Polizei schritt bei mehreren Fällen von häuslicher Gewalt gegen Frauen in Wien ein

Etwa die Hälfte der Taten werde von Partnern oder Ex-Partnern verübt, so das Gewaltschutzzentrum OÖ.
Eine 22-Jährige dürfte von Partner mit Messer attackiert worden sein / Bruder soll mit Teleskopschlagstock Schwester bedroht haben

Die Polizei ist am Dienstag und Mittwoch bei mehreren Fällen von häuslicher Gewalt gegen Frauen eingeschritten. In Floridsdorf wurde eine 22-Jährige von ihrem Partner mit einem Messer am Kopf verletzt und in Liesing eine Gleichaltrige von ihrem Bruder mit einem Teleskopschlagstock bedroht. In Favoriten wurde zudem ein 35-Jähriger nach langer Fahndung gefasst, der im Vorjahr seine Ex-Frau und den gemeinsamen zweijährigen Sohn mit dem Umbringen bedroht haben soll.

Viele Betretungsverbote 
Jeden Tag wird in Wien eine zweistellige Zahl an Betretungsverboten ausgesprochen. 
Allein heuer waren es seit Jahresbeginn bis 24. Mai 1.596

Gip-Support
Seit Juli 2021 gibt es den Gip-Support (Gewalt in der Privatsphäre). Das sind 120 speziell geschulte Polizeibeamte,  die Gefährdungslagen für Opfer einstufen und auch Betretungsverbote aussprechen können 

Telefonnummern
Polizeinotruf :  133 
Frauenhelpline: 0800 222 555
Männernotruf:  0800 246 247

Die Tat mit dem Messer in der Wohnung der Frau in Floridsdorf soll bereits Dienstagmittag verübt worden sein. Ein 31-Jähriger dürfte seine 22-jährige Lebensgefährtin im Zuge eines Streits am Kopf verletzt haben. Die Frau erlitt oberflächliche Schnittwunden, die sie ambulant von der Rettung versorgen ließ. Dabei erhob sie vorerst keine Anschuldigungen gegen ihren Partner. Nachdem die 22-Jährige ihre Mutter und Schwester besucht hatte, ging sie in ein Krankenhaus und ließ sich die Wunden erneut versorgen. Gegen 23 Uhr ging sie zur Polizeiinspektion Van-der-Nüll-Gasse in Favoriten und machte doch eine Aussage. Dabei beschuldigte sie ihren Partner, immer wieder handgreiflich zu werden.

Tatwaffe Brotmesser

Der 31-Jährige stellte sich am Mittwoch der Polizei, er wurde festgenommen. Die Tatwaffe, ein Brotmesser, wurde sichergestellt. Der Beschuldigte ist nur teilweise geständig, er will seine Lebensgefährtin mit dem Griff des Messers geschlagen, jedoch nicht mit der Klinge verletzt haben. Es wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot verhängt.

Polizei schritt bei mehreren Fällen von häuslicher Gewalt gegen Frauen in Wien ein

Mit diesem Brotmesser dürfte die Frau verletzt worden sein

Zu einem weiteren Fall wurden Beamte der Polizeiinspektion Anton-Baumgartner-Straße in Liesing am Mittwoch gegen 18 Uhr gerufen. Dort soll eine 22-Jährige von ihrem 18 Jahre alten Bruder in einer Wohnung mit einem Küchenmesser bedroht worden sein. Die unverletzte Frau wurde von den Polizisten weinend im Stiegenhaus angetroffen. In der Wohnung befand sich der Bruder, der zugab, seine Schwester mit einem Teleskopschlagstock bedroht zu haben, aber nicht mit einem Messer. Der 18-Jährige wurde festgenommen und erhielt ein Betretungs- und Annäherungsverbot auferlegt.

 

Fahndungserfolg

Am Dienstagvormittag war außerdem ein 35-Jähriger nach einer Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wien in Favoriten auf offener Straße gefasst worden, der seit dem Vorjahr untergetaucht war. Er soll im Jahr 2021 seine 31-jährige Ex-Frau und den gemeinsamen Sohn in Wien mehrmals mit dem Umbringen bedroht haben. Dabei dürfte er auch ein Messer benutzt haben und vor dem Kindergarten des Zweijährigen gelauert haben. Der Beschuldigte wurde in eine Justizanstalt gebracht.

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