Polizisten steigen als „Roadrunner“ selbst in PS-Monster

Wer in der Szene mehr Geld zur Verfügung hat, setzt statt auf einen Golf GTI auf einen Audi S3
Kampf gegen Raser: Zivile Funkstreifen tarnen sich. Beamte fahren nun selbst Audi S3 oder Golf-GTI

Wer eine durchschnittliche Raser-Karriere hingelegt hat, erkennt eine Zivilstreife bereits auf große Entfernung. Die Roadrunner-Szene weiß also schon in vielen Fällen, dass ihr Gegenüber möglicherweise das Auge des Gesetzes ist, und lassen sich erst gar nicht auf ein Rennen ein. Die meisten Polizeifahrzeuge waren in der Vergangenheit jahrelang die gleiche Marke und der gleiche Typ.

Damit ist seit einigen Monaten Schluss. Willst du die Roadrunner bekämpfen, dann werde selbst zu einem Roadrunner, scheint das neue Motto der heimischen Exekutive zu sein. Die Verkehrsabteilungen in Österreich haben nun 37 Fahrzeuge zur Verfügung, deren Typen allesamt auch von der Szene verwendet werden. Noch dazu werden die Autos regelmäßig zwischen den einzelnen Dienststellen getauscht.

Ganz vorne mit dabei ist natürlich ein VW-Golf GTI, das wohl meist verwendete Auto in der Szene. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, setzt hingegen auf den Audi S3, dessen Kaufpreis sich durchaus im Bereich von 50.000 Euro aufwärts bewegt. Als drittes Modell steht der Polizei ein Seat Cupra zur Verfügung. Die neuen Fahrzeuge haben zwischen 245 und 310 PS, teilweise werden besonders starke Motoren in Zivilstreifen eingebaut. Die Fahrzeuge haben einen Wert von 1.500.000 Euro und werden vom Innenministerium geleast.

Pandemie hat Lage verschärft

„Die Corona-Pandemie hat den Zulauf zur Roadrunner-Szene verstärkt. Junge Menschen wichen aufgrund notwendiger Schließungen von Nachtlokalen auf Parkplätze aus und kamen mit der Szene und ihren Protagonisten in Kontakt“, sagt Ressortchef Karl Nehammer.

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