Warum wir auch heute noch Redensarten aus Märchen verwenden

Alte Illustration aus dem Märchen "Hänsel und Gretel"
Märchen begleiten nicht nur die Kindheit, sie sind auch unerschöpflicher Quell universell einsetzbarer Redewendungen. Ein Experte erklärt, wie es dazu kam.

Das hässliche Entlein, die stiefmütterliche Behandlung, der Sesam, der sich öffnet oder der Goldscheißer, den man leider nicht zu Hause hat: Redewendungen, die wir im Alltag ganz selbstverständlich verwenden, ohne uns oft bewusst zu sein, dass sie ihren Ursprung oder ihre Beliebtheit einem Märchen verdanken. 

Über 200 dieser märchenhaften Sprachbilder hat der Sprichwortexperte Rolf-Bernhard Essig jetzt in seinem neuen Buch „Ach, wie gut, dass niemand weiß ...“ genauer unter die Lupe genommen.

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Dass sich Märchen als Gattung überhaupt bis heute gehalten haben, wundert ihn nicht: „In der Psychologie spricht man immer wieder von Urängsten, aber es gibt auch Urfreuden und Urszenen.“ Um diese gehe es in Märchen – und die seien nun mal zeitlos. Ja, die Verpackung sei ein wenig archaisch. Nur die Allerwenigsten wurden hierzulande als Kind von den Eltern im Wald ausgesetzt oder bei ihrer Taufe von einem der Gäste mit einem Fluch belegt. Die Themen dahinter seien aber allgemein menschlich, deshalb würden sie auch heute noch funktionieren, sagt Essig.

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