Sie ist vermutlich eine der genialsten Codierungsmaschinen, die jemals erfunden wurden. Und ihre Entschlüsselung war ein wesentlicher Faktor, dass die Alliierten im Zweiten Weltkrieg die Oberhand behalten konnten.
Erfunden wurde sie eigentlich bereits im Jahre 1918, zunächst war sie für die deutsche Kriegsmarine im Einsatz. Diese verhinderte einen Verkauf am freien Markt. Das Besondere an ihr war, dass sie de facto nicht zu entschlüsseln ist. In der deutschen Sprache sind nämlich gewisse Buchstaben – wie beispielsweise das E – enorm häufig.
Viele Codes lassen sich einfach entschlüsseln, weil jenes Zeichen, das am häufigsten vorkommt, eben immer für das E steht. Und so lässt es sich auch mit anderen Buchstaben machen.
Der unmögliche Code
Ganz anders ist die Enigma, deren Walzen ständig die Zuordnung einzelner Buchstaben verändert. Aus dem Namen OTTO wird zum Beispiel RQXS. Zu knacken ist sie eigentlich nur mit einer anderen Enigma.
Dass es den Briten dennoch gelang, lag daran, dass sie Teile der Funksprüche kannten und so rückwärts übersetzen konnten. Auch profitierten sie von so manchen Fehlern einzelner deutscher Wehrmacht-Soldaten.
Im Dorotheum wird nun Donnerstagnachmittag eine Enigma I (Baujahr 1941) versteigert. Sie wurde 1993 in einer Scheune in Deutschland gefunden. Der Ausrufungspreis beträgt 30.000 Euro, zuletzt erreichten derartige Geräte allerdings Summen zwischen 100.000 und einer halben Million Euro. Der genaue Preis hängt etwa auch vom Zustand ab.
Die Enigma I besteht aus der Tastatur zur Buchstabeneingabe, einem Walzensatz von drei austauschbaren, flachen Walzen und einem Glühlampenfeld zur Anzeige. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Enigma I zur Verschlüsselung des Nachrichtenverkehrs bei der deutschen Wehrmacht, der Polizei, den Geheimdiensten, der SS- und den diplomatischen Diensten und anderen nationalsozialistischen Dienststellen eingesetzt.
Von der Enigma I sollen 40.000 Stück hergestellt worden sein, doch die exakte Zahl ist unbekannt.
1932 erstmals geknackt
Das Wort Enigma ist griechisch und bedeutet Rätsel. Erstmals geknackt wurde ein Enigma-Code im Jahre 1932 durch einen polnischen Mathematiker. Die Geräte wurden aber immer wieder verbessert und durch zusätzliche Verschlüsselungswalzen sicherer gemacht. Eine Enigma wiegt etwa 10 bis 12 Kilo.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden noch Varianten der Enigma eingesetzt, im Nahen Osten oder in Afrika war diese noch bis in die Siebzigerjahre im Einsatz.
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