Schneechaos: Zwei Lawinentote in Vorarlberg
- Am Sonntag zunächst starker Schneefall im Westen, im Tagesverlauf abflauend
- Zahlreiche Straßensperren wegen drohender Lawinenabgänge
- Zwei Tote bei Lawinenabgang in Vorarlberg
- 300 Zugpassagiere saßen im Pinzgau vier Stunden lang fest
- Obersteiermark: Auch Radmer von der Umwelt abgeschnitten
- Weiterhin große Lawinengefahr der Stufe 4 von Vorarlberg bis Niederösterreich
- In Tirol und in der Steiermark derzeit praktisch keine Erkundungsflüge möglich
- Stromausfälle in NÖ, OÖ und Tirol gemeldet
- Betrieb am Flughafen Innsbruck wieder aufgenommen
Starker Schneefall und teils stürmischer Wind halten am Wochenende wie erwartet den Großteil Österreichs in Atem. Große Lawinengefahr, Straßensperren, Evakuierungen von Ortschaften, abgeschnittene Dörfer und Staus waren die Auswirkungen. Die Lage hat sich auch bis Sonntagnachmittag noch nicht entspannt. Und es wird kommende Woche weiterhin schneien.
Tourengeher vermisst
Nun sind auch erste Todesopfer durch Lawinenabgänge zu beklagen. In Schoppernau im Bregenzerwald ist am Sonntag ein Skifahrer ums Leben gekommen. Der Verschüttete ist von seinem Kollegen ausgegraben worden, aber noch an der Unglücksstelle verstorben. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 26 Jahre alten Mann aus Deutschland. Er und sein Kollege waren im freien Gelände unterwegs.
Am Nachmittag wurde die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle über einen Verschütteten nach einem Lawinenabgang in Damüls informiert. Für den Mann kam jedoch jede Hilfe zu spät, er konnte nur noch tot geborgen werden. In Vorarlberg war die Lawinenwarnung am Sonntag von Stufe 3 auf Stufe 4 hinaufgesetzt worden.
In Salzburg gilt im gesamten Bundesland weiterhin die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4. Im Pinzgau wurde Samstagmittag eine Person bei einem Lawinenabgang in Thumersbach bei Zell am See verschüttet. Der Einheimische konnte unterkühlt, aber sonst unverletzt geborgen werden. Vom Betreten des freien Geländes wird weiterhin abgeraten. In St. Koloman wurden die Anrainer sogar aufgefordert, ihre Häuser bis Sonntagmittag nicht zu verlassen, weil "Spontanabgänge von Lawinen in allen Hanglagen" zu erwarten sind. Alle Warnungen zu Salzburg finden Sie hier.
Die A10 Tauernautobahn wurde auch am Sonntag zeitweise gesperrt: Da Lawinensprengungen durchgeführt werden, war die A10 zwischen Flachau und dem Tauerntunnel zwischen 8.30 Uhr und 9.30 Uhr in beiden Richtungen nicht befahrbar. Ein Ausweichen auf Nebenstraßen war nicht möglich.
Die aufgrund der hohen Lawinengefahr gesperrte Glemmtaler Landesstraße (L111) ist am Sonntagnachmittag, kurz vor 15.00 Uhr, wieder geöffnet worden. Saalbach-Hinterglemm und Viehhofen waren damit wieder erreichbar.
LIVETICKER: Schneechaos am Wochenende - Sperren und Warnungen
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24-jährige Schweizerin starb bei Snowboardunfall in Vorarlberg
Eine Snowboarderin aus der Schweiz ist am Sonntagnachmittag bei einem Unfall im vorarlbergischen Skigebiet Schafberg in Gargellen tödlich verunglückt. Die 24-Jährige kam ohne Fremdverschulden von der Piste ab und stürzte in der Folge ca. 20 Meter über steiles Gelände ab, wie die Polizei mitteilte. Dabei blieb sie mit dem Kopf voran bis zur Hüfte im ca. 1,5 Meter tiefen Schnee stecken. Ihren drei Begleitern gelang es, die 24-Jährige auszugraben. Sie begannen mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Die Reanimationsmaßnahmen wurden vom Notarzt fortgeführt, mussten aber schlussendlich abgebrochen werden. Der Unfall ereignete sich gegen 14.30 Uhr.
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Zweiter Toter
In Vorarlberg ist am Sonntag ein zweiter Mann durch eine Lawine ums Leben gekommen: Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle wurde am Nachmittag über einen Verschütteten nach einem Lawinenabgang in Damüls informiert. Für den Mann kam jedoch jede Hilfe zu spät, er konnte nur noch tot geborgen werden, wie ein Sprecher der Polizei Vorarlberg der APA einen ORF-Bericht bestätigte.
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Zweiter Lawinentoter in Vorarlberg.
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Lawinentoter in Vorarlberg ist aus Deutschland
Bei dem in Schoppernau im Bregenzerwald getöteten Lawinenopfer handelt es sich um einen deutschen Skifahrer. Das berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Zur Herkunft des 1992 geborenen Mannes machte ein Polizeisprecher vorerst keine weiteren Angaben. Der Skifahrer war trotz hoher Lawinengefahr am Sonntag abseits der gesicherten Pisten unterwegs gewesen. Sein Begleiter habe ihn aus den Schneemassen ausgegraben, doch er sei noch an der Unglücksstelle gestorben. -
Straßensperren in Salzburg
Die Bezirkshauptmannschaft Zell am See teilt mit, dass folgene Straßensperren aufgrund der Lawinengefahr bis auf weiteres aufrecht bleiben:
B311 - Pinzgauer Straße zwischen Saalfelden (Brandlhof) und St. Martin (Lamprechtshöhle)
B164 - Hochkönig Straße zwischen Maria Alm und Dienten
L264 - Stubach Straße ab Schneiderau
P1 - Felbertauernstraße ab Großbruck in Richtung MatreiDie Straße zwischen Altenmarkt und Zauchensee ist wegen Lawinengefahr ab 18 Uhr bis mindestens Montag um sechs Uhr in der Früh gesperrt.
