rasch austrocknet: Spargel wird deshalb am besten in ein feuchtes Tuch gewickelt, die weißen Stangen zur Gänze, bei den grünen sollten die Köpfchen frei bleiben.
Wer nach den Osterschlemmereien ein paar Kilogramm Speck loswerden möchte, liegt mit Spargel genau richtig, und das auch noch gesund: Eine Portion von 250 Gramm fällt kalorientechnisch kaum ins Gewicht, ist aber vollgepackt mit Vitamin C und E, Folsäure und Kalium.
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