Skepsis gegen Mini-U-Bahn S-Link macht sich in Stadt-SPÖ breit
Die Stadt-SPÖ knüpft die unterirdische Bahn S-Link nun an einige Bedingungen: „Wir sind grundsätzlich dafür“, so Vizebürgermeister Bernhard Auinger, „aber es soll mit allem Druck die Verlängerung bis zum Mirabellplatz kommen, ohne überhaupt zu wissen, ob weitergebaut wird.“ Und er vergleicht die Situation mit einem Häuslbauer. Man baue auch nicht einen Keller ohne Gewissheit, dass später ein Erdgeschoß oder ein erster Stock drauf komme. Für Auinger sind zentrale Fragen offen: Wie sieht ein Konzept für den O-Bus nach dem S-Link-Bau aus? Können zusätzliche Strecken wie die Stieglbahn eingebunden werden? Und vor allem fordert die SPÖ eine Kostenschätzung mindestens bis zur Stadtgrenze, oder besser bis nach Hallein.
SPÖ kritisiert Intransparenz bei den Kosten
Die SPÖ rechnet bis zur südlichen Stadtgrenze mit Gesamtkosten von bis zu zwei Milliarden Euro. Ein Anteil von 25 Prozent für die Stadt würde sie über Jahre finanziell lahmlegen, so die Befürchtung. Die Kommunikation über die Kosten sei nicht transparent genug, heißt es.
Bis zum Herbst könne ein neuer Amtsbericht vorliegen. Diese Zeit müsse man sich nehmen, damit das Projekt auch einer möglichen Bürgerbefragung standhalte. Die aktuelle Phase sei für eine Befragung aber zu früh.
Für die ÖVP und die FPÖ ist der Amtsbericht hingegen beschlussreif. Auch die Stadtgrünen stehen hinter dem Projekt. Eine allfällige Kostensteigerung für den ersten Abschnitt über die 200 Millionen Euro sei sowieso separat zu beschließen. Die SPÖ hat auch im Landtag eine Anfrage gestellt, die noch nicht beantwortet ist.
Der Kurs der SPÖ bilde die Stimmung in der Bevölkerung ab, heißt es. In einer zwei Jahre zurückliegenden Umfrage gaben 70 Prozent der Salzburger an, dass sie eine Mini-U-Bahn unterstützen würden. Eine Minimalvariante vom Lokalbahnhof nur bis zum Mirabellplatz würden aber nur 14 Prozent positiv und sinnvoll sehen. „Solange es kein Gesamtkonzept gibt, ist es unverantwortlich, mit dem Bau zu beginnen“, ist SPÖ-Parteichef David Egger überzeugt.
Die Projektgesellschaft ließ am Donnerstag ausrichten, dass für eine weitere Planung des S-Link die Trassenfestlegung durch die Stadt notwendig sei.
Kritik von Zusammenschluss "Nahverkehr Salzburg"
Protest kam auch schon von mehreren Initiativen, die sich zu NASA (Nahverkehr Salzburg) zusammengeschlossen haben. Hauptkritik: Intransparenz bei den Kosten. Sie führten nochmals eine oberirdische Variante ins Treffen, Techniker lehnen das aber ab.SABINE SALZMANN
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