So reagieren die Zeugen Jehovas auf die vereitelten Bombenanschläge

Die Polizei erhöhte die Sicherheitsmaßnahmen beim Sommerkongress der "Zeugen Jehovas" am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion in Wien.
Gemeinden setzen auf Achtsamkeit, ein konkretes Bedrohungsszenario sieht die Glaubensgemeinschaft aber nicht. Sprengsätze werden analysiert.

Die Zeugen Jehovas in Österreich setzen seit dem versuchten Anschlag auf zwei ihrer Mitglieder in der Südsteiermark weiterhin auf verstärkte Aufmerksamkeit in ihren Gemeinden. "Wir bleiben achtsam und sensibel", sagte ein Sprecher der Glaubensgemeinschaft am Montag zur APA.

Zum konkreten Sicherheitskonzept gab es aus sicherheitsrelevanten Gründen keine näheren Informationen. Indes wurde aber bekannt, dass Videos aus der Umgebung ausgewertet werden sollen, wie der KURIER bereits am Sonntag berichtet hat.

Mehr dazu hier: Anschlag auf Autos der Zeugen Jehovas: Führt Video zum Täter?

Am Samstag waren zwei Sprengsätze an Autos von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft während eines Gottesdienstes in Leibnitz detoniert. Verletzt wurde dabei niemand. Ob ein Zusammenhang mit der Glaubensgemeinschaft besteht, wird noch geprüft.

Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) hat eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.

Seitens der Landespolizeidirektion Steiermark hieß es am Montag auf APA-Nachfrage, dass es vorerst keine neuen Informationen über den Ermittlungsstand gibt. Es würden weiterhin Befragungen durchgeführt und auch die Analyse der Sprengsatz-Reste sei noch nicht abgeschlossen. "Mit einem Ergebnis ist auch nicht zeitnah zu rechnen", sagte Sprecher Markus Lamb.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben relativ viele Teile der Sprengsätze sichergestellt. Die Einzelteile sollen nun für eine Rekonstruktion wieder möglichst zusammengefügt werden. Zudem hoffen die Ermittler auf Videoauswertungen der Geschäfte in Tatortnähe. Zudem solle das sichergestellte Material chemisch analysiert werden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

Mehr dazu hier: Anschlag auf Autos der Zeugen Jehovas in Leibnitz: Es waren Rohrbomben

So reagieren die Zeugen Jehovas auf die vereitelten Bombenanschläge

An zwei Auto-Unterböden in Leibnitz sind am Freitagabend Sprengsätze detoniert, wobei aber niemand verletzt wurde. Eine unbekannte Person hatte die Sprengsätze angebracht, während die Besitzer der Fahrzeuge bei einer Gebetsstunde der Glaubensgemeinschaft "Zeugen Jehovas" waren. Ob ein Zusammenhang besteht, werde noch geprüft.

Die Zeugen Jehovas selbst sehen derzeit zwar kein konkretes Bedrohungsszenario, hieß es am Montag auf APA-Anfrage. Schon seit längerem sei man in gutem Kontakt mit den Behörden, um die Sicherheit in den mehr als 150 Königreichssälen in Österreich zu gewährleisten.

Dazu komme verstärkte Polizeipräsenz vor Ort. Aus gegebenem Anlass setze man natürlich auch weiter auf das Thema Sicherheit, so ein Sprecher der Glaubensgemeinschaft.

Erst am Sonntag hatte im Wiener Ernst-Happel-Stadion ein großer zweisprachiger Kongress der Zeugen Jehovas mit rund 9.000 Teilnehmern stattgefunden. Zu Zwischenfällen ist es dort nicht gekommen.

Der Abschluss der diesjährigen Kongress-Serie in Österreich unter dem Motto „Übt Geduld“ findet vom 25. bis 27. August in der Olympiahalle in Innsbruck statt. Auch dort werden nun die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

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