Salzburger LKH Tamsweg schränkt Aufnahme steirischer Patienten ein

Salzburger LKH Tamsweg schränkt Aufnahme steirischer Patienten ein
Bis Ostermontag werden auf internistischen Abteilung nur mehr Notfälle aus der Grünen Mark aufgenommen. Kritik kam aus der Steiermark.

Die internistische Abteilung am LKH Tamsweg im Salzburger Lungau will bis Ostermontag - bis auf Notfälle - keine Patientinnen und Patienten mehr aus der Steiermark annehmen. Bisher waren rund ein Viertel der zu versorgenden Menschen aus der Grünen Mark, doch die Personalknappheit im Spital ließ die Salzburger Landeskliniken (SALK) nun zu der Maßnahme greifen, bestätigte Sprecher Wolfgang Fürweger am Donnerstag einen Bericht des ORF.

Personalnot

Fürweger stellte klar, dass es weder um geplante Operationen noch um Notfälle gehe: "Wir werden niemanden mit einem Herzinfarkt vor der Tür sterben lassen." Betroffen seien aber planbare internistische Aufgaben wie Diabeteseinstellungen oder Bluthochdruck-Patienten. Er bat um Verständnis für die Maßnahme, aber "wir sind was die Personalnot betrifft keine Ausnahme. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten auf Anschlag und wir müssen sie schützen."

Kernaufgabe des LKH Tamsweg sei die Versorgung der Region Lungau. "Wenn es möglich ist, machen wir auch andere mit, aber es geht momentan einfach nicht. Wir machen das nicht aus Jux und Tollerei", so der Sprecher. Er stellte auch die Frage in den Raum, ob es klug war, die internistische Abteilung auf der Stolzalpe in der Steiermark zu schließen. Darüber könne man nun diskutieren.

Bürgermeister fordert Rücknahme

Der Krakauer Bürgermeister Gerhard Stolz (ÖVP) forderte gegenüber dem ORF eine Rücknahme der Maßnahme und ein sofortiges Aus der Patientengrenze, die zwischen Tamsweg und dem Murtal gezogen werde. "Viele aus meiner Gemeinde sind im Landeskrankenhaus Tamsweg tätig. Wir sind von dort rund 20 Kilometer entfernt. Vom LKH Knittelfeld, wo es internistische Betreuung für uns gibt, 76 Kilometer", sagte Stolz.

Seitens der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hieß es auf Anfrage der APA: "Einseitige Schuldzuweisungen helfen in Krisenzeiten nicht weiter." Man wolle weiterhin den Weg der Kooperation gehen. Alle Bundesländer würden vor denselben Herausforderungen stehen und diese könnten nur gemeinsam bewältigt werden. "Gerade im oberen Murtal wird Kooperation in der Versorgung schon lange gelebt. Natürlich werden auch weiterhin steirische Patientinnen und Patienten akut in Tamsweg versorgt. Um die Versorgung in der Region zu verbessern, wurden im Dezember auf der Stolzalpe für die Innere Medizin Beobachtungsbetten und eine Akutambulanz eingerichtet, die sich in der derzeitigen Situation bereits bewähren."

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