"Die Befragungen und Vernehmungen von möglichen Zeugen laufen auf Hochtouren. Wir analysieren auch weiter den Sprengstoff, der zum Einsatz kam und gehen einem möglichen Motiv nach", erklärte Markus Lamb, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, dem KURIER am Sonntag.
Videos als Spur zum Täter
Ebenso werden Videoaufzeichnungen ausgewertet. Sowohl Bilder aus den Kameras vom nahegelegenen Bahnhof, als auch von einem Autohaus in der Nähe, sowie von Geschäften, könnten Rückschlüsse auf den Täter zulassen.
Dass es sich um 2 Rohrbomben gehandelt hat, will man von offizieller Seite noch nicht bestätigen.
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Dass die Schäden eher gering an den beiden Fahrzeugen, die vor dem Königreichssaal nahe der Südbahnstraße geparkt waren, ausgefallen sind, spielt für die Polizei nur eine untergeordnete Rolle.
Professionelle Bomben
"Das war nicht ein Böller, den jemand zum Spaß unter einem Auto angebracht hat. Das war eine professionelle Konstruktion, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagt Lamb.
Die Bomben waren dabei im hinteren Teil der Autos platziert. Da sich die Druckwelle offenbar seitlich entladen hat, entstanden keine größeren Schäden, wie etwa am Kofferraum.
Eine Bombe an einem Auto einer Frau detonierte dabei direkt am Parkplatz, die zweite unter dem Auto eines Mannes, wenige Kilometer, nachdem dieser losgefahren war.
Die Opfer sollen in keinem familiären Verhältnis zueinander stehen, gehören aber beide den Zeugen Jehovas an.
Autos parkten vor Hecke: Täter blieb in Deckung
Ebenso überprüft die Polizei, ob die Autos der Frau und des Mannes gezielt für den Anschlag ausgewählt wurden. Momentan geht man aber wohl eher davon aus, dass dies nicht der Fall gewesen sein dürfte.
Da die Fahrzeuge nahe einer Hecke abgestellt und somit leicht für jemanden erreichbar waren, der bei seinem Vorgehen unbeobachtet bleiben wollte.
Letzter Tag bei Kongress im Happel-Stadion
Unterdessen geht am Sonntag im Wiener Happel-Stadion der große Kongress der Zeugen Jehovas, die in Österreich seit 2009 als Religionsgemeinschaft anerkannt sind, in seinen letzten Tag.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden, wie berichtet, nach dem Vorfall in der Steiermark massiv erhöht.
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