Salzburger Skigebiet Gaißau-Hintersee steht vor dem endgültigen Aus

Salzburger Skigebiet Gaißau-Hintersee steht vor dem endgültigen Aus
Eigentümer haben Abbau der Lifte bereits beantragt. „Ineffiziente Betriebsabläufe“ und eine „gewisse Eigendynamik der Mitarbeiter“ als Ursache genannt.

Das jahrelange Gezerre um das kleine Salzburger Skigebiet Gaißau-Hintersee dürfte nun endgültig zu Ende gehen: Nach dem zweiten Winter haben jetzt die neuen Eigentümer das Handtuch geworfen und bereits den Abbruch der kompletten Liftanlagen beantragt. In einem Schreiben begründeten sie den Schritt unter anderem mit „ineffizienten Betriebsabläufen“ und einer „gewissen Eigendynamik der Mitarbeiter“.

Die Eigentümer haben die Bürgermeister, Grundeigentümer und Tourismusverbände der betroffenen Gemeinden in einem Brief - er liegt der APA vor - über die Schließung des kleinen Skigebiets informiert. In den ersten zwei Jahren seit der Übernahme hätten sich „Probleme herauskristallisiert, die gezeigt haben, dass der Betrieb in dieser Form nicht fortgeführt werden kann“, schreiben sie.

„Althergebrachte Strukturen, ineffiziente Betriebsabläufe und die Eigendynamik der Mitarbeiter“ hätten zu einer Hetzkampagne gegen die Eigentümerfamilie, Eingriffe in das Privatleben und Mobbingattacken gegen die Kinder geführt. Außerdem seien geplante strukturelle Änderungen durch die Drohung, während der Saison zu kündigen, verhindert oder untergraben worden. Rechtliche Schritte gegen mehrere Mitarbeiter seien bereits in Vorbereitung, so die Eigentümer.

Abbau der Liftanlagen wurde beauftragt

Außerdem seien touristische Kooperationen aufgekündigt oder Zusagen nicht eingehalten worden. „Die lokalen Betriebe haben die Vorteile durch den Skibetrieb gerne angenommen, im Gegenzug aber keine Unterstützung geboten.“ Der Skibetrieb werde daher verwertet. Der Abbau der kompletten Liftanlagen sei inzwischen beantragt und der Auftrag für den Rückbau bereits vergeben worden.

Damit dürfte das vor allem bei Wintersportlern aus Oberösterreich und der Umgebung der Stadt Salzburg sehr beliebte Skigebiet endgültig Geschichte sein. Es war ein Sterben auf Raten: 2015 übernahm ein chinesischer Investor 75 Prozent des schwer angeschlagenen Betriebs. Nach zwei Jahren wollte er das Unternehmen über ein Sanierungsverfahren entschulden, die versprochenen Investitionen blieb der Chinese aber schuldig, sodass 2019 ein Konkursverfahren eröffnet wurde. Im Frühjahr 2020 übernahm dann ein heimischer Unternehmer das Skigebiet, ehe er jetzt nach zwei Wintern das Handtuch warf.

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