Salzburg: „Luft-80er“ ist nicht mehr notwendig
„Na endlich“, sagen jene, die nur ungern auf die Tempobremse steigen. „Ein falsches Signal in der Klimakrise“, meinen die anderen.
Und Landesvize Heinrich Schellhorn scheint das grüne Herz wehzutun, als er am Freitag das Aus für den flexiblen „Luft-80er“ auf der Salzburger Stadtautobahn verkündet. Das Tempolimit war im März 2015 eingeführt worden. Es galt als Lieblingsprojekt von Schellhorn-Vorgängerin Astrid Rössler. Notwendig sei der 80er damals geworden, weil die Stickstoffdioxid-Werte an der Autobahn weit über den EU-Vorschriften lagen. Es wurde daraufhin das Immissionsschutzgesetz-Luft erlassen. Der Diesel-Skandal habe den Ausstoß damals in die Höhe schnellen lassen, heißt es. Mittlerweile sind die Motoren deutlich sauberer und die Werte haben sich bei 30 Mikrogramm pro Kubikmeter eingependelt. Laut Einschätzung eines Schweizer Instituts werden die Grenzen auch nach Aufhebung des 80ers künftig nicht mehr überschritten.
Limit wird heuer noch aufgehoben
Schellhorn: „Weil die Stickstoffdioxid-Werte niedrig sind, fehlt die rechtliche Grundlage. Ich treffe keine politische, sondern eine faktenbasierte Entscheidung.“ Der „Luft-80er“ wird noch heuer aufgehoben.
Anders ist die Situation an der Tauernautobahn, wo flexibel 100 km/h gelten. Die Werte besserten sich erst später, das Limit bleibt vorerst. Dem Land entgehen Millionen-Einnahmen aus Strafen. Allein 2019 und 2020 waren es an der A10 und in der Stadt rund zwei Millionen Euro.
Tempo-Appell für Österreichs Straßen
Generell appelliert Schellhorn, eine „klimaschonende und spritsparende Geschwindigkeitsarchitektur“ nach skandinavischem Vorbild in Österreich einzuführen. Konkret: 100 auf Autobahnen, 80 auf Landstraßen und Stadtautobahnen.
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