Alle zusätzlichen aktuellen Sperren in Salzburg finden Sie hier.
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Zwei Verletzte wegen herunterfallendem Schnee auf A10
Auf der Tauernautobahn (A10) in Fahrtrichtung Salzburg sind am Sonntag zwei Autoinsassen von herabfallendem Schnee verletzt worden. Der Schnee fiel auf Höhe Golling im Tennengau von einem Überkopfweiser herunter und drückte die Windschutzscheibe eines Pkw nach innen. Die 17-jährige Beifahrerin sowie eine auf der Rückbank sitzende 39-jährige Frau wurden verletzt.
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Schneeberge auf den Tuxer Alpen:
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Betretungsverbot in Innsbruck
In der Stadt Innsbruck wurde im Bereich "Rechenhof", auf Grund der hohen Lawinengefahr von der Nordkette, ein Betretungsverbot durch den Bürgermeister erlassen, meldet die Landeswarnzentrale.
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Straßensperren in Tirol
Folgende Hauptverkehrswege sind laut Landeswarnzentrale Tirol gesperrt:
P1 – Felbertauernstraße bis morgen gesperrt – Neuerliche Beurteilung erfolgt morgen 07.01.19 – 08:00 Uhr
B 176 – Kössener Straße zwischen Kössen und Staatsgrenze gesperrt.
B 177 – Grenzübergang bei Scharnitz gesperrt
B 198 – Lechtalbundesstraße zw. Bach und Stockach gesperrt (lokale Umleitung vorhanden)
B 179 – Arlbergpasstraße: Eine Fahrt über den Arlberg ist derzeit nicht möglich.
B 165 – Gerlospasstraße
B 169 – Zillertalstraße zw. Mayrhofen und Ginzling
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Zwei Schneeschuhwanderer im Tennengau vermisst
Eine erste Suchaktion am Samstagabend wurde wegen zu hoher Lawinengefahr abgebrochen und konnte aufgrund der Wetterlage auch am Sonntag nicht fortgesetzt werden.
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Erfolgreiche Lawinensprengung im Glemmtal
In Saalbach in Salzburg konnte am Nachmittag eine Lawine, die die Straße bedrohte, erfolgreich gesprengt werden. "Es hat ein kurzes Flugfenster gegeben. Die Lawinensprengung konnte erfolgreich durchgeführt werden. Seit 14.45 Uhr ist im Glemmtal wieder normaler Verkehr möglich", sagt Franz Wieser, Pressesprecher vom Land Salzburg.
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Lawinentoter in Vorarlberg
In Schoppernau im Bregenzerwald ist am Sonntag ein Skifahrer bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen. Der Verschüttete soll von seinem Kollegen ausgegraben worden, aber noch an der Unglücksstelle verstorben sein. Nach ersten Informationen handelte es sich bei dem Getöteten um einen 26 Jahre alten Mann. Er und sein Kollege waren im freien Gelände unterwegs. In Vorarlberg war die Lawinenwarnung am Sonntag von Stufe 3 auf Stufe 4 hinaufgesetzt worden.
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Versorgungsflug ins Sölktal
In der Steiermark sorgt heftiger Schneefall für Behinderungen im öffentlichen Leben und im Straßenverkehr. Im Bild ein Versorgungsflug des österreichischen Bundesheeres in das abgeschnittene Sölktal.
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Salzburger Glemmtal wieder erreichbar
Die aufgrund der hohen Lawinengefahr gesperrte Glemmtaler Landesstraße (L111) ist am Sonntagnachmittag, kurz vor 15.00 Uhr, wieder geöffnet worden. Saalbach-Hinterglemm und Viehhofen waren damit wieder erreichbar. Außerdem gab es Sonntagnachmittag die Möglichkeit, mit einem begleiteten Konvoi, Obertauern zu verlassen beziehungsweise in den Tourismusort hineinzukommen. Die Exekutive und ein Schneepflug begleiteten die Abfahrt von Obertauern über die Nordrampe Richtung Untertauern. Anschließend gab es diese Möglichkeit für die Gegenrichtung. Die Bergfahrt war ausschließlich Allrad-Fahrzeugen mit Winterreifen oder Wägen mit Schneeketten erlaubt. Die Katschberg Bundesstraße (B99) wurde am Samstag, 17.00 Uhr, gesperrt und werde mit Ausnahme des Konvois bis auf weiteres gesperrt bleiben.
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Auch diese Bahnstrecken sind gesperrt
Die Zugstrecke ist zwischen Stainach-Irdning und Schladming sowie Steeg-Gosau und Stainach-Irdning wegen hoher Lawinengefahr gesperrt. Bei letzterer reichte die Sperre am Samstag nur bis Obertraun-Dachsteinhöhlen, mit Steeg-Gosau kam eine weitere Station dazu. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Auf keinen Ersatz können Bahnreisende bei der gesperrten Bahnstrecke zwischen Scharnitz und Mittenwald zurückgreifen.
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Erkundungsflüge mussten abgebrochen werden
Zu Mittag gelang es der Besatzung einer Bundesheer-Maschine noch, Lebensmittel und andere Versorgungsgüter ins abgeschnittene Sölktal in der Steiermark zu fliegen. Es war jedoch nicht möglich, weitere Erkundungsflüge durchzuführen, hieß es am Nachmittag vom Landeswarndienst Steiermark. "Sie waren schon unterwegs, mussten aber wieder umkehren. Deswegen bleiben bis auf weiteres alle Sperren aufrecht", hieß es weiter. Solange kein Flugwetter sei, könnten auch keine weiteren Entscheidungen getroffen werden. "Laut ZAMG hätte es heute ein Wetterloch geben sollen, das Flüge ermöglicht. Leider war das aber nicht der Fall. In der Nacht soll es wieder stärker zu schneien beginnen. Es sieht also nicht sehr positiv aus", schloss der Sprecher ab.
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Bahnstrecke zwischen Saalfelden und Hochfilzen gesperrt
Laut ÖBB dürfte die Sperre noch bis Montagnachmittag dauern. Schuld ist ein Oberleitungsschaden in Leogang:
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Schnee, Schnee, Schnee
Die Meteorologen rechnen auch in der nächsten Woche mit ergiebigen Schneefällen.
