Schießerei in Simmering: Opfer soll ehemaliger Nationalspieler sein

Schießerei in Simmering: Opfer soll ehemaliger Nationalspieler sein
Ein 46-Jähriger soll in einem Streit mit einer Faustfeuerwaffe auf einen 43-Jährigen geschossen haben. Am Tatort kam es zu Rangeleien unter Angehörigen.

Verzweifelte Schreie hallen am Mittwochnachmittag durch die Etrichstraße in Simmering. An die  hundert Menschen haben sich vor Polizeiabsperrungen versammelt, viele weinen. Wenige Meter entfernt hat die Polizei zwei weiße Zelte aufgebaut. Sie sollen den Blick auf zwei tote Männer verdecken. Die beiden hatten am Vormittag gemeinsam ein Café in unmittelbarer Nähe des Tatorts besucht, wo es offenbar zu einem Streit gekommen war, der sich auf die Straße verlagerte. Dort eskalierte die Auseinandersetzung: Ein 46-Jähriger soll seinen 43 Jahre alten Freund erschossen haben, bevor er sich selbst mit einem Kopfschuss tötete.

Ex-Nationalspieler

Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Bei dem jüngeren Toten soll es sich um den ehemaligen Fußball-Profi Volkan Kahraman handeln. Er spielte unter anderem für Austria Wien und den Linzer LASK. Auf den Social Media-Accounts vom FK Austria Wien wurden auch bereits Trauerbekundungen geteilt. 

Auch für die österreichische Nationalmanschaft bestritt  Kahraman mehrere  Länderspiele. Aktuell war er immer noch in der Branche, nämlich als Manager beim SC Ostbahn XI tätig. 

Schießerei in Simmering: Opfer soll ehemaliger Nationalspieler sein

Ein 46-Jähriger soll einen ehemaligen Fußball-Nationalspieler erschossen haben.

Einer von Kahramans engsten Freunden ist nach der Todesnachricht sofort zum Tatort geeilt: „Ich habe einen guten Freund, Bruder und Lehrer verloren“, sagt  Ramazan Karac, Sportdirektor des SC Ostbahn XI.  Der Tod des 43-Jährigen  trifft ihn sehr: „Wir haben sieben Tage die Woche gemeinsam am Sportplatz verbracht, kannten uns seit Jahren.“

Warum es zu der Bluttat gekommen ist, kann sich Karac nicht erklären – anders als viele Angehörige und Zeugen vor Ort. Es wird offen über ein mögliches Eifersuchtsdrama spekuliert.  Das erhitzt die Gemüter, die Anwesenden schreien sich lauthals über die Straße hinweg an.  Dutzende Polizisten haben große Mühe, die explosive Stimmung – es soll zu Rangeleien gekommen sein – unter Kontrolle zu bekommen. Mehrere Männer werden sogar vorübergehend abgeführt. 

Befürchtungen

Das Opfer und der mutmaßliche Täter sollen eng befreundet gewesen sein, erzählen  Angehörige.  Beide Männer wohnen demnach in Simmering und waren angeblich auch geschäftlich miteinander verbunden.  Die Polizei bestätigt bisher weder die Identität des Opfers noch das Motiv. Die Etrichstraße war am Mittwoch stundenlang gesperrt, die Ermittler konnten eine Faustfeuerwaffe am Tatort sicherstellen. Nachdem die Feuerwehr den Tatort gereinigt hatte, wurde die Etrichstraße am späten Nachmittag wieder freigegeben.

Die Arbeit der Polizei in Simmering dürfte damit  aber noch nicht vorbei sein. Aufgrund  der aufgebrachten Stimmung unter den Angehörigen gibt es Befürchtungen, dass es in der Nacht dort zu Ausschreitungen kommen könnte.   

Die Polizei hat vorsorglich Beamte vor den Wohnungen der Familien der beiden Toten postiert. Außerdem wird die Gegend verstärkt bestreift. 

Schießerei in Simmering: Opfer soll ehemaliger Nationalspieler sein

Die Schüsse sollen im Zuge eines Streits gefallen sein.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

Kommentare