Polizei und Grüne: "Ein traditionell schwieriges Verhältnis"

Polizei und Grüne: "Ein traditionell schwieriges Verhältnis"
Mit 25 Jahren war Georg Bürstmayr in der autonomen Hausbesetzer-Szene. Heute ist der 57-Jährige Sicherheitssprecher der Grünen.

In seinem Brotberuf ist der Wiener Georg Bürstmayr Rechtsanwalt – spezialisiert auf Asyl und Menschenrechte. In seiner Jugend war er Teil der autonomen Hausbesetzer-Szene in Berlin. Sein Blick auf die Polizei ist kritisch. Doch er hat sich geändert. Seit heuer sitzt Bürstmayr für die Grünen im Parlament und ist Sicherheitssprecher.

KURIER: Vor Kurzem tauchte ein Video auf, in dem mehrere Polizisten einen Mann in einem Wettcafe verprügeln. Ist das nicht ein Fall, der Sie als Jurist brennend interessieren muss?

Bürstmayr: Ich bin Anfang der 2000er-Jahre aus den Maßnahmenbeschwerden ausgestiegen, weil ich Leiter einer Kommission des Menschenrechtsbeirats wurde. Aber das sind unerfreuliche Verfahren. Die ziehen sich wie ein Kaugummi. Wenn man so eine Beschwerde gewinnt, hat der Klient zwei Jahre später eine Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichtes – die kann er sich an der Wand hängen. Es gibt keinen Schadenersatz. Man hat im Namen der Republik, dass eine Amtshandlung vor langer Zeit rechtswidrig war... das ist unbefriedigend, dass das bei uns so lange dauert. Weil dann lernt niemand mehr daraus.

Sind lange Verfahren der Regelfall?

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