Serien-Skidieb zu 20 Monaten Haft verurteilt

Serien-Skidieb zu 20 Monaten Haft verurteilt
Ein 44-jähriger Tscheche soll Sportartikel im Wert von 145.000 Euro gestohlen haben.

Die Beutezüge waren als Ski- und Sporturlaube getarnt. Von 2012 bis März 2020 soll ein 44-Jähriger zahlreiche hochpreisige Ski und Mountainbikes aus Hotels in Salzburg, Kärnten und Tirol gestohlen haben. Der Tscheche war am Dienstag bei einem Prozess am Landesgericht Salzburg zu den 80 vorgeworfenen Fakten mit einem Gesamtschaden von 145.000 Euro geständig.

Er wurde wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls und Unterdrückung eines Beweismittels zu 20 Monaten unbedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Motiv des Tischlers waren laut seinem Verfahrenshilfe-Verteidiger die Glücksspielsucht, diverse Arztkosten und eine wirtschaftlich aussichtslose Situation, die in einen Privatkonkurs mündete.

Ein 41-jähriger tschechischer Bekannter des Angeklagten, der dem Hauptangeklagten bei drei Diebstählen geholfen haben soll und sich ebenfalls schuldig bekannte, wurde rechtskräftig wegen gewerbsmäßigen Diebstahls zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.

Laut Anklage hat der Hauptbeschuldigte als vermeintlicher Urlaubsgast mit einem großen Ski-Sack ausgestattet zahlreiche Hotels unter anderem in Obertauern, Maria Alm, Hermagor und Seefeld betreten und vorwiegend hochpreisige Sportausrüstung aus Skiräumen und Skikellern gestohlen. Die Beweislage sei erdrückend, betonte die Staatsanwältin.

Diebesgut verkauft

Videoaufnahmen aus Überwachungskameras untermauerten die Vorwürfe. Der 44-Jährige wurde am 4. März 2020 in einem Hotel in Seefeld festgenommen. Bei einer Nachschau im Hotelzimmer des Zweitangeklagten, der mit seiner Mutter gereist war, wurden hochwertige Alpin-Ski und Snowboards sichergestellt.

„Es tut mir sehr leid. Ich habe kein Geld gehabt“, entschuldigte sich der 44-Jährige vor Gericht für seine Taten. Das Diebesgut habe er „in München auf der Börse verkauft“, schilderte der Tscheche. Er wollte seinen mitangeklagten Bekannten in Schutz nehmen, indem er beteuerte, dieser hätte von den Diebstählen nichts gewusst.

Der Zweitangeklagte, ein Unternehmer, gestand allerdings die drei ihm zur Last gelegten Diebstahlsfakten reuevoll ein. „Es hätte ein Skiurlaub sein sollen. Aber ich habe mich mitreißen lassen, es war ein Blödsinn“, sagte der 41-Jährige. Seine mitgereiste Mutter hätte von all dem nichts gewusst. „Ich habe ihr den Skiurlaub in Österreich geschenkt.“

Der Hauptbeschuldigte befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Er ist in Deutschland bereits viermal verurteilt worden und hat in Tschechien acht einschlägige Verurteilungen wegen Vermögensdelikten, wie der vorsitzende Richter erläuterte.

Die beiden Beschuldigten haben ihren Wohnsitz in Tschechien. Der Verteidiger des 44-Jährigen hatte erklärt, der Mann wolle in seiner Heimat wieder als Tischler arbeiten und sich dort ein neues Leben aufbauen.

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