Sissi-Kutsche kommt ab 2.600 Euro unter den Hammer
Romy Schneider spielt in den Sissi-Filmen von Ernst Marischka klar die Hauptrolle. Auch nicht zu vernachlässigen: die Bedeutung einer der wohl wichtigsten Requisiten, der kaiserlichen Kutsche. Die wird nun versteigert – und zwar in einer Online-Auktion des Dorotheum Salzburg. „Wir erwarten uns, dass einige Romy-Schneider-Fans mitbieten werden“, sagt Walter Sonnberger, Leiter des Auktionshauses.
Die Kutsche stammt aus einer Privatsammlung. Wer der jetzige Eigentümer ist, wird nicht verraten. Die Requisite kommt am 1. April mit sieben anderen Kutschen unter den Hammer. Vorab kann man sie besichtigen: Von 26. bis 28. März ist das Gefährt in der Remise des Schlosses Fuschl ausgestellt.
Die wird zu diesem Zweck extra aufgesperrt: „Auch, wenn das Schloss geschlossen hat, die Remise wird für die Besichtigung geöffnet sein“, sagt Sonnberger. Ein Blick auf die Kutsche wird an diesen Tagen jeweils von 10 bis 16 Uhr gewährt.
Blaue Markierungen
Der herrschaftliche Reisewagen, genannt „Landauer“, wurde im Jahr 1900 in der Werkstätte „Michotte & Gand“ in Belgien gebaut. Dass es die Kutsche aus dem Sissi-Film ist, erkennt man an den blauen Speichenmarkierungen bei der Nabe.
Der Ausrufpreis liegt bei 2.600 Euro, der Schätzwert bei 5.000 bis 7.000 Euro. Laut Dorotheum-Chef Sonnberger könnte die Kutsche aber zu einen weit höheren Preis den Besitzer wechseln. „Das kann schon mehr werden“, sagt er. Denn Auktionen seien prinzipiell unberechenbar.
Die Kutsche wird übrigens nicht zufällig im Schloss Fuschl ausgestellt. Das Anwesen diente in den Marischka-Filmen als Drehort, um das Schloss im Possenhofen am Starnberger See – die Heimat der als Herzogin Elisabeth von Bayern geborenen späteren österreichischen Kaiserin – darzustellen. Bis heute gibt es eine „Sissi-Suite“ und ein „Sissi-Museum“ im Schloss, die an die Dreharbeiten erinnern.
Gebote ab Mitte März
Um die Kutsche mitbieten kann man ab Mitte März: Ab diesem Zeitpunkt werden Gebote für die diesjährige Osterauktion von Dorotheum entgegengenommen (www.dorotheum.com). Neben der Kutsche werden rund 600 andere Gegenstände – darunter auch Biedermeier-Meister wie Ferdinand Georg Waldmüller – versteigert. Die Auktion für die Sissi-Kutsche endet am 1. April um 14 Uhr.
Einer der Bieter könnte aus den USA stammen: Der Streaming-Dienst Netflix bringt nächstes Jahr die sechsteilige Serie „The Empress“ über Sisi heraus. Mit Devrim Lingnau ist die weibliche Hauptrolle bereits besetzt. Aber vielleicht geht noch eine tolle Requisite ab.
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