600.000 Skibergsteiger hat es laut Sport-Consulter Skimo Austria im Winter 2018/19 gegeben. Thomas Wanner, Bergsportspezialist vom Alpenverein, weiß, worauf dieser Trend zurückzuführen ist: Es sei billiger, liege am Puls der Zeit und das Material sei besser geworden: „Skitourengehen vor 20 Jahren war nicht lustig. Bei der Hälfte der Tour sind einem schon die Felle hinterhergekugelt.“
Klein anfangen
So wurde die Ausrüstung weiterentwickelt. Manches davon kann sogar Leben retten, wie das Lawinenverschüttetensuchgerät. Denn sicher könne man sich nie sein: „Salopp kann man zwar sagen, dass es unter 30 Grad Hangneigung fast keine Lawinengefahr gibt. Wenn ich aber starke Schneefälle habe, können Lawinen sehr weit laufen“, so Wanner.
Als Anfänger im „freien Gelände“ sollte man ohnehin „Modeskitouren“ – sehr sichere Touren – präferieren. „Skitourengehen muss man wie jeden Sport lernen. Man fängt klein an, macht eine Schulung und irgendwann geht man anspruchsvollere Wege“, sagt Wallner. Dies gilt ebenso fürs Schneeschuhwandern.
Es muss aber nicht immer hoch hinauf gehen. Auch Langlaufen wird beliebter. „Es ist eine harmonische Bewegung, bei der der ganze Körper beansprucht wird“, sagt Thomas Schächl, Langlaufexperte des Landesskiverbands OÖ. Zu denken, dass man das ad hoc kann, sei jedoch ein Irrtum.
„Als Anfänger sollte man sich keine Kilometer vornehmen, sondern einfach am Platz mit einem Ski probieren und erfühlen wie rutschig das ist“, sagt Schächl. Besteht Gefahr zu fallen, sein Tipp: Unbedingt nach vorne stürzen, da ist die Fallhöhe geringer.
Beatmungsgeräte
Solche Hinweise sollte man beherzigen, denn trotz sinkender Infektionszahlen melden die Spitäler noch sehr hohe Belagszahlen an Covid-19-Patienten. Die Tirol Kliniken warnten am Freitag, das Lawinenopfer oft die gleichen Beatmungsgeräte brauchten wie Corona-Patienten.
„Das kann ein Problem werden, je nachdem, wie viele Geräte frei sind“, sorgt sich Sprecher Johannes Schwamberger. Eine Garantie, dass jedes Lawinenopfer, der so ein Gerät brauchen würde, eines bekommt, sei derzeit nicht gegeben: Es gäbe in Tirol nur neun solcher Geräte.
In der Steiermark ist die Situation laut KAGES-Sprecher Reinhard Marczik nicht derart dramatisch: Derzeit würden 32 zusätzliche Beatmungsgeräte an die Spitäler verteilt. „In dem Bereich gibt es keinen Engpass, aber die Situation bei den Intensivbetten ist noch immer angespannt.“
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