Vorarlberg wartet auf finale Entscheidung zur Öffnung

PK NACH CORONA-GIPFEL IM BUNDESKANZLERAMT: WALLNER
Ab 15. März soll im Ländle geöffnet werden. Es fehlt aber weiterhin die fixe Zusage der Bundesregierung.

"Wir werden vorsichtig, aber auch mutig sein.“ So umriss Landeshauptmann Markus Wallner die Öffnungsschritte, die Vorarlberg setzen werde, als Anfang März angekündigt wurde, dass Vorarlberg eine "Pilotregion" für Öffnungen in ganz Österreich werde. Mit 15. März sollen die Lockerungen ganz drüben im Westen kommen - wie sich diese im Detail ausgestalten, darüber herrscht noch ausreichend Diskussionsbedarf.

Auch Dienstagmittag gibt es weiterhin noch keine fixe Zusage von der Bundesregierung. Die Verhandlungen gingen gestern bis tief in die Nacht hinein. "Wir haben unser Modell vorgestellt und von unserer Seite liegt uns auch viel daran, dass wir hier zu einem Abschluss kommen", so Wallner. 

Fixe Zu- oder Absage soll heute kommen

Das finale Gespräch mit Minister Rudolf Anschober konnte Aufgrund der Erkrankung des Ministers am heutigen Vormittag nicht stattfinden, doch es wurde Wallner aus dem Ministerbüro versichert, dass die Fixierung heute stattfinden soll. "Wenn jemand krank wird, dann ist es schwierig zu verhandeln. Das verstehen wir auch. Aber klar muss auch sein, dass unser Bundesland eine endgültige Antwort braucht." 

Denn der Landeshauptmann braucht für die diversen Verbände und Verantwortlichen in den Branchen endlich eine Zusage, um die Planungen, die bereits seit einigen Wochen laufen, auch abzuschließen. Auf Nachfrage bestätigt Wallner, dass er aus dem Ministerbüro die Info bekommen hat, dass es am Nachmittag soweit sein soll.

Ob der Termin am 15. März hält, weiß Wallner noch nicht. Wenn es heute eine Fixierung gibt, könnte es klappen. "Sollte das nicht der Fall sein und es noch bis morgen oder übermorgen dauern, dann wird es knapp", so der Landeshauptmann.

Für Wallner ist klar, dass es in Vorarlberg besondere Voraussetzungen gibt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Salzburg etwa ist im Vergleich zu Vorarlberg dreimal so hoch. "In Kärnten das doppelte. Das kann man in Österreich schon so vergleichen und da sind wir wesentlich besser gelagert als andere Bundesländer. Experten sind immer noch der Meinung dass Vorarlberg eine andere Entwicklung nehmen könnte."

Laut Wallner, soll es sich dabei vor allem um die Mutationsentwicklung handeln, doch "auch die ist deutlich geringer". Zudem ist auch die Impfung in Vorarlberg bereits weit fortgeschritten. "Auch hier sind wir ein Bundesland, welches sich sehr anstrengt voranzukommen. Wir bewegen uns da, so gut es geht mit dem vorhandenen Impfstoff."

"Können das Labor sein"

Ein zweiter Punkt zur Ausgangssituation, so Wallner, ist, dass es für viele in den anderen Bundesländern ein Lichtblick ist, was in Vorarlberg ausprobiert wird. "Es geht darum, dass wir vorausgehen und darum, dass wir Dinge ausprobieren für die Pandemiebekämpfung. Und ich werbe sehr dafür, dass man diese Position sieht. Wir können das Labor sein."

Wallner plädiert dafür, auch die Selbsttests zuzulassen und nicht nur wie bisher die Antigen- und PCR-Tests in den Teststraßen. "Wir haben ein System welches funktioniert." Auch die Bundesregierung sieht dieses System als Fortschritt und auch, dass diese Selbsttests vor allem für Jugend, Kultur und Sport gültig sein können, so Wallner. "Wir müssen beweisen, dass es funktioniert."

Vor allem, so der Landeshauptmann, würde man mit diesen Selbsttest noch weiter in die Breite kommen. "Aber natürlich hat das auch mit einer gewissen Eigenverantwortung zu tun. Aber das Thema Eigenverantwortung betrifft uns in der Pandemie auch in anderen Bereichen."

Der Selbsttest, so Wallner, soll die bisherigen Testmöglichkeiten ergänzen. "Der Goldstandard bleibt der PCR-Test. Und es bleiben natürlich auch die Antigen-Tests. Wenn jemand aber keinen der beiden machen konnte, dann soll eben ein Selbsttest möglich sein. Und auch dieser soll dann 48 Stunden gültig sein."

Vorarlberg will In- und Outdoor öffnen

Der Landeshauptmann betont erneut, dass er Öffnungsvarianten sowohl für In- als auch Outdoor haben möchte. "Denn das trifft vor allem die Gastronomie. Wir haben uns Gedanken gemacht und überlegt, wie wir diese Öffnungen unter den besten Voraussetzungen machen können." Dazu gehören unter anderem Zutrittstests, Registrierungen und andere Sicherheitsmaßnahmen.

Für Wallner ist es auch klar, dass die Öffnung für die Gastronomie praktikabel sein muss. "Wir sind kein Land der Schanigärten. Bei uns heißen sie auch schon anders. Nämlich Gastgärten. Und hier muss es Alternativen geben, wenn Gastgärten nicht vorhanden sind. Oder wenn es regnet, dass ich dann auch in ein Lokal gehen kann." Vor allem ginge es dem Landeshauptmann um Gerechtigkeit.

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