Brachte Perserteppiche nach Wien: Abbas Rahimi gestorben

Brachte Perserteppiche nach Wien: Abbas Rahimi gestorben
Rahimi & Rahimi in der Wiener Spiegelgasse verkauft seit den späten 1950er-Jahren Perserteppiche in Wien. Nun ist Gründer Abbas Rahimi gestorben.

In Österreich ist Handel mit Perserteppichen seit den späten 1950-er Jahren eng mit dem Familiennamen Rahimi verknüpft. Im Jahr 1958 macht sich Abbas Rahimi nach seinem Studium auf den Weg von Teheran im Iran nach Wien und baut hierzulande den Handel mit Perserteppichen auf.

Ein Unternehmen, das bis dato Bestand hat und als gute Adresse für hochwertige Perserteppiche gilt. Seit Jahrzehnten residiert die Firma Rahimi & Rahimi im Palais Szechenyi in der Wiener Spiegelgasse.

Gründer Abbas Rahimi ist nun im Alter von 94 Jahren gestorben, wie Sohn Ali Rahimi im Namen der gesamten Familie via Aussendung am Samstag mitteilt.

Teppiche haben in der Familie Rahimi eine lange Tradition. Im Jahr 1894 eröffnet Kassem Rahimi in Teheran einen Handel für Waren aller Art. Er bietet auch Teppiche an. Sohn Abbas erbt die Geschäftstüchtigkeit seines Vaters und macht sich nach seinem Studium auf den Weg nach Österreich. Die Nachfrage nach Orientteppichen ist zu der Zeit hoch. Als Stammsitz wählt er das Palais Szechenyi in der Wiener Innenstadt.

1995 setzt sich Abbas Rahimi zur Ruhe, die Geschäfte führen seine beiden Söhne Ali und Reza Rahimi unter dem Namen Rahimi & Rahimi fort.  Mittlerweile arbeiten rund 100 Personen im In- und Ausland für das Unternehmen.

Abbas Rahimi wird 1930 in Teheran geboren, studiert Geschichte, Wirtschaft und Geografie und arbeitet mitunter als Lehrer, bis es ihn nach Wien treibt.

Brachte Perserteppiche nach Wien: Abbas Rahimi gestorben

Enge Kontakte zur Politik

Der begeisterte Sportler und Rennrad-Meister ist Mitglied des kaiserlichen Sportklubs und engagiert sich in Fragen der nationalen Sportförderung. Rahimi knüpft enge Kontakte zur Politik, will Österreich und Persien annähern und derart "einen fruchtbaren Boden für den konstruktiven politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Austausch legen", wie es in der Aussendung der Familie heißt.

Rahmimi wurde vom damaligen Bürgermeister Michael Häupl mit dem Goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Rahimi erhält den Professor-Titel.

Sein Vater habe Brücken zwischen Europa und der orientalischen Welt gebaut, die Österreich heute noch zum wesentlichen und gefragten Dialogpartner in internationalen Fragen machen, schreibt Sohn Ali Rahimi in der Aussendung.

"Der bedauerliche Tod meines Vaters ist ein Mahnruf, dass wir nie aufhören dürfen miteinander zu sprechen. Die prekäre Lage in Nahost zeigt einmal mehr, dass wir die großen Fragen unserer Zeit nur im Gespräch lösen werden und Verständnis füreinander aufbringen müssen. Das hat Abbas über neun Dekaden vorgelebt und damit auch den politischen Dialog geformt“, so Ali Rahimi.

Kurz zusammengefasst

  • Abbas Rahimi ist im Alter von 94 Jahren gestorben.
  • Rahimi wurde in Teheran geboren und zog in den 1950-er Jahren nach Wien.
  • Hier öffnete er einen Handel mit Perserteppichen und legte den Grundstein für das noch heute bestehende Teppichgeschäft Rahimi & Rahimi.

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