Planschen mit Plan: Wie Gemeinden die Pool-Befüllung regulieren

Planschen mit Plan: Wie Gemeinden die Pool-Befüllung regulieren
Die Zahl der heimischen privaten Swimmingpools steigt weiter an. Verbände erinnern nun mit einer Kampagne daran, dass Ressourcen geschont werden sollen

Der Sommer steht vor der Tür und somit auch die Vorfreude auf den Badespaß. Und dabei ist man in unserem Land gerne unter sich. Aktuell gibt es in ganz Österreich rund 200.000 private Pools, Tendenz steigend. Denn nach der Corona-Krise macht sich wieder ein Aufwärtstrend bemerkbar. Damit geht auch erneut die Diskussion um den Wasserverbrauch einher.

Wasser wird nicht nur in Südeuropa, sondern auch hierzulande zu einer knappen Ressource. Am meisten verbraucht die Industrie, gefolgt von der Bevölkerung. Am wenigsten benötigt die Landwirtschaft. Wenn aber Ressourcen schwinden und gleichzeitig der Verbrauch ansteigt, werden regional und saisonal Nutzungskonflikte entstehen, das attestierte bereits die Studie “Wasserschatz Österreichs“, die im Jahr 2021 veröffentlicht wurde.

Der Wasserverbrauch eines privaten Pools kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie der Größe, der Häufigkeit der Nutzung, dem Klima und den Aufbereitungstechniken. Eine grobe Schätzung ergibt für einen herkömmlichen Pool mit einer Größe von etwa 32 Quadratmetern (8 x 4 Meter) und einer durchschnittlichen Wassertiefe von 1,5 Metern ein Wasservolumen von etwa 38.000 bis 45.000 Liter.

Engpässe vermeiden

Das gleichzeitige Befüllen von privaten Pools hat in der Vergangenheit zu Beginn der Badesaison bereits an einigen Orten in Österreich zu Engpässen in den Trinkwasserversorgungssystemen geführt. Um dies zu verhindern, starten der Österreichische Verband der Schwimmbadwirtschaft (ÖVS) und die österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) eine Informationskampagne zur effizienten Befüllung privater Pools.

Ziel der „ressourcenschonenden Pool-Kampagne“ sei es, politische Entscheidungsträger, Gemeinden und Poolbesitzer zu informieren, um Mangelsituationen in der Wasserversorgung zu verhindern und zugleich Nutzungskonflikten entgegenzuwirken. Am Beispiel der steirischen Gemeinde Kraubath an der Mur werde deutlich, dass das Konzept des Wassermanagements gut funktioniert. Die Gemeinde halte sich bereits seit mehr als 20 Jahren an einen Poolbefüllungsplan, laut Bürgermeister Erich Ofner gebe es seitdem keine Engpässe mehr.

  • Früher beginnen
    Reinigung, Spülung und Befüllung von Pools können direkt nach der Frostperiode im März begonnen werden, es müssen dafür nicht die ersten schönen Tage an einem Wochenende abgewartet werden
  • Zeitpunkt und Tausch
    Da der Wasserverbrauch in der Nacht  geringer ist, wird die Befüllung in diesen Stunden empfohlen. Wenn das Poolwasser getauscht werden muss, soll man sich  direkt beim Poolhersteller erkundigen, wie das Wasser am besten im Garten versickert werden kann und so dem 
    Grundwasser zugutekommt­

  • Vorab informieren
    Es wird empfohlen, sich bei der jeweiligen Gemeinde bzw. dem zuständigen Wasserversorger zu erkundigen, ob es vorgegebene Zeitslots für eine bessere Koordination bei der Befüllung von Pools gib. Einige Wasserversorger berechnen auch Aufpreise für die Wasserentnahme zur Poolfüllung, wenn diese nicht in einem solchen Zeitslot reserviert und durchgeführt wird  
     

Kleine an den Grenzen

Dementsprechend empfehlen ÖVS und ÖVGW den Poolbesitzern, bei ihrer Gemeinde nachzufragen, ob, und wenn ja, welche Regelungen es hinsichtlich der Poolbefüllung gibt.

Erfahrungsgemäß wisse man, dass aktuell viele Pools befüllt werden, sagt auch Günther Konheisner, stellvertretender Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Amt der NÖ-Landesregierung. „Dadurch steigt der Wasserverbrauch in den Gemeinden. Allgemein kann man sagen, dass es da heuer aber zu keinen Problemen kommen wird. Es hat genug geregnet, Grundwasserstände sind ausreichend da“, sagt Konheisner. Sehr kleine Gemeinden mit kleinen Wasserversorgungen würden aber an ihre Grenzen kommen, wenn es dort viele Pools gibt. Es gäbe aber nicht zu wenig Wasser, das System sei einfach nicht auf diese Gleichzeitigkeit ausgelegt. Daher gäbe es einige Ortschaften, wo Termine zum Befüllen der Pools vergeben werden. Oder man bittet die Bevölkerung, nicht ausschließlich die Wochenenden zum Befüllen zu nutzen. „Grundsätzlich haben wir in Niederösterreich aber genügend Wasser“, sagt Konheisner weiter. „Für die Ressource Grundwasser wäre auch eine Hitzewelle überhaupt kein Problem.“ Ein Beispiel aus dem Burgenland: Der Wasserverband Südliches Burgenland (WVSB) arbeitet mit einem Poolfüllkalender, der seit März aktiviert ist. Auf der Website kann man die Füllmenge berechnen und auch einen Termin buchen.

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