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Drei Ortschaften in Salzburg abgeschnitten - begleiteter Konvoi um 15 Uhr
Obertauern und Saalbach in Salzburg waren schon seit gestern aufgrund von Straßensperren nicht mehr erreichbar. Seit Sonntagmittag ist auch Weißbach bei Lofer abgeschnitten. "Die Straßensperren wurden bis auf weiteres verhängt", sagt Franz Wieser, Pressesprecher vom Land Salzburg. In Saalbach werde derzeit versucht, eine Lawine, die die Straße bedroht, zu sprengen. "Der Sprengmeister steht bereit, aber man muss warten bis Flugwetter besteht", fährt Wieser fort. In Obertauern wird es um 15 Uhr einen begleiteten Konvoi auf der Nordrampe Richtung Untertauern geben. "Fahren dürfen nur Autos mit Schneeketten oder Allrad-Antrieb - und man darf nur in Begleitung von Exekutive und Schneepflug unterwegs sein", sagt der Pressesprecher. Es wird auch die Möglichkeit geben, in die andere Richtung - nach Obertauern - zu fahren. Nach dem Konvoi wird die Straße gegen 16 Uhr wieder komplett gesperrt werden.
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Lawinenabgang und Sperre am Arlberg
Die kritische Lawinensituation im Westen hat sich Sonntagvormittag durch einen Vorfall in St. Anton am Arlberg bestätigt, der jedoch glimpflich endete. Ein Mann war im freien Gelände von einer Lawine verschüttet worden. Er konnte sich noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte selbst befreien. Die Wetterlage führte zu Mittag zur Sperre des Arlbergpasses.
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Frau bei Lawinenunglück in Bayern gestorben
Eine junge Frau ist bereits am Samstag bei einer Skitour auf dem Teisenberg in Oberbayern von einer Lawine erfasst und getötet worden. Die 19-Jährige wurde von den Schneemassen verschüttet, als sie ins Tal fahren wollte, wie die Polizei mitteilte. Ihre fünf Begleiter blieben unversehrt und setzten einen Notruf ab. Die alarmierten Rettungskräfte konnten die Frau nach Polizeiangaben zwar schnell finden, ihre Wiederbelebungsversuche blieben aber erfolglos. Die übrigen Tourengeher seien von der Bergwacht sicher ins Tal gebracht worden.
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Lawinengefahr: Auch in Steiermark "kein klares Lagebild"
Die Lawinensituation in der Obersteiermark blieb am Sonntag angespannt: "Wir haben kein klares Lagebild, die Lage bleibt absolut dramatisch", sagte LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) mittags bei einer Besprechung in der Landeswarnzentrale in Graz. Rund 2.000 Menschen, Einheimische wie Touristen, sind in mehreren Orten abgeschnitten. Vier Hubschrauber warteten auf besseres Wetter zur Lageerkundung. Zwei Alouette III des Bundesheeres in Aigen im Ennstal sowie zwei Polizei-Helikopter, einer in Graz, einer in Klagenfurt, standen in Bereitschaft. Kurzfristige Wetterbesserungen kamen den Einsatzkräften entgegen: Ein Polizeihubschrauber war zu Mittag zur Erkundung des oberen Pölstals im Bereich Bretstein und St. Johann am Tauern unterwegs. Zu Mittag gelang es der Besatzung einer Bundesheer-Maschine, Lebensmittel und andere Versorgungsgüter ins abgeschnittene Sölktal zu fliegen.
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Kindergarten und Volksschule bleiben in St. Koloman geschlossen
In St. Koloman in Salzburg, wo die örtliche Lawinenwarnkommission die Bewohner ersucht hat, heute ihre Häuser nicht zu verlassen, da Spontanabgänge von Lawinen in allen Hanglagen zu erwarten sind, bleiben die Volksschule und der Kindergarten bis einschließlich Dienstag geschlossen. Am Dienstagabend wird dann entschieden, wie es weitergeht.
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Salzburg: "Große Lawinengefahr bleibt"
„Es herrscht nach wie vor Lawinenwarnstufe 4. In der Nacht sind nochmals 40 bis 80 Zentimeter Neuschnee dazugekommen. Weitere 15 bis 20 Zentimeter sind heute noch zu erwarten, vor allem im Pinzgau und in den Hohen Tauern“, so Bernhard Niedermoser, Leiter der Lawinenwarnzentrale. Am Nachmittag soll der Schneefall weniger werden, sich die Situation leicht entspannen, die große Lawinengefahr bleibt allerdings. In einer Aussendung des Landes Salzburg heißt es: Sich abseits von gesicherten Pisten aufzuhalten, ist für Wintersportler derzeit und auch in den nächsten Tagen lebensgefährlich. Aufgrund des labilen Schneedeckenaufbaus hat es in den vergangenen Stunden zahlreiche Abgänge von kleinen und mittleren Lawinen gegeben. „Sicher Hunderte, aber glücklicherweise keine großen Schadenslawinen“, weiß Niederhauser. Einige Wintersportler, die sich trotz aller Warnungen ins freie Gelände gewagt haben, konnten gerettet werden. „Völlig unverständlich ist auch die Unvernunft von einigen Personen, die beispielsweise die Straßensperre nach Obertauern aufgebrochen und dadurch nicht nur sich, sondern auch Dritte gefährdet haben“, betont Katastrophenreferent Norbert Altenhofer, der auch Leiter des Salzburger Lawinenwarndienstes ist. Aufgrund der schlechten Sicht und da sich auch in den nächsten Tagen kein gutes Flugwetter ankündigt, sei es weiterhin äußerst schwierig, die Lage zu bewerten.
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NÖ: Suchaktion nach zwei Tourengehern im Bezirk Lilienfeld
Bei Hohenberg im Bezirk Lilienfeld (NÖ) ist am Sonntagvormittag eine Suchaktion nach zwei vermissten Tourengehern angelaufen. Die zwei Personen waren am Samstagabend abgängig gemeldet worden.
