Rot-blaues Duell um Platz zwei mit Wähler-Schnittmengen

Rot-blaues Duell um Platz zwei mit Wähler-Schnittmengen
SPÖ und FPÖ wollen bei den Landtagswahlen bei vom sozialen Abstieg bedrohten Bürgern punkten

Nach SPÖ, Neos und Liste Fritz steigt nun auch die FPÖ in den Plakatwahlkampf ein. Im ersten Teil der Kampagne wolle man Themen ansprechen, die den Tirolern unter den Nägeln brennen, so Parteiobmann Markus Abwerzger am Freitag bei der Präsentation der Kampagne.

Sujets und Slogans könnten freilich genauso gut in einem Nationalratswahlkampf affichiert werden. Da wird etwa „Abflug statt Asylbetrug“ gefordert oder „Nie wieder Lockdown“ versprochen. Politische Themen für die Bundesebene, auf der die Freiheitlichen gerade im Aufwind sind.

Frust und Verunsicherung

Den will die Tiroler FPÖ nutzen und bespielt Frust und Verunsicherung – etwa durch die Teuerung. „Löhne rauf, Kosten runter“, heißt es auf einem Plakat.

„Wir haben auch in Tirol die Möglichkeit, der Teuerung entgegenzuwirken“, sagt Abwerzger zum Handlungsspielraum der Landespolitik in diesem Feld.

Das beackert auch die SPÖ, die sich laut derzeit bekannten Umfragen bei den Landtagswahlen ein Duell um Platz zwei liefern. Wenn es um die vom Abstieg bedrohten Teile der Bevölkerung geht, haben beide Parteien Wähler-Schnittmengen.

Rot-blaues Duell um Platz zwei mit Wähler-Schnittmengen

ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth (links) und SPÖ-Chef Georg Dornauer (rechts) präsentieren die zweite Plakatwelle der SPÖ in Tirol.

Wenn es um das Werben der Gunst dieses Klientels geht, unterscheiden sich die angeschlagenen Töne der beiden Parteien aber deutlich. In ihrer bereits zweiten Plakatserie, die Spitzenkandidat Georg Dornauer am Freitag gemeinsam mit dem Tiroler ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth präsentiert hat, wird das „Gemeinsame“ in der Vordergrund gestellt.

„Wenn wir uns zusammentun,“ – das je nach Thema adaptierte Leitmotiv der Slogans – „dann stoppen wir die Teuerung“, heißt es etwa.

Sollte die VP deutlich Richtung 30 Prozent abstürzen, könnten Abwerzger und Dornauer – oder nur einer von beiden – die einzigen schwarzen Optionen für eine Zweier-Koalition sein. Möglich wäre aber auch, dass nur noch ein Dreier geht.

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