Platter und Infektiologe Weiss drängen auf "schrittweise normales Leben"
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat zwei Tage vor dem nächsten Corona-Gipfel im Kanzleramt betont, dass sich die Menschen im Bundesland "nach Lockerungen sehnen". "Nach einem Jahr Pandemie brauchen wir alle eine Perspektive. Diese besteht ganz klar in Öffnungsschritten", so Platter. Voraussetzung dafür seien aber unter anderem auch niedrige Infektionszahlen bzw. die Sieben-Tages-Inzidenz, meinte der Landeschef und mahnte zur Vorsicht.
" Vorsprung nicht leichtfertig verspielen"
"Leisten wir alle einen Beitrag, damit die Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau bleiben und wir Öffnungen vornehmen können", appellierte Platter in einer Aussendung an die Landsleute. Die Steigerungen bei den Infektionszahlen - von Freitag auf Samstag waren es 281 - seien zwar weniger stark als etwa im Osten Österreichs, aber sie würden auch vor Tirol "nicht Halt machen". Jetzt gehe es darum, in Sachen niedrigerer Sieben-Tages-Inzidenz den Vorsprung nicht leichtfertig zu verspielen. Insbesondere bei Treffen im privaten Bereich gelte es, "Vorsicht walten zu lassen", erklärte der Landeshauptmann.
Ins selbe Horn stieß der Infektiologe Günter Weiss, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin: Einerseits gelte es, den Menschen "schrittweise ihr normales Leben wieder zurückzugeben", aber dabei Vorsicht durch Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Kontaktminimierung walten zu lassen. "Immer neue Einschränkungen funktionieren leider nicht mehr", machte Weiss, der dem Corona-Beraterstab im Gesundheitsministerium angehört, deutlich.
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