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Arlbergstraße in Tirol gesperrt
In Tirol sind Samstagvormittag zahlreiche Straßen aufgrund der Lawinengefahr gesperrt, darunter etwa die B197 Arlbergstraße. Auch die Bahnstrecke Hochfilzen Saalfelden ist weiterhin unterbrochen. Es gibt einen Schienenersatzverkehr. Größere Verkehrsbehinderungen gibt es laut Landeswarnzentrale aber nicht. Im Raum Kufstein laufen am Vormittag rund 20 technische Feuerwehreinsätze auf Grund von umgestürzten Bäumen. In zwei Gemeinden im Tiroler Unterland gibt es derzeit keine Stromversorgung, so etwa im Bereich der Unteren Schranne im Bezirk Kufstein.
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"Lage bleibt prekär": Weitere Gemeinde in der Steiermark abgeschnitten
In der Steiermark ist eine weitere Gemeinde von der Umwelt abgeschnitten: Radmer im Bezirk Leoben. Grund ist die wegen Lawinengefahr gesperrte L721. "530 Menschen leben dort etwa. Die Menschen haben schon mit so etwas gerechnet und sind dahingehend erprobt, weil sie in den vergangenen Jahren bereits einige Male abgeschnitten waren", sagt Günter Hohenberger von der Landeswarnzentrale Steiermark. Im Bundesland werde versucht, die Flugfenster auszunutzen und Befliegungen durchzuführen. "Es ist aber als kritisch anzusehen, weil man mit der schlechten Sicht und dem starken Wind zu kämpfen hat", fährt Hohenberger fort. Derzeit befinden sich rund 2000 Menschen in schwer zugänglichen bzw. abgeschnittenen Bereichen. "Heute gibt es wettermäßig zwar eine leichte Entspannung, aber morgen ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen", erklärt Hohenberger. Und: "Die Lawinengefahr wird sich nicht verbessern. Man muss damit rechnen, dass die Lage in den nächsten Tagen prekär bleibt."
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Land Tirol warnt vor Waldspaziergängen
Durch die anhaltenden Schneefälle sind in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel mehrere Bäume unter der Schneelast umgestürzt. Das Land Tirol warnte darauf Sonntagmittag in einer Presseaussendung vor den Gefahren. "Ich rate der Bevölkerung, dieser Tage auf Waldspaziergänge zu verzichten und generelle Vorsicht im Freien walten zu lassen", so der Kufsteiner Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer. Platzgummer wies darauf hin, dass sich mit dem vermehrt feuchten Schnee die Situation noch weiter verschärfen kann. Neben umstürzenden Bäumen könnten auch abgetrennte Äste, die in der Regel mit der spitzen Bruchstelle voraus fallen, Verletzungen verursachen. Es wird auch davon abgeraten, in dieser Zeit im Wald zu parken oder mit dem Auto zu fahren.
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Stromausfälle auch im Mühlviertel
Das Winterwetter hat im Mühlviertel in Oberösterreich zu Stromausfällen geführt. Sonntagmittag waren noch rund 4.000 Kunden der Linz AG betroffen. Bäume und Äste waren aufgrund des hohen Schneedrucks auf Leitungen gefallen. Widrigste Wetterverhältnisse würden die Arbeiten an der Wiederherstellung der Stromversorgung erschweren. Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag waren bis zu 5.000 Kunden der Linz AG von den Stromausfällen betroffen. Bis 1.00 Uhr konnte die Zahl der Haushalte auf rund 2.000 reduziert werden. Betroffen waren die Gebiete Grein, Bad Kreuzen, Pabneukirchen, Waldhausen, Dimbach, St. Georgen im Walde sowie Friensdorf. Sonntagfrüh traten Störungen im Bezirk Freistadt auf und damit erhöhte sich die Zahl der Kunden der Linz AG ohne Strom zwischenzeitlich auf rund 6.000. "Wann die Versorgung für alle Kunden wiederhergestellt sein wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen", hieß es Sonntagvormittag. Je nach Wetterentwicklung könnten die Arbeiten in wenigen Gebieten noch den Sonntag über und sehr vereinzelt auch darüber hinaus andauern. -
Aktuelle neue Straßensperren in Salzburg
Die gesamte Wiestalstraße sowie von Hof aus die Zufahrtsstraßen Gängstraße, Schroffenaustraße und Schnitzerbergersiedlung zur Wiestalstraße sowie die Russenstraße sind wegen Lawinengefahr auf unbestimmte Dauer gesperrt. Außerdem Sperre der L107 Wiestal Landesstraße zwischen Ebenau und Hof, Sperre der gesamten Rengerbergstraße ab der Abzweigung obere Langgasse, Sperre der L220 Plainfelder Landesstraße, Enzersberg Richtung Unterkoppl.
Das melden die örtlichen Lawinenwarnkommissionen.
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Schneestürme sorgten für Stromausfälle in NÖ
Bedingt durch Schneestürme ist es in einigen Teilen Niederösterreichs am Sonntag zu Stromausfällen gekommen. In der Nacht auf Sonntag waren rund 8.000 Haushalte betroffen, am Vormittag waren noch etwa 800 Kunden ohne Strom, teilte EVN-Sprecher Stefan Zach mit. Die meisten Ausfälle gab es im Industrie- und im Mostviertel. "Schnee und Sturm haben immer wieder Bäume und Zweige in die Leitungen geworfen", erklärte Zach. Die Hotspots lagen demnach in den Bezirken Neunkirchen, Scheibbs und Amstetten sowie generell in der Buckligen Welt. Die 8.000 betroffenen Haushalte seien in der Nacht nie zeitgleich ohne Strom gewesen, viele seien auch nur "ganz kurz" betroffen gewesen, hielt Zach fest. -
Zugpassagiere vier Stunden festgesessen
Neue Details zum Zug-Zwischenfall im Pinzgau: Die rund 300 Reisenden sind am Sonntag in den frühen Morgenstunden rund vier Stunden in einem ÖBB-Nightjet in Leogang festgesessen. Ein Baum stürzte auf die Oberleitung, der Zug krachte gegen das Hindernis. Alle Passagiere blieben bei dem Zwischenfall unverletzt. Der Zug wurde zurück in den Bahnhof Saalfelden geschleppt, sagte Kurt Eberl von der FF Leogang im Gespräch mit der APA. Zu dem Unglück kam es kurz vor 5.00 Uhr. Der Zug am Weg von Graz nach Zürich krachte in einen umgestürzten Baum und schleifte diesen einige Meter mit, bevor die Zuggarnitur im Leoganger Ortsteil Sonnrain zum Stehen kam. Der Baum kam schlussendlich auf einem Waggon zum Liegen, rund 100 Meter der Oberleitung wurden so beschädigt, dass der Zug stromlos war. Die FF Leogang sowie ÖBB-Mitarbeiter entfernten den Baum und der Zug wurde mit einer Diesellok zurück in den Bahnhof Saalfelden gezogen. Die Passagiere mussten rund vier Stunden im Zug warten - die Heizung hat aber laut ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair immer funktioniert. Gegen 9.00 Uhr konnten die Passagiere unverletzt den Zug im Bahnhof Saalfelden verlassen. Sie werden dort mit warmen Getränken versorgt, bis die Strecke wieder befahrbar ist, und sie ihre Reise Richtung Zürich fortsetzen können.
