Erneute Probleme bei PCR-Tests: "Anpassungen sollen helfen"

Ulrike Mursch-Edlmayr
Hohe Zahl der PCR-Tests hat zu Überlastungen geführt. Adaptierungen sollen Chaos am kommenden Wochenende verhindern.

395.022 PCR-Tests wurden in den vergangenen sieben Tagen in Österreich im Schnitt durchgeführt. Während vor allem bei "Alles gurgelt" in Wien die Testauswertung und die Mitteilung der Ergebnisse durchwegs gut funktioniert, so kommt es in den Bundesländern immer wieder zu Verzögerungen. Grund dafür ist die hohe Zahl an positiven Tests. Die PCR-Proben kommen in einen Pool mit mehreren Test. Wenn es dort zu einem positiven Testergebnis kommt, werden alle im Pool enthaltenen Proben einzeln nochmals getestet.

Trotz der erweiterten Kapazitäten und dem Ausbau der Gurgel-Tests in den einzelnen Bundesländern kommt es immer wieder zu Aussetzern im System und die Auswertung dauert länger. Am Montag hatte "Novogenia", welches unter anderem die Gurgeltests für Niederösterreich durchführt, längere Wartezeiten bei der Anmeldung. Auch bei "Alles gurgelt" in Wien gab es Verzögerungen bei der Anmeldung. Erst am Dienstag gab es Probleme bei der Anmeldung von "Österreich testet", das System, welches auch für die PCR-Tests in den Apotheken zuständig ist. 

"Man muss mit Verzögerungen rechnen"

Ein gültiges PCR-Ergebnis rechtzeitig zu bekommen, welches man vielleicht für die Arbeit braucht, ist immer noch nicht ausnahmslos möglich. Urlike Mursch-Edlmayr, Gecko-Mitglied und Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, die selbst eine Apotheke in Oberösterreich besitzt und dort testet, sagt im Ö1-Morgenjournal zu den Verzögerungen: "Wir haben in den letzten Wochen und Monaten eine steile Lernkurve durchgemacht. Die Testkapazitäten waren bis zum vergangenen Wochenende sehr gut aufgestellt. Die Kunden haben ihre Ergebnisse innerhalb von 24 Stunden bekommen. Über das Wochenende und auch am Montag ist es dann bei der Übermittlung der Daten und bei der Auswertung zu Engpässen gekommen. Laut den Labors ist das dem Start der Schulen geschuldet und dass man hier mit Verzögerungen rechnen muss. Aber man hat mir auch mitgeteilt, dass man an Adaptierungen arbeitet. Diese Anpassungen sollen dann helfen, damit es am kommenden Wochenende nicht wieder zu Verzögerungen kommt."

Ab dem 17. Jänner werden dann noch mehr PCR-Tests in den Schulen gemacht, ob das die Auswertungen wieder verzögern wurde beantwortet die Präsidentin der Apothekerkammer mit: "Ich denke, dass das jetzt ein Wochenende zur Adaptierung war und dass man das Thema in naher Zukunft wieder im Griff hat und man mit der Vielzahl der Tests klarkommt. Wir haben in Österreich eine sehr gute Teststruktur, welches auch International großes Ansehen genießt."

Die Testkapaziäten auszuweiten ist aktuell die größte Herausforderungen, so Mursch-Edlmayr. Aktuell wird gerade Datenmaterial der vergangenen Wochen ausgewertet und "wir gehen davon aus, dass wir kommende Woche ein Ergebnis haben und wissen, wo und in wie wir die Kapazitäten noch ausbauen müssen", so die Präsidentin der Apothekerkammer.

Zum Thema Impfungen meint Mursch-Edlmayer, dass man mehr dafür tun müsse, die Bevölkerung zur dritten Impfung zu motivieren. Der Start der Impfpflicht ist für die Apothekerin kein Grund zur Diskussion: "Ich gehe davon aus, dass das Thema wie geplant umgesetzt wird. Nächste Woche ist es im Gesundheitsausschuss, dann gibt es ein Hearing mit Experten und am 1. Februar tritt die Impfpflicht dann in Kraft."

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