Salzburg: Neue Studie zu Bau des S-Link sieht hohe Wertschöpfung

Salzburg: Neue Studie zu Bau des S-Link sieht hohe Wertschöpfung
Die Mini-U-Bahn soll Wirtschaftsimpulse bringen. Experten sehen dabei auch einen klaren regionalen Faktor.

Untersuchungsgegenstand ist das Herzstück der geplanten unterirdischen Bahn „S-Link“ vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz: Und schon hier wird die Bauphase starke Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt bringen, heißt es in einer aktuellen Studie des Economica-Instituts für Wirtschaftsplanung, die das Projektteam in Auftrag gab. Jeder investierte Euro soll demnach eine Wertschöpfung von 0,81 Euro generieren.

Erster Abschnitt ist eingereicht

Das Projekt ist mittlerweile in den Vorplanungen einen entscheidenden Schritt weiter: Die erste Etappe wurde im Dezember zur UVP-Prüfung eingereicht. Die Erklärung ist ein umfangreiches Konvolut an Daten. Es umfasst 8.500 Seiten mit 425 Dokumenten und 110 Berichten sowie mehr als 300 Plänen. Geschäftsführer Stefan Knittel rechnet mit einer Verfahrenszeit von rund einem Jahr. Weiters wurde eine Konzession bis Hallein beantragt.

Geht alles nach Plan, könnte bereits 2024 die Bauphase starten. Alternativen seien ausreichend geprüft worden, so Knittel. Nur das Jahrhundertprojekt S-Link würde einen nachhaltigen Lenkungseffekt im Verkehr von Stadt und Umland bringen. Die Erkundungen Richtung Süden laufen derzeit. 100 weitere Sondierungen sind zwischen Mozartsteg und Salzburg Süd notwendig. Kritiker will Knittel beruhigen: Auch das vermeintliche „Monster“ Salzburger Seeton sei gut beherrschbar.

Studie zu Bauphase

Studienautor Helmut Berrer von Economica sieht bedeutende ökonomische Vorteile für die Stadt, das Land Salzburg und auch den Rest Österreichs. Zugrunde liegt ein ursprünglich berechnetes Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro, das sich Bund, Land und Stadt teilen. Die Kostenschätzung dürfte mittlerweile überholt sein. Auf die Berechnung der Wirtschaftlichkeit des S-Link habe das aber keinen Einfluss. „Das Verhältnis bleibt dasselbe“, so der Geschäftsführer der Planungsgesellschaft.

Österreichweit soll das erste, rund einen Kilometer lange Teilstück 162,7 Millionen Euro an Bruttowertschöpfung bringen (ein Viertel der jährlichen Effekte der Luftfahrt). Auch für die öffentliche Hand soll es kein Verlustgeschäft sein. Laut der Modellrechnung werden rund 88,1 Millionen Euro an Steuern und Abgaben zurückfließen. Die direkte und indirekte Wertschöpfung liegt bei 145,8 Millionen Euro (der Rest sind induzierte Effekte, wenn Beschäftigte ihr Geld wieder ausgeben).

Regionaler Faktor enorm

43 Prozent der Effekte können der Stadt Salzburg zugerechnet werden, 28 Prozent dem Bundesland. Das heißt: Sieben von zehn Euro heimischer Wertschöpfung fallen in Salzburg an. In der Bauzeit sollen etwa 2.600 Arbeitsplätze entstehen, 2.133 davon in der Region. Der Großteil der Arbeiten betrifft den Tiefbau.

Die Experten gehen davon aus, dass diese Berechnungen, die lange vor ersten Ausschreibungen erstellt wurden, auch halten, wenn ein internationales Unternehmen zum Zug kommen sollte. Knittel: „Jede Firma, die länger als ein halbes Jahr vor Ort arbeitet, braucht in Salzburg eine Niederlassung.“

Laut der Daten rechne sich die Bahn verkehrspolitisch, umwelttechnisch und wirtschaftlich. „Es macht gleich dreimal hochgradig Sinn“, betont Knittel und kündigt für Ende des Monats Kostenschätzungen auch für den weiteren Verlauf der Bahn an.

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