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Lawinen-Experte Mair: Derzeit keine Erkundungsflüge möglich
"Das ist das, was zu erwarten war", sagt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Es sei genau die Situation eingetreten, die in den vergangenen Tagen prognostiziert worden war. Der Sonntag sei in Sachen Lawinen noch ein kritischer Tag. Ab Montagmittag würden die Niederschläge nachlassen. "Der Höhepunkt ist heute", meint Mair. Wie viele Lawinen in Tirol bereits abgegangen seien, könne er nicht sagen. Starker Wind und schlechte Sicht hätten Erkundungsflüge bisher unmöglich gemacht. Der starke Wind habe aber möglicherweise die Lawinengefahr entschärft, meint der Experte. Er hätte eine durchgehende sogenannte "Schwachschicht" des Schnees verhindert. -
Fernpassstraße wieder frei
Weniger dramatisch als zunächst im Verkehrsfunk gemeldet, gestaltete sich das Lawinenereignis am Tiroler Fernpass. Im Bereich der Blindseekurve sorgte am Sonntagvormittag ein "Abgang von 0,5 Kubikmeter Schnee über eine Latsche" für eine kurzfristige Sperre der Fernpassstraße, wie der Lawinenwarndienst nach der Begutachtung durch die Lawinenkommission nun meldete. Der Straßendienst hätte die Sperre genptzt, um die Straße gründlich zu räumen. Mittlerweile sei die Fernpassstraße wieder befahrbar, es hatte sich aber ein kilometerlanger Stau gebildet.
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300 Zugpassagiere saßen fest
In Leogang im Pinzgau (Salzburg) sind ab 5 Uhr Früh rund 300 Zugpassagiere festgesessen. Sie waren in einem ÖBB-Nightjet von Graz nach Zürich unterwegs. Ein Baum war unter der Schneelast eingeknickt und fiel auf die Oberleitung, die abgerissen ist. Verletzt wurde niemand. Die Waggons mussten abgeschleppt werden, die Bahnverbindung nach Tirol ist laut ÖBB bis mindestens 20 Uhr unterbrochen, es sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden. -
B179 wegen Lawinenabgangs gesperrt
Am Tiroler Fernpass wurde am Sonntagvormittag ein Lawinenabgang gemeldet. Die Fernpassstraße 179 musste deshalb gesperrt werden. Wie groß die Lawine war und ob es Verschüttete gibt, ist unbekannt. Die Lawinenkommission beurteilt nun die Situation.
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Wegen Lawinengefahr Pass Gschütt Straße gesperrt
Betroffen ist der Abschnitt zwischen Gosau-Mühle und Gosau, teilte die Landespolizeidirektion Oberösterreich in einer Aussendung mit. Die Lawinenkommission Gosau werde am Sonntag um 8.00 Uhr die Lage neu beurteilen.
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Die Lawinengefahr in Tirol ist weiterhin hoch.
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In der Steiermark sind rund 1.000 Personen in ihrem Zuhause eingeschlossen, berichtet der ORF-Korrespondent aus dem Ennstal.
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Die aktuelle Verkehrslage:
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Feuerwehr in Oberösterreich stark gefordert
Die anhaltenden Schneefälle forderten die Feuerwehren im ganzen Bundesland, insgesamt absolvierten 180 Feuerwehren mit rund 2.200 Kräften und 300 Einsatzfahrzeugen etwa 200 Einsätze. "Die Schneemassen brachten viel Arbeit für die Feuerwehren, aber zum Glück keine gröberen Schäden", sagte Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrkommando zur APA.
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Pkw blieb auf Bahnübergang stecken
In Oberösterreich blieb ein 55 Jahre alter Mann mit seinem Auto wegen Schneerillen auf dem Bahnübergang Weißenbach in Bad Goisern stecken. Der Zug erfasste den leeren Pkw. Laut Polizei gibt es keine Verletzten.
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Tauernautobahn: Lawinensprengung am Sonntag
Um einen Lawinenabgang auf die Tauernautobahn A10 vorzubeugen, wird die Asfinag am Sonntagvormittag erneut bei Flachau im Pongau eine kontrollierte Sprengung durchführen. Die Autobahn wird deshalb am Sonntag von 8.30 bis etwa 9.30 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
In Richtung Villach wird der Verkehr bei der Einhausung Flachau angehalten, in Richtung Salzburg bei der Raststation Lungau. Die Asfinag hat sich dabei mit der örtlichen Lawinenkommission abgesprochen. Bereits am Freitagnachmittag musste ein Teil der Tauernautobahn wegen einer kontrollierten Lawinensprengung gesperrt werden.
