Sechs Planeten am Wochenende in einer "Parade" zu sehen
Es ist eine Konstellation, wie sie nur alle paar Jahre bis Jahrzehnte gut zu beobachten ist. Am kommenden Wochenende werden sechs Planeten in einer Reihe stehen, von Hobby-Astronomen wird dies auch Planetenparade genannt.
Jupiter, Saturn, Merkur, Mars, Uranus und Neptun werden am Morgenhimmel eine besondere Konstellation bilden. Merkur, Mars sowie die Großplaneten Jupiter und Saturn sind mit bloßem Auge zu sehen, aber um die weit entfernten Uranus und Neptun zu beobachten, wird ein Teleskop oder ein gutes Fernglas benötigt.
Zur Orientierung: Am hellsten leuchten Mars und Saturn. Am besten eignet sich allerdings eine App wie Starwalk, Sky Tonight oder Skyview, um das Schauspiel zu orten. Die besten Bedingungen gibt es aus astronomischer Sicht am 2. und 3. Juni am Morgenhimmel über Österreich.
Als erster Planet geht der gelb leuchtende Saturn im Sternbild Wassermann auf und ist bereits in der Nacht sehr gut zu sehen. Dann erscheint der Neptun im nahen Sternbild Fische, gefolgt vom leicht rötlich leuchtenden Mars. In der Morgendämmerung gehen Uranus, Jupiter und Merkur am östlichen Horizont auf. Die drei befinden sich im Sternbild Stier. Wenn Merkur als letzter Planet aufgeht, folgt wenig später auch die Sonne gegen fünf Uhr. Kurz davor wäre jedenfalls der optimale Beobachtungszeitpunkt, wenn das Wetter passt.
Die Vorhersagen deuten momentan noch auf eher wechselhafte Bedingungen hin. Doch das Phänomen ist natürlich auch in den Nächten davor und danach teilweise sichtbar.
Mit sehr guten Handys kann man die Planetenparade fotografieren, mit einem 200mm-Teleobjektiv und einem Stativ sogar den Jupiter inklusive der vier galileischen Monde – Io, Europa, Ganymed und Callisto.
Derartige Planetenparaden sind von der Erde aus etwa zwei oder drei Mal pro Jahr zu beobachten, allerdings von unterschiedlichen Standorten und mitunter zu schlechten Zeitpunkten Zeitpunkten, etwa nur tagsüber. So waren zuletzt im April sogar alle anderen Planeten zu sehen - allerdings lediglich in Nordamerika während der dortigen Sonnenfinsternis.
So gute Bedingungen wie diesmal sind also eher selten. Die bisher beste Konstellation ist fast 4000 Jahre her, denn im Februar 1953 v.Chr. waren vier der fünf hellsten Planeten einander so nahe, dass der Mond sie hätte verdecken können. Nur Jupiter tanzte damals aus der Reihe. Natürlich ist das alles nur eine optische Täuschung, tatsächlich sind die Planeten so weit voneinander entfernt, dass selbst das Licht mehrere Minuten von Himmelskörper zu Himmelskörper benötigt.
Im Februar 2023 gab es viel Aufregung um ein nur alle 25 Jahre stattfindendes Zusammentreffen zwischen Venus und Jupiter. Zunächst tanzten sie quasi um den Mond, bevor sie scheinbar zusammenstießen. Da dies auch in den frühen Abendstunden gut zu sehen war, sorgte dies für viele, teils besorgte Kommentare in den sozialen Medien.
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