Salzburg: Milliarden-Projekt nimmt Fahrt auf

Salzburg: Milliarden-Projekt nimmt Fahrt auf
Erste Kostenschätzung: „Mini-U-Bahn“ S-Link soll bis zu 2,8 Mrd. € verschlingen.

Erstmals liegen nun fundierte Zahlen auf dem Tisch. Die Kosten für das Jahrhundert-Bahnprojekt S-Link durch Salzburg sollen sich irgendwo zwischen 1,985 und 2,838 Milliarden Euro bewegen. Zuschläge von bis zu 30 Prozent sind eingerechnet.

Die Preisprognose ist bei einem Projekt dieser Dimension schwierig. „Es ist immer eine Gratwanderung. Man will einerseits Zahlen, braucht aber auch einen entsprechenden Planungsstand dafür“, so S-Link-Geschäftsführer Stefan Knittel.

Es gibt derzeit noch viele Fragezeichen: Die Trasse steht erst für den ersten Kilometer vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz fest und ist auch eingereicht. Für „Teil 2“ mit einer Salzach-Querung gibt es die klare Empfehlung für eine unterirdische Linienführung. Im südlichen Teil arbeiten sich noch Probebohrungen in den als schwer kalkulierbar verrufenen Untergrund, den Salzburger Seeton.

Drei Beispiel-Trassen als Grundlage

Weil die gesamte Trasse noch nicht feststeht, liegen der Berechnung drei 17 Kilometer lange Referenzstrecken zugrunde. Variante 01 soll mit einem 3,5 Kilometer langen Tunnel und vier unterirdischen Haltestellen knapp zwei Milliarden Euro kosten. Für Variante 02 wurden ein zusätzlicher Tunnel-Kilometer und eine weitere Haltestelle angenommen. Kosten: 2,2 Milliarden Euro. Teuerste und dritte Annahme: eine sieben Kilometer lange Tunnelstrecke und neun unterirdische Haltestellen um 2,8 Milliarden Euro.

Die Projektplaner hoffen nun auf eine sachliche und weniger von Emotionen geprägte Entscheidungsfindung durch die Politik. Das milliardenschwere Projekt sei die einzige Lösung für die Verkehrszukunft im Salzburger Zentralraum mit nachhaltiger Wirkung. „Es ist umwelttechnisch und wirtschaftlich sinnvoll“, nimmt Geschäftsführer Knittel Bezug auf die gerade vorgestellte Economica-Studie.

50 Prozent der Kosten wird der Bund zuschießen. Diese Zusage hatte sich Salzburg schon im Dezember 2020 in der Finanzierungsrahmenvereinbarung abgeholt. Die Kostenanteile von Stadt und Land sind aber nur bis Mirabell ausverhandelt. Noch vor Baustart des Herzstücks – frühestens Ende des Jahres 2023 – soll dann eine klare Empfehlung für die gesamte Trasse bis nach Hallein vorliegen.

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