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ÖBB: Behinderungen im Schienenverkehr
Laut einer Aussendung der ÖBB waren auf der Strecke zwischen Stainach-Irdning und Schladming wegen der hohen Lawinengefahr keine Fahrten möglich. Es gibt Schienenersatzverkehr. Wegen der Sperre der Ennstal-Bundesstraße (B320) wurde der Ersatzverkehr über eine Umleitungsstrecke geführt. Reisende brauchten rund zwei Stunden länger. Auch die Bahnstrecke zwischen Obertraun-Dachsteinhöhlen und Stainach-Irdning wurde gesperrt. Hier sind Bahngäste mit dem Schienenersatzverkehr eine Stunde länger unterwegs.
Wegen der Sperre der Ennstal-Bundesstraße (B320) wurde der Ersatzverkehr über eine Umleitungsstrecke geführt. Reisende brauchten rund zwei Stunden länger. Auch die Bahnstrecke zwischen Obertraun-Dachsteinhöhlen und Stainach-Irdning wurde am Samstag gesperrt. Hier sind Bahngäste mit dem Schienenersatzverkehr eine Stunde länger unterwegs
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Tauernautobahn wieder frei befahrbar
Die Tauernautobahn (A10) ist am Samstagnachmittag gegen 16.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben worden. Das teilte die Autobahnbetreibergesellschaft Asfinag in einer Aussendung mit. Wegen der Schneeräumung war die Durchzugsstrecke beim Katschbergtunnel auf Salzburger Seite gesperrt worden.
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Katschbergtunnel gesperrt
Am Nachmittag sperrte die Asfinag die Tauernautobahn auf der Salzburger Seite des Katschbergtunnels in beide Richtungen. Aus Richtung Villach wurde die Autobahn am Südportal des Katschbergtunnels gesperrt. Autofahrern wurde empfohlen, die Dauer der Sperre - von mehreren Stunden war die Rede - abzuwarten.
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St. Koloman: Bewohner sollen bis Sonntagmittag in ihren Häusern bleiben
Die Bewohner von St. Koloman wurden ersucht, bis Sonntagmittag in den Häusern zu bleiben, weil Spontanabgänge von Lawinen in allen Hanglagen zu erwarten sind. Zwei wurden bereits gemeldet. Eingeschlossene Personen und teilverschüttete Autos konnten befreit werden. "Es kann derzeit nicht abgeschätzt werden, wo die nächsten Lawinenabgänge zu verzeichnen sein werden, daher appelliere ich an alle: Seid vorsichtig, bleibt zu Hause“, teilte Bürgermeister und Vorsitzender der Lawinenwarnkommission Willi Wallinger (ÖVP) mit.
Es wurde auch eine eigene Internetseite für Salzburg eingerichtet, auf der alle örtlichen Lawinenvorkommnisse zusammengefasst werden.
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Verschütteter in Salzburg unverletzt geborgen
Nach dem Lawinenabgang bei der Schützingalm in Thumersbach bei Zell am See haben Rettungskräfte den verschütteten Skitourengeher am Samstagnachmittag unterkühlt, aber sonst unverletzt bergen können. Der Einheimische wurde von der Lawine komplett verschüttet, konnte aber selbst die Einsatzkräfte alarmieren. Die Einsatzleitung hatte während des gesamten Einsatzes Kontakt zum Verschütteten.
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Qualifikationsspringen in Bischofshofen abgesagt
Der starke Schneefall im Salzburger Land stellt auch die Veranstalter des morgigen Finales der Vierschanzentournee in Bischofshofen vor enorme Herausforderungen. Insgesamt rund ein Meter Schnee oder 2.000 Kubikmeter mussten aus der Außerleitner-Schanze entfernt werden. Heute, am Tag der Qualifikation, waren seit sechs Uhr früh mehr als hundert Mann im Einsatz. "Es ist sehr, sehr schwierig, der Schneemassen Herr zu werden", sagte der Geschäftsführende Club-Präsident Johann Pichler der APA. Die Quali musste nun abgesagt werden, wie gerade bekannt wurde.
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Lawine verschüttet einen Menschen in Salzburg
Bei einem Lawinenabgang bei der Schützingalm in Thumersbach bei Zell am See ist eine Person verschüttet worden. Rund 35 Bergretter der Ortsstellen Saalfelden und Zell am See sowie vier Hundeführer-Teams mussten gut eine Stunde zu Fuß zur Unglücksstelle gehen, informierte Maria Riedler von der Bergrettung Salzburg. Die Einsatzkräfte wurden kurz vor 13.00 Uhr alarmiert. Rettungshubschrauberteams hätten versucht, das Gebiet zu erreichen, mussten allerdings erfolglos abbrechen.
300 Zugpassagiere saßen fest
In Leogang im Pinzgau (Salzburg) sind ab 5 Uhr Früh rund 300 Zugpassagiere festgesessen. Ein Baum war unter der Schneelast eingeknickt, durchtrennte die Oberleitung und fiel auf die Bahnstrecke. Der ÖBB-Nightjet am Weg von Graz nach Zürich krachte in den umgestürzten Baum und schleifte diesen einige Meter mit, bevor die Zuggarnitur zum Stehen kam. Der Baum kam schlussendlich auf einem Waggon zum Liegen, rund 100 Meter der Oberleitung wurden so beschädigt, dass der Zug stromlos war. Die FF Leogang sowie ÖBB-Mitarbeiter entfernten den Baum und der Zug wurde mit einer Diesellok zurück in den Bahnhof Saalfelden gezogen. Verletzt wurde niemand.
Die Passagiere mussten rund vier Stunden im Zug warten - die Heizung hat aber laut ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair immer funktioniert. Gegen 9.00 Uhr konnten die Passagiere unverletzt den Zug im Bahnhof Saalfelden verlassen. Sie werden dort mit warmen Getränken versorgt, bis die Strecke wieder befahrbar ist. Die Bahnverbindung nach Tirol ist laut ÖBB bis mindestens 20 Uhr unterbrochen, es sei ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden.
Am Sonntag bestanden weiterhin einige Streckensperren im Zugverkehr. Auch im steirischen Ennstal gab es wegen Lawinengefahr auch zwischen Stainach-Irdning und Schladming keinen Zugverkehr. Alle Streckensperren der ÖBB finden Sie hier.
Flächendeckend Lawinenwarnstufe 4 in Nordtirol und Vorarlberg
Aufgrund der Neuschneemengen und der störanfälligen Schneedecke ist die Lawinengefahr in Nordtirol und Vorarlberg am Sonntag flächendeckend auf die zweithöchste Stufe 4 gesetzt worden. Aus Sicherheitsgründen blieben zahlreiche Verkehrsverbindungen im Westen auch am Sonntagmorgen gesperrt.
Die starken Schneefälle in der Nacht auf Sonntag haben zu einer Verschärfung der Lawinensituation geführt. Oberhalb der Waldgrenze ist die Lawinengefahr am größten. Einzige Ausnahme ist der südliche Teil Osttirols.
"Das ist das, was zu erwarten war", sagt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Es sei genau die Situation eingetreten, die in den vergangenen Tagen prognostiziert worden war. Der Sonntag sei in Sachen Lawinen noch ein kritischer Tag. Ab Montagmittag würden die Niederschläge nachlassen. "Der Höhepunkt ist heute", meint Mair.
Wie viele Lawinen in Tirol bereits abgegangen seien, könne er nicht sagen. Starker Wind und schlechte Sicht hätten Erkundungsflüge bisher unmöglich gemacht. Der starke Wind habe aber möglicherweise die Lawinengefahr etwas entschärft, sagt der Experte. Er hätte eine durchgehende sogenannte "Schwachschicht" des Schnees verhindert.
Flughafen Innsbruck hat wieder ungehinderten Betrieb
Die Lage soll sich erst zu Wochenbeginn wieder beruhigen, denn für Sonntag lautete die Prognose, dass den ganzen Tag zum Teil starke Schneefälle anhalten. Hinzu sollen kräftiger Nordwind und stellenweise Nebel kommen. Dieser hatte am Samstag den Flughafen Innsbruck lahmgelegt. Am Sonntag konnte der Flugverkehr unbehindert wieder aufgenommen werden.
Im Laufe des Sonntags sollte die Situation von den örtlichen Lawinenkommissionen neuerlich beurteilt werden, wie beispielsweise für die Felbertauernstraße, die seit Samstag gesperrt ist. Auf vielen Hauptverbindungen war Schneekettenpflicht verhängt worden. Nach den zum Teil kilometerlangen Staus am Samstag floss der Verkehr am Sonntag in Tirol und Vorarlberg wetterbedingt zwar temporeduziert, aber wieder weitgehend normal.
Schneelage in Österreich
Sperre am Tiroler Fernpass
In Tirol gab es zahlreiche Straßenssperren wegen Lawinengefahr. Eine Lawinenmeldung im Bereich der Blindseekurve sorgte Sonntagvormittag für eine kurzzeitige Sperre der Fernpassstraße B179. Meldungen über eingeschlossene Autofahrer gab es nicht. Laut Landeswarnzentrale Tirol handelte es sich nur um einen kleineren Schneeabgang. Der Straßendienst hätte die Sperre aber genützt, um die Straße gründlich zu räumen. Bald darauf war die Fernpassstraße wieder befahrbar, es hatte sich aber kilometerlanger Stau gebildet.
Alle aufrechten Straßensperren finden Sie oben in unserem Liveticker.
Die Wetterlage in Tirol
Wie es mit dem Wetter weitergeht
In den letzten 24 Stunden hat es auf den Bergen im Nordstau (von Vorarlberg über Nordtirol und Salzburg bis ins Dachsteingebiet) rund 50 bis 80 Zentimeter geschneit, meldet die ZAMG. Seit Mittwoch waren es auf den Bergen 100 bis 150 Zentimeter, vereinzelt auch darüber. In einzelnen Gipfellagen der Obersteiermark zum Beispiel mehr als 200 Zentimeter.
In tiefen Lagen gab es in vielen Tälern von Samstag Früh bis Sonntag Früh an der Nordseite der Alpen rund 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee.
Anhaltende und intensive Schneefälle sagte die ZAMG noch für die ersten Stunden des Sonntags voraus, besonders stark im Stau der Nordalpen. In den Tälern könne es zum Teil auch regnen, vor allem nach Westen zu. Langsam soll der Störungseinfluss aber etwas schwächer werden und die Regen- und Schneefälle zurück gehen. Im Osten liegt österreichweit die kälteste Luft, hier ziehen tagsüber auch einzelne Schneeschauer durch. Niederschlagsfrei und sogar zeitweise sonnig ist es im Süden. Der Wind bläst mäßig bis lebhaft, auf den Bergen weiterhin kräftig aus Nordwest. Frühtemperaturen minus 4 bis plus 4 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 5 Grad.
Die Nordwestwetterlage bleibt uns nächste Woche erhalten, heißt es von der ZAMG. Von Dienstag bis Freitag können aus aktueller Sicht an der Alpennorseite (von Vorarlberg über Nordtirol und Salzburg bis zum Dachstein-Gebiet) 30 bis 80 cm Schnee dazukommen (siehe www.zamg.at/warnungen).
Situation in Steiermark weiter prekär
Wegen des anhaltend schlechten Wetters in der Obersteiermark mussten Bundesheer und Polizei ihre Erkundungs- bzw. Versorgungsflüge mit Hubschraubern am Sonntagnachmittag einstellen. Ein Flug einer Alouette III aus Aigen im Ennstal mit Versorgungsgütern ins abgeschnittene Sölktal gelang, ein Einsatz zur Absprengung einer Lawine am Grimming, um die B320 freizubekommen, musste abgebrochen werden.
"Die Wolken und der Nebel hängen zu tief, der Hubschrauber konnte nicht zu der Sprengstelle am Grimming gelangen", sagte Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark zur APA. Damit konnte auch die Lawinenabsprengung nicht durchgeführt werden. Die Ennstalbundesstraße (B320) zwischen Trautenfels und Espang blieb weiterhin gesperrt. Laut Schweiger sei wegen des Wetters am Sonntag auch nicht mehr mit Flügen zu rechnen, die Hubschrauber blieben aber Stand-by am Fliegerhorst Aigen. Laut den Heeresmeteorologen sei mit einem Anhalten der Wetterlage mit Schneefällen und starkem Wind bis Dienstag zu rechnen, bei gelegentlichen Flugmöglichkeiten.
Aufgrund akuter Lawinengefahr mussten die ÖBB den Zugverkehr zwischen Stainach und Schladming einstellen. Für die Züge des Fernverkehrs wurde in diesem Streckenabschnitt ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Für Reisende im Nahverkehr steht ein Schienenersatzverkehr zwischen Stainach und Öblarn zur Verfügung. Da die Busse des Ersatzverkehrs wegen der Sperre der B320 eine Umleitungsstrecke befahren mussten, war mit einer Verlängerung der Reisezeit zu bis zu 120 Minuten zu rechnen
Straßensperren bleiben aufrecht
Laut Landeswarnzentrale Steiermark und dem ÖAMTC waren zahlreiche Straßen gesperrt. In Wildalpen waren die Straßen nach Hinterwildalpen und Rothwald gesperrt, ebenso die Hochschwabstraße nach Weichselboden. In Schladming wurden die Straßen ins Ober- und Untertal gesperrt. Weiters nicht passierbar war die Straße zwischen Ober- und Unterlaussa bei St. Gallen Richtung OÖ und der Koppenpass zwischen Bad Aussee und Obertraun (Oberösterreich).
Die bereits in den vergangenen Tagen verfügten Straßensperren, etwa jene ins Sölktal, blieben aufrecht. Mehrere Ortschaften sind nicht über Straßen erreichbar. Dicht war auch die Verbindung vom Murtal ins Paltental über den Triebenpass zwischen Trieben und St. Johann am Tauern (Bezirk Murtal), weiters die Verbindungsstraße zwischen Döllach und Ketten nahe Liezen und die Zufahrt nach Zwanzenbichl (Gemeinde Landl). Ein Teil von St. Johann musste evakuiert werden. In der Ramsau war die Rössingstraße bei der Lodenwalke gesperrt, ferner die Verbindung aus der Ramsau ins salzburgische Filzmoos und von Donnersbach aus die Straße auf die Planneralm. Zu waren auch die Eisenstraße über den Präbichl und die Gesäuse Straße (B146) wegen eines schon vor einigen Tagen in Hieflau geschehenen Felssturzes.
Meteorologe Bauer (ORF) zur Wetterlage
Zwei vermisste Tourengeher in Niederösterreich
Bei Hohenberg im Bezirk Lilienfeld ist am Sonntagvormittag eine Suchaktion nach zwei vermissten Tourengehern angelaufen. Die zwei Personen waren am Samstagabend abgängig gemeldet worden, bestätigte ein Sprecher der Exekutive auf Anfrage. Im Einsatz standen die Bergrettung, die Alpinpolizei und der Polizeihubschrauber "Libelle".
Bereits in der Nacht sei nach den Tourengehern "grobflächig gesucht" worden, sagte der Polizeisprecher. Die Rettungsaktion werde durch die angespannte Lawinensituation erschwert. Genaue Angaben zu den beiden Vermissten machte die Exekutive nicht.
Der Warndienst Niederösterreich hat die Lawinengefahr in den gesamten Ybbstaler Alpen und im Rax-Schneeberggebiet über 1.500 Metern auch am Sonntag als "groß" (Stufe 4 der fünfteiligen Skala) eingeschätzt. In mehreren anderen Gebieten des Bundeslandes herrschte Stufe 3, also "erhebliche" Gefahr. Am Montag könnte sich die Lage laut Prognose leicht verbessern.
Erheblich war das Risiko am Sonntag in den Türnitzer Alpen, im Semmering-Wechsel-Gebiet über 1.400 Metern sowie im Rax-Schneeberggebiet unterhalb von 1.500 Metern. "Mit zunehmender Schneelast können sich große bis eventuell auch sehr große, spontane Lockerschnee- und Schneebrettlawinen lösen", wurde im Lagebericht mitgeteilt. Im Tourenbereich befanden sich Gefahrenstellen durch frischen Triebschnee demnach in allen Expositionen.
Unfälle im Schneechaos
Die winterlichen Straßenverhältnisse sorgten auch für Unfälle. Bei Mürzzuschlag etwa wurde ein 26 Jahre alter Pkw-Lenker verletzt. Laut Polizei war er am Samstag gegen 2.30 Uhr auf einem Forstweg stecken geblieben. Als er versuchte zurückzuschieben, geriet der Pkw über die Böschung, überschlug sich mehrmals und kam nach rund 40 Metern zum Stillstand.
Auch in Kärnten gab es Unfälle. Auf der mit Schnee bedeckten Hochrindl Landesstraße kam am Freitag gegen 16.30 eine 24-jährige Klagenfurterin mit ihrem Pkw ins Schleudern und krachte gegen einen Baum. Die Verletzte wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert.
Stromausfälle in Ober- und Niederösterreich
Bedingt durch Schneestürme ist es in einigen Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs am Sonntag zu Stromausfällen gekommen. In der Nacht auf Sonntag waren in NÖ rund 8.000 Haushalte betroffen, am Vormittag waren noch etwa 800 Kunden ohne Strom, teilte EVN-Sprecher Stefan Zach mit. Die meisten Ausfälle gab es im Industrie- und im Mostviertel.
Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag waren im Mühlviertel (OÖ) bis zu 5.000 Kunden der Linz AG von den Stromausfällen betroffen. Bis 1.00 Uhr konnte die Zahl der Haushalte auf rund 2.000 reduziert werden. Betroffen waren die Gebiete Grein, Bad Kreuzen, Pabneukirchen, Waldhausen, Dimbach, St. Georgen im Walde sowie Friensdorf. Sonntagfrüh traten Störungen im Bezirk Freistadt auf und damit erhöhte sich die Zahl der Kunden der Linz AG ohne Strom zwischenzeitlich auf rund 6.000.
INFO-LINKS:
Die Wetterwarnungen der ZAMG für jede Gemeinde Österreichs finden Sie auf www.zamg.at/warnungen.
Verkehrsservice des ÖAMTC.
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